Tabak- und Rauchprodukte
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Eine Zigarette besteht nicht nur aus Papier, Tabak und Filter. Im Rauch steckt ein komplexes Gemisch aus rund über 4800 chemischen Substanzen. Mindestens 250 dieser Substanzen sind giftig, etwa 90 krebserzeugend (kanzerogen). Bei vielen ist die Wirkung noch nicht bekannt.
Wenn eine Zigarette verbrennt, verglühen ihre Inhaltsstoffe bei Temperaturen bis zu 950 Grad Celsius. Bei diesem Prozess entstehen zwei Arten von Rauch, die eine unterschiedliche Giftkonzentration haben:
1. Beim Zug an einer Zigarette bildet sich der Hauptstromrauch. 2. Zwischen den Zügen entsteht der sogenannte Nebenstromrauch.
Viele Giftstoffe kommen im Nebenstromrauch weitaus höher konzentriert vor. Bei einem mit Tabakrauch gefüllten Raum bestehen knapp 85 % aus Nebenstromrauch. Passivrauchende, vor allem Kinder, sind daher einer erheblichen gesundheitlichen Gefährdung ausgesetzt. Mehr zu den Risiken des Passivrauchens können Sie hier nachlesen.
Vielen Menschen sind die wesentlichen Inhaltsstoffe einer Zigarette Nikotin, Teer und Kohlenmonoxid geläufig.
Nikotin ist ein natürlicher Bestandteil von Tabak und bildet im Zigarettenrauch den Hauptwirkstoff. Es ist zwar nicht krebserregend, hat aber ein sehr hohes Suchtpotenzial. Nikotin ist toxisch und wird u. a. auch zur Schädlingsbekämpfung verwendet.
Beim Rauchen von Zigaretten wird Teer freigesetzt. Er wird durch den Zigarettenfilter kaum zurückgehalten und enthält zahlreiche krebserzeugende Stoffe. Dazu zählen z. B. Kohlenwasserstoffe, Benzole sowie anorganische Stoffe. Teer ist am häufigsten für Krebserkrankungen durch Tabakkonsum verantwortlich. Die Substanz ist als typischer Straßenbelag bekannt.
Kohlenmonoxid ist ein äußerst giftiges, geruchloses Gas. Es entsteht beim Verbrennen der Zigarette. Auch ein Zigarettenfilter kann die Aufnahme von Kohlenmonoxid nicht verhindern. Kohlenmonoxid ist u. a. auch Bestandteil von Motorabgasen.
Zu den zahlreichen weiteren gesundheitsschädlichen Substanzen im Tabakrauch zählen u. a.:
- Aceton (Lösungsmittel, der auch in Nagellackentferner enthalten ist)
- Ammoniak (wird u. a. für die Herstellung von Düngemitteln verwendet)
- Arsen (häufiger Bestandteil von Rattengift)
- Benzol (Lösemittel und ein Kraftstoffzusatz)
- Blausäure (u. a. für Schädlingsbekämpfungsmittel wie Rattengift eingesetzt)
- Cadmium, Blei, Nickel, Zink (sind Inhaltsstoffe von Batterien und werden in der Metallindustrie eingesetzt)
- Formaldehyd (wird zur Einbalsamierung von Leichen genutzt und Bestandteil von Desinfektionsmitteln)
- Hydrazin (Lösemittel, das in der Herstellung von Raketentreibstoffen Verwendung findet)
- Methanol (wird zur Desinfektion und Imprägnierung z. B. in der Möbelindustrie verwendet)
- Nitrosamine (Verwendung für die Produktion von Kühlschmierstoffen, Ölen und Gummi)
- Phenole (werden für Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet)
- Polonium 210 (ein radioaktiver Giftstoff)
Auch zunächst harmlos erscheinende Zusatzstoffe, wie etwa Geschmacks- und Verdickungsmittel, bergen Gefahren, da sie sich beim Verbrennen des Tabaks zu gesundheitsschädlichen Substanzen entwickeln. Zigaretten wird beispielsweise Zucker beigefügt, der für den Raucher durch die Karamellisierung mit Ammoniak einen weicheren Geschmack des Tabakrauchs erzeugt. Verbrennt der Zucker im Tabak, entstehen die krebserregenden Substanzen Acetaldehyd und Formaldehyd.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet eine ausführliche Übersicht giftiger und krebserzeugender Substanzen.
In der Datenbank vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) können Sie nach den Inhaltsstoffen einzelner Tabakerzeugnisse suchen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 09.01.20 -
Viele Menschen, die mit dem Rauchen aufhören oder einfach nur weniger oder milder rauchen wollen, greifen zu Alternativen mit weniger Nikotin. Die vermeintlich „leichteren“ Zigaretten sollen den Eindruck vermitteln, dass sie weniger gesundheitsschädlich sind. Auch wenn die auf den Packungen aufgedruckten Werte für Nikotin und Teer niedriger sind als von herkömmlichen Zigaretten, sind diese Zigaretten keinesfalls gesünder.
Die niedrigeren Nikotin- und Kondensationswerte entstehen, da die Hersteller Zigarettenfiltern kleine Luftlöcher hinzufügen. Die zusätzliche Luft lässt Zigaretten besser abbrennen. Das Rauchgefühl wird sanfter. Viele Raucher empfinden die Zigarette so als unschädlicher, inhalieren stärker und ziehen mehr Nikotin und Teer in die Lungen.
Der Konsum von leichten Zigaretten führt sogar zu einem vergrößerten Risiko für Lungenkrebs. Innerhalb der letzten 20 Jahre ist eine steigende Anzahl an Bronchialkarzinomen, im speziellen Adenokarzinomen, beobachtet worden. Diese Krebszellen treten vor allem in den tieferen Teilen der Lungen auf.
Seit 2003 sind die Namenszusätze „light“ oder „mild“ durch eine europäische Tabak-Produktrichtlinie verboten. Die Produkte gibt es aber nach wie vor. Andere Namen und helle Farben auf den Designverpackungen sollen dem Raucher suggerieren, dass diese Zigaretten weniger gefährlich sind.
Lassen Sie sich jedoch nicht täuschen – es gibt keine Zigaretten, die nicht gesundheitsschädlich sind. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet eine ausführliche Übersicht giftiger und krebserzeugender Substanzen.
Welche gesundheitlichen Folgen das Rauchen hat, können Sie in der Kategorie „Gesundheitliche Risiken“ nachlesen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Kräuterzigaretten werden mittlerweile in großer Produktvielfalt als unbedenkliche Zigarettenalternative angeboten. Die Auswahl ist beachtlich: Ayurvedische Kräuter, Bio-Kräuter oder in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Papaya, Haselnuss, Rosenblätter oder beispielsweise Pfefferminze.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Zigaretten enthalten Kräuterzigaretten kein Nikotin und keinen oder nur wenig Teer. Häufig werden sie daher als weniger gesundheitsschädlich beschrieben. Nikotin ist einer der Inhaltsstoffe von Zigaretten, der Raucher schnell abhängig macht. Kräuterzigaretten deshalb jedoch als gesundheitsunschädlich zu bezeichnen ist irreführend.
Auch beim Rauchen von Kräuterzigaretten werden zahlreiche gesundheitsschädliche Giftstoffe aufgenommen. Bei der Verbrennung der Kräuter entstehen wie bei Tabak viele andere Schadstoffe. Dazu zählen giftige Substanzen wie Benzol, Schwermetalle und vor allem Kohlenmonoxid. Letzteres entsteht bei Kräuterzigaretten sogar in etwa der gleich hohen Konzentration wie bei tabakhaltigen Rauchprodukten. Kräuterzigaretten sind als „gesunde Alternative“ zu konventionellen Zigaretten nicht zu empfehlen.
Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) können Sie sich über giftige und krebserzeugende Substanzen informieren.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Elektronische Zigaretten, sogenannte E-Zigaretten, sind unter Rauchern sehr beliebt. 2015 haben bereits 6 % der Bevölkerung E-Zigaretten ausprobiert. Auch bei Jugendlichen sind E‑Zigaretten sehr populär. Möglicherweise kann ihr Konsum zum frühen Einstieg in das Tabakrauchen und die Nikotinabhängigkeit führen.
E-Zigaretten bestehen aus einem Mundstück, einem Akku, einem elektrischen Verdampfer und einer Kartusche, in der sich eine Flüssigkeit, das sogenannte Liquid, befindet. Diese wird erhitzt, und der Nutzer inhaliert den dadurch entstehenden Dampf. Daher spricht man beim Konsum von E-Zigaretten häufig vom „Dampfen".
Die Liquids enthalten als Hauptbestandteile ein Vernebelungsmittel (Propylenglykol oder Glycerin), Wasser, Ethanol, Nikotin und häufig verschiedene Aromastoffe. Es sind jedoch auch Liquids ohne Nikotin erhältlich, werden allerdings eher selten verwendet.
Im Unterschied zur traditionellen Zigarette findet bei einer E‑Zigarette kein Verbrennungsprozess statt. Daher besteht der Irrglaube, dass sie eine gesündere Alternative zur konventionellen Zigarette darstellen. Im Vergleich zu herkömmlichen Tabakprodukten entsteht bei E-Zigaretten in der Tat nicht das Verbrennungsprodukt Teer. Teer hat eine krebsfördernde Wirkung und kann chronische Lungenerkrankungen verursachen.
Aber E-Zigaretten sind nicht gesundheitlich unbedenklich. Auch ohne Tabak enthalten sie Schadstoffe. In den erzeugten Dämpfen stecken verschiedene schädliche Substanzen. Je nach chemischer Zusammensetzung des Liquids, Nutzerverhalten und Gerätetyp kann das Gesundheitsrisiko variieren.
Das Einatmen von Propylenglykol, das als Trägerstoff eingesetzt wird und den Nebeleffekt verursacht, kann zu Atemwegsirritationen und Entzündungsreaktionen in den Bronchien führen. Bei einigen Rauchern lösen die beigefügten Aromastoffe Allergisches-Asthma-ähnliche Reaktionen aus. Durch das Erhitzen können sich kleine Plastik- oder Metallpartikel des Geräts lösen und eingeatmet werden. Welche langfristigen Schäden durch den Konsum von E-Zigaretten entstehen können, kann derzeit kaum abgeschätzt werden. Analysen haben aber bereits gezeigt, dass bestimmte Liquids und Aerosole durchaus krebserregende Substanzen (Kanzerogene) enthalten. Da durch den ausgeatmeten Dampf womöglich auch die Innenraumluft mit Schadstoffen belastet wird, sind auch beim passiven Einatmen Gesundheitsrisiken möglich. Welche Auswirkungen Passivrauchen haben kann, können Sie hier nachlesen.
Auch wenn der Schadstoffgehalt bei E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakzigaretten geringer ist, sollten E-Zigaretten keineswegs als „gesunde Alternative“ zum Rauchen abgetan und vermeintlich harmlos konsumiert werden. Die meisten Raucher rauchen neben der E-Zigarette auch weiterhin herkömmliche Zigaretten, sodass häufig bald wieder ausschließlich zur normalen Zigarette gegriffen wird. Für Ihre Gesundheit ist also der Verzicht auf jegliche Form von Zigaretten das einzig Beste.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bietet Ihnen eine Zusammenfassung über die gesundheitlichen Gefahren von E‑Zigaretten.
Zudem wurde wiederholt berichtet, dass die Lithiumbatterien von E-Zigaretten explodiert sind und dem Nutzer erhebliche Verletzungen, meist Verbrennungen, zugefügt haben. Es ist daher wichtig, auf den richtigen Umgang mit den Akkus zu achten und die Sicherheitsbestimmungen beim Verwenden von E-Zigaretten einzuhalten.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Im Unterscheid zu E-Zigaretten wird bei sogenannten Heat-not-burn-Produkten (Tabakerhitzer) keine Flüssigkeit (Liquids) verdampft, sondern ein Tabakstick mit einem batteriebetriebenen Heizelement, je nach Produktart, auf ca. 250° C bis 350° C erhitzt. Der dadurch entstehende „Tabakdampf“ wird inhaliert.
Zigarettenalternativen, die sich nicht so stark erhitzen, wie Heat-not-burn-Applikationen, haben oft ein sauberes und vermeintlich gesünderes Image. Viele Konsumenten glauben sogar, dass das Einsaugen von Nikotin in ihre Lungen nun komplett harmlos sei. Aber wie alle Tabakprodukte enthalten auch sie toxische und krebserregende Inhaltsstoffe. Der in den Dämpfen erreichte Nikotingehalt liegt in einer vergleichbaren Größenordnung wie der herkömmlicher Tabakzigaretten. Daher wird von einem ähnlich hohen Suchtpotenzial ausgegangen. Hier können Sie nachlesen, wie eine Nikotinabhängigkeit entsteht.
Selbst beim Verschwelen von Tabak entstehen im Rauch schädliche Verbrennungsstoffe. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) hält in einem Faktenblatt über Schadstoffe im Tabakrauch fest, dass von den 4800 verschiedenen Substanzen, die beim Verbrennen des Tabaks überwiegend entstehen, mindestens 250 giftig und etwa 90 krebserregend sind.
Die Tabakindustrie erklärt zwar, dass Heat-not-burn-Systeme viel geringere Werte der bekannten Schadstoffe in der Umgebungsluft ausweisen. Unklar ist jedoch, ob und in welcher Höhe womöglich ganz neue Schadstoffe entstehen. Welche gesundheitlichen (Langzeit-)Auswirkungen Produkte mit erhitztem Tabak haben, ist bislang ebenso weitgehend unbekannt. Hierzu liegen gegenwärtig kaum wissenschaftliche unabhängige Analysedaten vor. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) plant eigene Untersuchungen zu den Emissionen der Geräte. In der vorläufigen Risikobewertung ist das Institut der Auffassung‚ dass von den neuen Tabakprodukten erhebliche gesundheitliche Risiken ausgehen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Zigarren und die kleineren Zigarillos sind Tabakprodukte, die im Gegensatz zu Zigaretten anstatt in Papier in ein natürliches getrocknetes und fermentiertes Tabakblatt oder in ein tabakhaltiges Papier gerollt werden.
Während das Rauchen von Zigaretten alltäglich ist, stehen Zigarren und Zigarillos meist eher für den Genuss in besonderen Momenten. Um richtig gelagert zu werden, brauchen Zigarren eine Luftfeuchtigkeit um die 70 %. Ist sie zu hoch, beginnen sie zu schimmeln. Ist es zu trocken, verlieren sie gewisse Eigenschaften und Aromen.
Im Vergleich zum Zigarettenrauch, den man in die Lunge inhaliert, wird der eher beißende Rauch von traditionellen Zigarren im Allgemeinen lediglich „gepafft“. Dabei wird der Zigarrenrauch nicht eingeatmet, sondern im Mund bewegt und dann ausgeblasen. Darum ist es seit Jahrzehnten ein weitverbreiteter Irrglaube, dass das Rauchen von Zigarren weniger schädlich sei als Zigarettenrauchen.
Das Gesundheitsrisiko von Zigarren und Zigarillos wird dabei allerdings häufig unterschätzt, denn genau wie Zigaretten enthalten auch Zigarren und Zigarillos Nikotin. Ein Wirkstoff, der für die körperliche Abhängigkeit von Tabakprodukten verantwortlich ist. In der Kategorie „Nikotinabhängigkeit“ können Sie sich über die Symptome und Folgen informieren. Häufig steckt im Zigarrenrauch sogar sehr viel mehr Nikotin als in einer Zigarette.
Wird Zigarrenrauch inhaliert, gelangt das Nikotin auf die gleiche Art und Weise wie beim Rauchen einer Zigarette in die Lunge. Beim sogenannten „Paffen“ wird das Nikotin über die Mundschleimhaut aufgenommen. Darum besteht zwar in der Regel für Zigarrenraucher ein niedrigeres Lungenkrebsrisiko. Da aber der Rauch von Zigarren und Zigarillos länger im Mund verbleibt, ist die Gefahr, an einer Krebsart im Mund- und Rachenraum zu erkranken umso höher. Er kann Tumoren u. a. an Gaumen, Rachen, Zahnfleisch und Zunge verursachen. Krebserregende Substanzen können über die Mundschleimhaut und den Speichel in den Körper gelangen und zu Tumoren der Speiseröhre, im Verdauungssystem und in der Blase führen.
Zigarren oder Zigarillos sind im Vergleich zu Zigaretten also keinesfalls weniger schädlich.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Das Rauchen von Pfeifen hat eine lange Tradition. Inzwischen sind Pfeifen in zahlreichen Varianten, Geschmacksrichtungen und Materialien wie Holz, Ton oder Metall erhältlich. Es gibt weit über 50 verschiedene Pfeifenformen. Der Tabak stammt in der Regel aus Tabakpflanzenblättern, die einer speziellen Behandlung oder Aromatisierung unterzogen wurden.
Pfeifen rauchen bedeutet für Viele Genuss und Entspannung. Häufig wird das Rauchen als weniger gesundheitsschädlich angesehen, da der Tabakrauch meist nicht inhaliert wird. Aber entgegen hartnäckiger Gerüchte steigt auch durch das Pfeiferauchen das Risiko für Krebserkrankungen. Genau wie beim Zigarettenrauchen stecken im Tabak eine Reihe gesundheitsschädlicher Substanzen. Selbst beim Nichtinhalieren des Rauches gelangen Schadstoffe über die Haut und Schleimhäute in den Körper.
Beim Pfeiferauchen erhöht sich vor allem das Risiko für Erkrankungen im Mund- und Rachenbereich. Kehlkopf-, Rachen- oder Mundhöhlenkrebs können beispielsweise die Folge sein. Auch an der Lippen- und Zungenspitze, den Stellen, mit denen das Mundstück der Pfeife in Berührung kommt, entstehen häufig Tumoren. Wie beim Zigarrenrauchen können zudem die im Kondensat des Tabakrauchs enthaltenden krebserregenden Stoffe mit dem Speichel verschluckt und über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Vom Darm absorbiert kann es dazu führen, dass Tumoren im Verdauungssystem oder in der Blase entstehen.
Tabakkonsum schadet Ihrer Gesundheit – auch in Form von Pfeifen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Vor allem in Nordafrika und Teilen Asiens gehört das Rauchen von Wasserpfeifen zur Tradition und Kultur. In den letzten Jahren hat sich das Rauchen der Wasserpfeife, ebenfalls als Shisha, Hookah oder Hubble Bubble bekannt, auch in Deutschland vermehrt etabliert. Sie sind besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr beliebt. In vielen Städten gibt es Shisha-Bars und Shisha-Restaurants, in denen die Wasserpfeife öffentlich geraucht werden kann.
Die Shisha besteht aus einem wassergefüllten Glasbehälter, einem Tongefäß (das „Köpfchen“) für den Tabak, einer länglichen Rauchsäule mit Ventil und einem Schlauch, an dessen Ende ein Mundstück befestigt ist. Der Tabak ist in nahezu jeder Geschmacksrichtung mit Früchten, Sirup, Essenzen und anderen Substanzen aromatisiert erhältlich. Das Tongefäß wird mit dieser Tabakmischung gefüllt, darauf wird ein Metallsieb oder eine durchlöcherte Alufolie und glühende Kohle gelegt. Der erzeugte Rauch wird durch das Wasser hindurch tief in den Schlauch gesogen und eingeatmet.
Der Tabak wird also nicht wie bei der Zigarette direkt verbrannt, sondern bei deutlich niedrigeren Temperaturen verschwelt. Darum wird das Shisharauchen fälschlicherweise oftmals als weitaus harmlosere Alternative zur Zigarette angesehen. Dabei inhalieren Wasserpfeifenraucher während einer Shisha-Sitzung ungefähr so viel Rauch wie durch hundert filterlose Zigaretten.
Aufgrund des Nikotingehalts besteht ein hohes Abhängigkeitspotenzial. Durch die zahlreichen Zusatzstoffe im Tabak entstehen bei der Erhitzung viele giftige, krebserregende und schleimhautreizende Substanzen. Über den Rauch von Wasserpfeifen werden bisweilen größere Schadstoffmengen aufgenommen als über filterlose Zigaretten. Dies gilt insbesondere für Teer und den hohen Kohlenmonoxidgehalt. Dieser kann u. a. zu Herz-Kreislauf-Problemen führen. Auch die Umgebungsluft ist erheblich mit Kohlenmonoxid und anderen krebserzeugenden Stoffen belastet, sodass eine ähnliche Gefährdung wie beim Zigarettenrauchen anzunehmen ist. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass das vorhandene Wasser die Schadstoffe des Tabaks herausfiltert. Zudem können mangelnde Hygiene und das gemeinsame Nutzen von Wasserpfeifen zur Übertragung von Infektionskrankheiten führen.
Mit ihrem süßlich-fruchtigen Aroma sind Shishas oft eine Einstiegsdroge in den Tabakkonsum. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor den gesundheitlichen Risiken und der Suchtgefahr, die von Wasserpfeifen ausgehen. In ihrer Publikation „Wasserpfeife – die süße Versuchung“ hat das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) Fakten über die Gesundheitsgefährdung von Shishas zusammengestellt.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Rauchlose Tabakprodukte bestehen in Europa überwiegend aus gebeiztem, stark mit Aromastoffen versetztem Tabak. In der Regel sind Geschmacksstoffe wie Vanille, Kirsche, Eukalyptus, Menthol, Pfefferminz, Lavendel, Zitrone und Fruchtauszüge sowie zuckerhaltige Stoffe wie Maissirup, Bienenhonig und Traubenzucker hinzugefügt. Allgemein werden rauchlose Tabakprodukte wie Schnupftabak, Lutschtabak und Kautabak wesentlich seltener konsumiert als beispielsweise Zigaretten.
Schnupftabake bestehen aus pulverisierten Tabakmischungen, die ausschließlich über die Nase eingezogen werden. Schnupftabak enthält neben nikotinhaltigem Tabak verschiedene Aroma- und Zusatzstoffe wie Menthol, Pfefferminzöl, Kräuter, Paraffin- und Salzlösungen.
Lutschtabak gibt es in trockener und feuchter Form. Er wird rund eine halbe Stunde lang zwischen Oberlippe und Zahnfleisch oder in eine der beiden Backentaschen geklemmt. Er ist vor allem in Skandinavien sehr beliebt. Der Konsum des bekannten Tabakproduktes Snus aus Schweden ist aus gesundheitlichen Gründen in der gesamten Europäischen Union verboten (mit Ausnahme Schwedens).
Kautabak wird heute hingegen nur noch selten benutzt. Er setzt sich aus gesponnenen Tabakblättern, Aroma-, Farb- und Konservierungsstoffen, Fermentationsmitteln, Kochsalz und Soda zusammen.
Auch wenn diese Produkte nicht erhitzt, verbrannt und geraucht werden, sind sie nicht wesentlich gesünder. Sie enthalten ebenso das süchtig machende Nikotin sowie mehr als 20 krebserregende Substanzen. Eine davon sind die sogenannten tabakspezifischen Nitrosamine. Beim Konsumieren gelangen die Gifte durch Schleimhäute in die Blutbahn und stellen ein hohes Risiko für die Gesundheit dar. Der dauerhafte Konsum rauchloser Tabakprodukte schädigt Schleimhäute und kann Mundhöhlen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen. Durch den direkten Kontakt im Mundbereich können Zähne durch Karies und das Zahnfleisch durch Parodontose stark geschädigt werden.
Rauchfreie Tabakprodukte stellen keine Empfehlung im Sinne einer „gesünderen Alternative“ dar. Viele Konsumenten weisen einen hohen Grad an Nikotinabhängigkeit auf. In einer Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) wird das Suchtpotenzial von Schnupftabak ähnlich hoch wie bei Zigaretten bewertet. In der Roten Reihe Tabakprävention und Tabakkontrolle widmet sich das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) ausschließlich der Gesundheitsgefährdung durch rauchlose Tabakprodukte.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Über das Giftpotenzial von Zigarettenstummeln für die Umwelt machen sich nur die wenigsten Raucher ernsthaft Gedanken.
Aber nach dem Rauchen wird die verglimmte Zigarette zu einem echten Müllproblem. Der Großteil an Zigarettenstummeln, auch Kippen genannt, landet außerhalb des Aschenbechers und wird fahrlässig in die Landschaft, auf den Gehweg, aus dem Fenster geschnippt. Laut einer Veröffentlichung des Instituts für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement der Justus-Liebig-Universität Gießen werden jährlich etwa 4,5 Billionen Zigarettenstummel unsachgemäß entsorgt. Seit Jahrzehnten sind Zigarettenkippen die häufigsten an Stränden gefundenen Müllobjekte. Zusammen türmen sich die weggeworfenen Zigarettenkippen zu einem gigantischen Berg. Schätzungen gehen von mehr als 750 000 Tonnen weltweit aus. Das sind fast achtmal so viel, wie die Golden Gate Bridge in San Francisco wiegt.
Diese Menge an weggeschmissenen Zigarettenfiltern bedeutet eine enorme Belastung für die Umwelt. Das Problem daran ist, dass Filter größtenteils aus Celluloseacetat-Fasern bestehen und extrem robust sind. Es dauert deshalb etwa 10–15 Jahre, bis ein Filter in der Natur verrottet ist. Darüber hinaus werden im Filter beim Rauchen sehr viele Schadstoffe wie Nikotin, Teer, Arsen, und Schwermetalle wie Blei, Kupfer, Chrom und Cadmium festgehalten, die dann ins Ökosystem abgegeben werden. Eine Zigarette reicht aus, um über 50 Liter Trinkwasser zu verseuchen. Fische, Vögel und Meeressäuger verwechseln Filter häufig mit Futter und vergiften sich tödlich daran.
Es hilft der Umwelt also schon, dass Kippen, statt auf der Straße, im Restmüll entsorgt werden. Wenn Filter sachgemäß weggeworfen werden, sind sie zwar nicht aus der Welt, können aber immerhin nicht mehr so leicht in Wasser und Boden gelangen.
Wie groß die durch Rauchen verursachte Umweltzerstörung ist, können Interessierte bei der Umweltschutzorganisation Greenpeace e.V. nachlesen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Nikotinabhängigkeit
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Die Tabakabhängigkeit ist durch ein komplexes Zusammenspiel von biologischen und psychologischen Faktoren gekennzeichnet. Dass Nikotin der Suchtstoff im Zigarettenrauch ist, weiß man seit etwa 50 Jahren. Im Vergleich etwa zu Alkohol, Cannabis, Kokain oder Heroin hat Nikotin das höchste Suchtpotenzial. Zigaretten erzeugen gleich auf zwei Ebenen eine Abhängigkeit: körperlich und psychisch.
Aus dem inhalierten Zigarettenrauch wird Nikotin in der Lunge extrem schnell resorbiert. Schon nach 10–20 Sekunden erreichen die ersten Moleküle das Gehirn und heften sich an bestimmte Rezeptoren an. Dort stimuliert Nikotin die Freisetzung von Botenstoffen wie Noradrenalin, Acetylcholin, Dopamin, 5‑Hydroxytryptamin, y-Aminobuttersäure und Endorphinen. Nikotin wirkt vor allem auf das dopaminerge System – das „Belohnungssystem" unseres Gehirns: Der Raucher fühlt sich entspannt, glaubt, er könne sich jetzt besser konzentrieren, und ist positiv gestimmt. Auch das Acetaldehyd, das beim Verbrennen von Zucker und anderen
Bestandteilen des Tabaks entsteht, fördert die Abhängigkeit. In Kombination mit Nikotin verdoppelt das Acetaldehyd die suchterzeugende Wirkung des Tabaks. Zudem befinden sich in Tabakwaren zahlreiche weitere Stoffe, die sowohl die Freisetzung als auch die Wirkung von Nikotin im Körper verstärken und das Suchtpotenzial erhöhen.
Sobald das Nikotin im Körper abgebaut ist und der Dopaminspiegel absinkt, kommt es jedoch zu Entzugssymptomen wie Müdigkeit oder Unruhe. Der Raucher möchte aber lieber das „Glücksgefühl“ zurück und sich wieder gut fühlen, weshalb er zur nächsten Zigarette greift. Der Weg in die körperliche Abhängigkeit ist damit eingeschlagen.
Erschwerend kommt die psychische Abhängigkeit hinzu. Von der ersten Zigarette an lernt der Raucher unbewusst, dass er sich durch das Rauchen gut fühlt. Fast automatisch greift er immer wieder zu einer Zigarette in bestimmten Situationen – zusammen mit dem Kaffee, nach dem Essen oder nach getaner Arbeit, in der Pause, um mit Kollegen zu plauschen, oder in Situationen mit besonderer Anspannung. Dieser feste Zusammenhang ist dem Raucher oft gar nicht bewusst. Es scheint, als könnten bestimmte Situationen nicht mehr ohne Zigaretten bewältigt werden. Darüber hinaus entsteht oft eine „soziale Abhängigkeit“: die Zugehörigkeit zu einer Rauchergemeinschaft.
Kann das Verlangen nach einer Zigarette nicht erfüllt werden, kommt es vielfach zu Gereiztheit, Lustlosigkeit oder Nervosität. Spätestens an diesem Punkt ist man als Raucher in der psychischen Abhängigkeit angekommen.
Weitere Informationen zu den Symptomen eines Nikotinentzugs können Sie in der Rubrik "Rauchstopp" nachlesen.
Die Abhängigkeit tritt umso eher auf, je früher das Rauchen begonnen wird. Der Grad der Nikotinabhängigkeit lässt sich mittels eines Fragebogens bestimmen. Der schwedische Psychologe und weltweit anerkannte Experte in der Tabakentwöhnung, Karl Olov Fagerström hat einen standardisierten Test ausgearbeitet, der ermittelt, wie abhängig ein Raucher ist. Diesen sogenannten Fagerström-Test können Sie selbst durchführen. Stufen Sie sich mit ehrlichen Antworten ein. Das Ergebnis können Sie anschließend mit Ihrem Arzt besprechen.
Nikotinabhängigkeit ist eine chronische Krankheit und sollte auch als solche behandelt werden – mit aller möglichen Unterstützung.
Den Wirkungsmechanismus von Nikotin können Sie unter der Frage "Wie wirkt Nikotin auf den Körper und warum macht es süchtig?" nachlesen. Wie eine Nikotinabhängigkeit entsteht und welche Auswirkung sie hat, erklärt auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 09.01.20 -
In einer Zigarette stecken bis zu 13 mg Nikotin, davon werden beim Rauchen pro Zigarette zwischen 1 und 2 mg aufgenommen. Bei einem Konsum von 20 Zigaretten über den Tag verteilt nimmt ein Raucher also zwischen 20 und 40 mg Nikotin auf.
Wird Nikotin inhaliert, geht es über die Lungen ins Blut über. Innerhalb von weniger Sekunden erreicht es das Gehirn, wo es seine Wirkung entfaltet. Beim Konsumieren von Schnupf- und Kautabak wird das Nikotin über die Mund- oder Nasenschleimhaut aufgenommen und gelangt auf diesem Weg zwar langsamer ins Blut, erreicht aber schließlich ähnlich hohe Werte wie beim Rauchen.
Nikotin hat viele Effekte auf Körper und Psyche. Es stimuliert im Nervensystem sogenannte nikotinische Acetylcholin-Rezeptoren (ACh-Rezeptoren), indem es sich an sie bindet. So kommt es zur Freisetzung unterschiedlicher Botenstoffe wie beispielsweise Dopamin, was ein unmittelbares Wohlgefühl und ein Gefühl von Entspannung auslöst. Das kann schnell zu einer Sucht mit psychischer und körperlicher Abhängigkeit führen. Neben der Reizstimulierung im sogenannten „Belohnungszentrum“ des Gehirns wirkt Nikotin außerdem anregend auf Hirnareale, die für Wachheit und die Steigerung der Aufmerksamkeit zuständig sind.
Im Gehirn sitzen die Rezeptoren u. a. auf den nachgeschalteten Nervenzellen von Sympathikus und Parasympathikus. Dieser Teil des vegetativen Nervensystems reguliert unbewusste Vorgänge im Körper. Durch die Aktivierung des Parasympathikus kommt es zu einer Steigerung der Magensaftproduktion sowie zu einer verstärkten Darmtätigkeit und damit zu einer Beschleunigung der Verdauung. Mitunter können Durchfälle die Folge sein.
Die Aktivierung des Sympathikus führt zur Produktion von Adrenalin, was den Blutdruck ansteigen lässt. Nikotin wirkt also anregend und führt kurzfristig zu einer besseren Leistungsfähigkeit. Es verursacht einen höheren Abbau von Fetten und Glykogen (Blutzucker), wodurch die zu sich genommene Nahrung schneller verstoffwechselt wird, was einen Gewichtsverlust beschleunigen kann. Außerdem erregt Nikotin das sogenannte „Brechzentrum“, d. h. es dämpft das Hungergefühl und ruft manchmal auch Übelkeit hervor.
Durch die vom Nikotin angestoßene Freisetzung von Vasopressin verengen sich die Blutgefäße, was ebenfalls zu einer erhöhten Herzfrequenz führen kann. Nikotin fördert die Sekretion des Hormons Adiuretin, das wiederum die Urinproduktion und den Harndrang vermindert. Darüber hinaus steigt die Blutgerinnungsneigung und somit die Gefahr von Thrombosen. Durch Nikotin wird die Atemfrequenz stimuliert, und aufgrund der Übererregung von Druck- und Schmerzrezeptoren haben Raucher eine höhere Schmerzempfindlichkeit.
Nachdem es seine Wirkung entfaltet hat, wird Nikotin recht schnell wieder über die Leber abgebaut. Die Halbwertszeit des Nikotins im Körper beträgt etwa 2 Stunden. Noch während Nikotin abgebaut wird, entwickelt sich bereits ein erneutes Rauchverlangen, um die Rezeptoren im Gehirn mit Nachschub zu versorgen und in der Folge das gewünschte Wohlgefühl zu erreichen.
Bleibt dieser Nachschub zu lange aus, können Entzugssymptome auftreten. Wie diese sich bemerkbar machen können, lesen Sie in der Rubrik "Rauchstopp".
Durch Nikotin werden viele körperliche und psychische Prozesse beeinflusst. Die Wirkungen von Nikotin im Gehirn sind ein wesentlicher Faktor dafür, dass ein Mensch in eine Nikotinabhängigkeit gerät und vielen der Rauchstopp schwerfällt.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) bietet eine detaillierte Übersicht über die Wirkung und Entstehung der Nikotinabhängigkeit.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Oftmals tritt beim Konsum von Zigaretten schnell ein Gewöhnungseffekt auf. Denn suchtauslösende Stoffe wie Nikotin lösen nach wiederholter Zufuhr nicht mehr das gleiche Maß an vermeintlich positiver Wirkung aus. Die Dosis muss erhöht werden oder regelmäßiger erfolgen, um die gewohnte Wirkung zu erzielen. Hierbei spricht man von der sogenannten Toleranzentwicklung. Gelegenheitsraucher können also schnell zu festen Rauchern werden.
Dabei gesteht sich niemand gerne eine Nikotinabhängigkeit ein. Es kann aufschlussreich sein, wenn man das eigene Verhalten kritisch hinterfragt: Raucht man mehr als früher? Benutzt man das Rauchen zur Entspannung? Geht es einem weniger gut, wenn man nicht raucht? Wie sehr richtet sich der Alltag auf das Rauchen aus?
Es gibt auch bestimmte Signale, die Rückschlüsse auf eine Nikotinabhängigkeit geben. Die Zahl der täglich gerauchten Zigaretten ist jedoch nicht das entscheidende Kriterium, denn auch weniger als 6 Zigaretten pro Tag können bereits süchtig machen.
- Starker Wunsch oder Zwang: Dieses übermächtige Gefühl verschwindet erst nach mehrmaligem Inhalieren.
- Schlechtes Gewissen: Wiederkehrende Gedanken beim Rauchen, lieber damit aufhören zu wollen.
- Entzugserscheinungen: Körperliche Reaktionen und Unwohlsein bei längeren Rauchpausen
- Abstinenzunfähigkeit: Man kann nicht von der Zigarette lassen, trotz Wissens um die Gefahren des Rauchens und trotz eventuell bereits vorhandener Schäden.
- „Beschaffungs- und Vorratszwang“: Zigaretten müssen sicher und stets verfügbar sein. Neigt sich die Packung dem Ende, muss schon die nächste Packung gekauft werden.
- „Vor-“ oder „Nachrauchen“: Kann vorrübergehend nicht geraucht werden, wird dem Körper zur Vorbereitung auf die Abstinenz vermehrt Nikotin hinzugefügt oder nach der Pause in entsprechender Dosierung zügig nachgeholt.
- Aufhörversuche: Ernsthafte Versuche, mit dem Rauchen aufzuhören, scheitern widerholt.
Mithilfe des sogenannten Fagerström-Tests kann man den Grad einer Nikotinabhängigkeit feststellen. Ihr Arzt ist auch immer eine richtige Anlaufstelle, um mit ihm gemeinsam abzuklären, ob eine Sucht vorliegt.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 09.01.20 -
Es gibt bestimmte Signale, die Rückschlüsse auf eine Nikotinabhängigkeit geben. Vielleicht haben Sie schon einige davon an sich bemerkt.
Karl Olov Fagerström, schwedischer Psychologe und weltweit anerkannter Experte in der Tabakentwöhnung, hat einen standardisierten Test ausgearbeitet, der ermittelt, wie abhängig ein Raucher ist. Der sogenannte Fagerström-Test (Fagerström Test for Cigarette Dependence) ist ein weltweit anerkanntes Verfahren, um den Schweregrad der Abhängigkeit bei Rauchern objektiv zu untersuchen und einzustufen. Mit 6 Fragen bietet er die Möglichkeit, wichtige Dimensionen zum Tabakkonsum zu messen. Die Gesamtpunktzahl liefert eine zuverlässige Einschätzung der Stärke der Tabakabhängigkeit.
Hier können Sie den Fagerström-Test online durchführen. Nehmen Sie sich die Zeit, und beantworten Sie die Fragen ehrlich. Die Erkenntnis, ob und inwiefern man dem Rauchen verfallen ist, ist oft der erste Schritt zur Entwöhnung.
So können Sie sich ein konkretes Bild über Ihre Abhängigkeit machen. Darüber hinaus bekommen Sie einen ersten Eindruck, welchen Stellenwert das Rauchen in welchen Situationen für Sie hat. Dies wird Ihnen helfen, bei der Rauchentwöhnung „kritische“ Situationen besser zu erkennen. Je stärker die Tabakabhängigkeit ist, desto schwieriger wird in der Regel das Aufhören mit dem sogenannten kalten Entzug. Mit der entsprechenden Motivation und gegebenenfalls professioneller Hilfe kann es aber jeder schaffen, rauchfrei zu werden und zu bleiben.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20
Gesundheitliche Risiken
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Tabakrauch ist ein komplexes Gemisch aus über 4800 Substanzen. Mindestens 250 dieser chemischen Substanzen sind giftig, etwa 90 krebserzeugend (kanzerogen). Sie werden über die Schleimhäute und die Lunge aufgenommen oder auch geschluckt.
Der Beginn und die Dauer des Konsums sind dabei oft entscheidender als die Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten. Denn auch Menschen, die nur wenige Zigaretten am Tag rauchen, sind vor Gesundheitsschäden nicht geschützt. Wer über einen Zeitraum von 20 Jahren nur höchstens 10 Zigaretten am Tag raucht, ist ebenso gefährdet wie starke Raucher.
So gut wie jedes menschliche Organ wird durch das Rauchen geschädigt. Besonders hoch ist das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Mehr als 85 % aller Lungenkrebsfälle gehen auf aktiven Tabakkonsum zurück. Auch wer nicht selbst an einer Zigarette zieht, atmet noch viele verschiedene Schadstoffe ein. 5 % der Lungenkrebsfälle sind auf passiven Konsum zurückzuführen. Krebserregende Substanzen können aber auch im Körper zirkulieren und an anderen Stellen zu Tumoren führen. Daher haben Raucher ein besonders hohes Risiko, an Kehlkopf-, Speiseröhren- und Mundhöhlenkrebs zu erkranken. Ebenso gibt es einen kausalen Zusammenhang mit Leukämie sowie Bauchspeicheldrüsen-, Nieren-, Harnblasen- sowie Gebärmutterhals- und Brustkrebs.
Durch das Giftgemisch im Tabakrauch kann auch die Mundgesundheit maßgeblich beeinträchtigt werden. Typische Folgeerkrankungen sind beispielsweise Parodontose und Karies sowie ein erhöhtes Risiko für den Verlust von Implantaten. Rauchen ist auch die häufigste Ursache für die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD, Chronic Obstructive Pulmonary Disease). Wer raucht, hat auch ein höheres Risiko, an Tuberkulose zu erkranken. Akute Erkrankungen der Atemwege wie Grippe und Erkältungen werden durch das Rauchen ebenfalls begünstigt.
Raucher haben im Vergleich zu Nichtrauchern ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und für Schlaganfälle. Gesundheitliche Schäden sind auch an Augen, dem Zahnhalteapparat und Verdauungstrakt sowie am Skelett auszumachen.
Rauchen birgt besondere Risiken für Frauen: Es schränkt u. a. die Fruchtbarkeit ein, und nach der Menopause wird bei weiblichen Rauchern häufiger Osteoporose beobachtet. Zu den Risiken für Männer zählen u. a. Erektionsstörungen.
Mütterliches Rauchen während der Schwangerschaft schadet dem ungeborenen Kind, führt zu Geburtskomplikationen und beeinträchtigt die Entwicklung des Kindes noch bis ins Erwachsenenalter.
Durch Nikotin kann sich innerhalb kurzer Zeit eine körperliche und psychische Abhängigkeit vom Rauchen entwickeln. Mehr über den Suchtstoff Nikotin können Sie hier nachlesen.
Nach Angaben im „Tabakatlas Deutschland“ starben im Jahr 2018 hierzulande rund 127 000 Menschen an den gesundheitlichen Folgen des Rauchens. Das sind 13,3 % aller Todesfälle. Wer mit dem Rauchen aufhört, lebt ein gesünderes Leben. Nach dem Rauchstopp sinken eindeutig die Gesundheitsrisiken. Wie sehr Sie vom Aufhören profitieren, erfahren Sie in der Kategorie „Positive Effekte“.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) fasst das Gesundheitsrisiko von Tabakkonsum ausführlich zusammen.
Die Rubrik „Krankheiten durch Rauchen“ informiert detailliert darüber, mit welchen Folgeerkrankungen das Rauchen zusammenhängt.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 19.03.21 -
Im Durchschnitt gibt es zwar immer noch knapp mehr männliche Raucher als Raucherinnen in Deutschland, aber das Rauchverhalten zwischen Männern und Frauen passt sich in den letzten Jahren immer mehr an.
Im Vergleich haben Frauen durch den Tabakkonsum durchschnittlich ein höheres Gesundheitsrisiko als Männer. Geringere Tabakmengen reichen aus, um die Wahrscheinlichkeit für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung bei Frauen deutlich zu steigern. Das Risiko für einen Herzinfarkt liegt bei Raucherinnen um 140 % höher als bei Frauen, die nicht rauchen. Bei Männern steigt das Herzinfarktrisiko um 40 % gegenüber Nichtrauchern.
Durch eine gleichzeitige Einnahme empfängnisverhütender Hormone wie der „Pille“ erhöht sich das Herzinfarktrisiko drastisch, ebenso wie das Thromboserisiko oder die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden. Tabakkonsum kann zudem den weiblichen Zyklus stören. Gynäkologische Folgen können eine schmerzhafte Menstruation und eine verminderte Fruchtbarkeit sein. Eine künstliche Befruchtung wird durch das Rauchen erschwert. Der Konsum von Zigaretten kann ein Grund für eine früher einsetzende Menopause (Wechseljahre) sein.
Rauchen während der Schwangerschaft kann zu schweren Komplikationen und nach der Geburt zu weitreichenden Folgen für das Kind führen. Die zahlreichen Risiken für rauchende Mütter und Ungeborene werden unter der Frage "Welche Risiken entstehen durch das Rauchen während der Schwangerschaft?" gesondert behandelt.
Zu den häufig auftretenden Krebserkrankungen wie Lungen-, Mundhöhlen-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Blasen- und Nierenkrebs begünstigt Rauchen bei Frauen zudem die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Je nach Dauer und Intensität des Tabakkonsums haben rauchende Frauen zudem ein deutlich erhöhtes Brustkrebsrisiko.
Tabakrauch schädigt u. a. auch die Atemwege. Die im Rauch enthaltenen giftigen Substanzen führen bei Menschen, die rauchen, häufiger zu Bronchitis oder einer Lungenentzündung. In den letzten Jahren gibt es vermehrt Hinweise darauf, dass Frauen bei gleicher Rauchdauer und Zigarettenanzahl anfälliger für eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) sind.
Vor allem bei Frauen mindert Rauchen nachweislich die Knochendichte und kann damit die Entstehung einer Osteoporose fördern, insbesondere nach der Menopause. Raucherinnen erleiden häufiger Knochenbrüche als Nichtraucherinnen. Die hierfür verantwortlich gemachten Faktoren sind ein durch das Rauchen absinkender Östrogenspiegel sowie ein geringerer Vitamin-D-Spiegel, der die Calciumaufnahme stört.
Giftige Substanzen des Tabakrauchs sorgen dafür, dass die Hautalterung beschleunigt wird und eine vorzeitige Faltenbildung entsteht. Kollagen, ein Stabilisator, der für ein glattes und straffes Hautbild sorgt, wird durch Rauchen schneller abgebaut. Zudem wird die Haut von rauchenden Menschen mit weniger Sauerstoff und Feuchtigkeit versorgt. Bei Raucherinnen altert die Haut schneller als bei männlichen Rauchern.
Nicht zuletzt ist auch Passivrauchen ein wesentliches Risiko für eine vorzeitige Sterblichkeit bei Frauen. Jedes Jahr sterben mehr als 3300 Menschen an den Folgen des Passivrauchens in Deutschland, davon sind 70 % Frauen.
Weiterführende Informationen finden Sie auch im Frauengesundheitsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Die gute Nachricht: Ein konsequenter Rauchstopp hilft beiden Geschlechtern, die Gesundheitsrisiken wieder deutlich zu senken.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) widmet sich mit einer Broschüre ausschließlich dem Thema Frauen und Rauchen in Deutschland.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 25.01.22 -
Auch wenn es zunehmend mehr Raucherinnen gibt, rauchen grundsätzlich noch mehr Männer. Meist ist die Anzahl der von ihnen täglich gerauchten Zigaretten zudem höher. Sie nehmen also auch deutlich mehr giftige Substanzen auf.
Diese gelangen über das Blut in die Hoden, wo sie die Herstellung und Entwicklung der Spermien beeinflussen. Je stärker Spermien durch Nikotin belastet sind, desto geringer ist ihre Anzahl im Ejakulat. Spermien von Rauchern sind oftmals kleiner und weisen eine unnatürliche Form auf. Gleichzeitig nimmt ihre Beweglichkeit ab. In der Samenflüssigkeit finden sich häufiger höher konzentrierte Schwermetalle wie etwa Blei oder Cadmium, die mit jedem Zug an einer Zigarette eingeatmet werden.Die im Zigarettenrauch enthaltenen Benzopyrene gelten zudem als „mutagen“. Das bedeutet, dass sich bei Spermien von Rauchern vermehrt Erbgutschäden feststellen lassen. Wird eine Eizelle von einem Spermium mit schadhaftem Erbgut befruchtet, kann sich dies im schlimmsten Falle auch negativ auf die Entwicklung des werdenden Kindes auswirken oder zum Absterben des Embryos führen. Wegen der schlechten Spermienqualität dauert es bei Rauchern in der Regel länger, bis eine Zeugung gelingt – egal ob auf natürlichem Weg oder über eine künstliche Befruchtung.
Neben der Fruchtbarkeit des Mannes wirkt sich Rauchen auch auf die Potenz von Männern aus. Eine natürliche Erektion entsteht, wenn sich die Blutgefäße im Penis – die sogenannte Schwellkörper – verstärkt mit Blut füllen. Hierbei spielen u. a. bestimmte Muskeln im Penis eine wichtige Rolle, die einen Blutabfluss verhindern können. Verschiedene Stoffe im Tabakrauch beeinträchtigen aber eben diese Funktion. Sie führen zu Fett- und Kalkablagerungen in den Blutgefäßen der Schwellkörper, sodass diese die Fähigkeit verlieren, sich zu verengen oder zu erweitern. Die Befüllung der Schwellkörper mit Blut ist in Folge nur noch eingeschränkt oder nicht mehr möglich. Dann sprechen Mediziner von einer Erektionsstörung. Dabei können Erektionsprobleme ein erstes Warnsignal für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Potenzstörungen treten bei Rauchern fast doppelt so oft wie bei Nichtrauchern auf. Das gesundheitliche Risiko, an Erektionsproblemen zu leiden, ist umso höher, je mehr ein Mann raucht.
Ein konsequenter Rauchstopp trägt wesentlich dazu bei, sowohl die Potenz als auch die Qualität des Spermas zu verbessern.
Auf dem Männergesundheitsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finden Sie zahlreiche Informationen zu männerspezifischen Gesundheitsthemen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 25.01.22 -
Rauchen während der Schwangerschaft schadet der Mutter und dem ungeborenen Kind. Schwangere setzen sich durch den Konsum von Zigaretten vermehrt dem Risiko für Herz- und Gefäßleiden, Krebs oder andere Erkrankungen aus.
Häufig kommt es zudem zu Schwangerschaftskomplikationen wie beispielsweise Früh-, Fehl- oder Totgeburten, vorzeitigem Blasensprung oder dem verfrühten Ablösen der Plazenta.
Für die embryonale Entwicklung des Ungeborenen stellen Zigaretten ein großes Risiko dar. Im Bauch der Schwangeren raucht das Baby quasi mit. Der noch nicht voll entwickelte Organismus reagiert auf alle schädlichen Substanzen überaus empfindlich. Bei jedem Zug gelangen die im Tabak enthaltenen Stoffe Nikotin und Kohlenmonoxid über die Plazenta in den Kreislauf des Kindes. Dort verengen sie seine Blutgefäße. Es kommt zu einer nicht ausreichenden Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Entwicklungs- und Wachstumsverzögerungen können die Folge sein. Eine Gewichtszunahme gelingt häufig nur mühsam. Babys von Raucherinnen sind in der Regel daher oft kleiner und leichter. Es kann passieren, dass durch die giftigen Substanzen im Tabakrauch Missbildungen wie etwa Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten entstehen. Unter anderem treten bei den Kindern auch vermehrt Symptome wie angeborene Herzfehler auf.
Außerdem birgt Rauchen während der Schwangerschaft Spätfolgen für das Kind. Diese haben beispielsweise eine höhere Gefahr, an plötzlichem Kindstod zu sterben, sind meist anfälliger für Infektionskrankheiten oder Allergien, und das Risiko für einen frühen Diabetes Typ 2 im weiteren Leben ist ebenfalls stark erhöht. Rauchen kann mitunter eine Störung der Gehirnentwicklung verursachen, die über das Kindes- und Jugendalter hinausgeht: Lernstörungen, Verhaltensauffälligkeiten und ein erhöhtes Risiko, selbst abhängig zu werden.
Dabei macht es generell kaum einen Unterschied, ob die Frau selbst aktive Raucherin ist oder passiv mitraucht. Welche Gefahren in einer passiven Rauchbelastung stecken, können Sie hier nachlesen.
Rauchen in der Schwangerschaft ist also besonders gefährlich. Eine Frau mit Kinderwunsch sollte bestenfalls schon frühzeitig vor der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufhören. So können sie den eigenen Gesundheitszustand verbessern und die Risiken für das Kind deutlich senken.
Für Schwangere und werdende Eltern, die Unterstützung beim Nichtrauchen suchen, sowie alle Interessierte steht bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) die Broschüre „Rauchfrei in der Schwangerschaft – Ich bekomme ein Baby“ zum Download bereit.
Im Internet gibt es zahlreiche Websites wie beispielsweise www.rauchfrei.de oder www.familienplanung.de, die hilfreiche Informationen bieten, wie Sie Ihr Ungeborenes vor den Gefahren von Tabakrauch schützen können.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 11.02.20 -
Es gibt gute Gründe, auch nach der Geburt und insbesondere während der Stillzeit Nichtraucherin zu bleiben. Denn über die Muttermilch wird das Kind optimal mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgt. Sie enthält Abwehrstoffe, die das Baby vor Infektionen schützen und Allergien vorbeugen. Wenn die Mutter raucht, gelangen schädliche Substanzen wie Nikotin und andere krebserregende Stoffe direkt in die Muttermilch. Als Folge kommt es vermehrt vor, dass der Milchspendereflex bei rauchenden Müttern blockiert oder verzögert ist. Es wird häufiger weniger Milch gebildet, und auch die Zusammensetzung der Muttermilch ändert sich.
Besonders riskant ist, dass der Säugling beim Stillen die giftigen Inhaltsstoffe aus dem Tabakrauch unmittelbar aufnimmt. Wird direkt vor dem Stillen geraucht, ist der Nikotingehalt in der Muttermilch am höchsten. Dabei erreicht das Nikotin in der Muttermilch den bis zu 3-fachen Wert der im Blut der Mutter selbst. Die giftigen Substanzen in der Stillmahlzeit können durch Abpumpen nicht reduziert werden. Je mehr eine Mutter raucht, desto höher sind logischerweise auch die erreichten Schadstoffkonzentrationen in der Milch und entsprechend höher auch die Gefahren für das Kind.
Am besten sollten Stillende ganz auf das Rauchen verzichten. Nur so erfährt das Kind durch die Muttermilch keine Belastung. In vielen Fällen kommt es vor, dass Frauen nach der Geburt und dem zügigen Abstillen eines Kindes wieder zur Zigarette greifen. Dabei wird oft übersehen, dass das Rauchen dem Kind auch dann noch Schaden zufügen kann, wenn es nicht mehr im Säuglingsalter ist. Denn Kleinkinder rauchen die Giftpartikel des Tabakrauchs passiv mit.
Das Infoportal Still-Lexikon beantwortet zahlreiche Fragen rund um das Thema Stillen.
Die Broschüre „Rauchfrei nach der Geburt – Das Baby ist da“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) legt Eltern den Gesundheitsgewinn durch das Nichtrauchen nahe. Sie liefert außerdem gute Gründe, auch während der Stillzeit Nichtraucherin zu bleiben, und klärt über die Gefahren des Passivrauchens für das Kind auf.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 25.05.21 -
Rauchen macht bereits Kinder und Jugendliche tabakabhängig. Schon gelegentlicher Zigarettenkonsum kann zur Sucht führen. 80 % aller Raucher haben bereits vor ihrem 18. Lebensjahr mit dem Rauchen begonnen. Nikotin wirkt stärker auf das Gehirn von Kindern und Jugendlichen als auf das von Erwachsenen. Je früher diese mit dem Rauchen beginnen, desto schneller werden sie abhängig und desto schwieriger wird oftmals der Ausstieg.
Tabakrauch ist ein komplexes Gemisch aus über 4800 Substanzen, hunderte davon sind giftig oder krebserzeugend (kanzerogen). Nahezu jedes Organ des Körpers wird durch Rauchen geschädigt. Die meisten durch das Rauchen verursachten Gesundheitsschäden treten erst Jahre nach dem Rauchbeginn auf. Aber auch schon junge Raucher leiden an einer unmittelbaren, akuten Gesundheitsgefährdung. Da sich der junge Körper noch im Wachstum befindet, ist er anfälliger für die Schäden des Rauchens als der von Erwachsenen. Rauchen hat vielerlei negative Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
So leiden beispielsweise schon junge Raucher häufiger als Nichtraucher an Atemwegsbeschwerden wie Hustenanfällen, Atemlosigkeit, pfeifendem Atem und einer vermehrten Schleimproduktion. Es wird vermutet, dass Rauchen möglicherweise bei Jugendlichen auch die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Asthma erhöht. Rauchen verzögert auch das Lungenwachstum bei Kindern und Jugendlichen. Das wiederum verringert die Lungenkapazität. Wenn Jugendliche rauchen, leiden sie häufiger als erwachsene Raucher an erhöhtem Puls, geringerer Ausdauer beim Sport sowie Kurzatmigkeit. Insgesamt haben sie eine schlechtere körperliche Leistungsfähigkeit als nichtrauchende Gleichaltrige.
Zigaretten können zudem die Knochendichte beeinflussen. Bereits bei 18- bis 20-jährigen Rauchern konnte eine Schwächung der Knochen durch Nikotin festgestellt werden. Die Folgen können vermehrte Knochenbrüche sein. Auch bei jungen Menschen fördert Rauchen die Entstehung einer Parodontitis. Bereits junge Mädchen, die rauchen und die Pille einnehmen, setzen sich einem erhöhten Thromboserisiko aus.
Außerdem kostet frühes Rauchen wertvolle Lebensjahre. Wer beispielsweise schon in einem Alter von 14 Jahren anfängt zu rauchen, kann im Einzelfall eine um über 20 Jahre kürzere Lebenserwartung haben im Vergleich zu Menschen, die erst im Erwachsenenalter zur Zigarette greifen (durchschnittlich etwa 10 Jahre kürzeres Leben), oder solchen, die erst gar nicht rauchen. Im Allgemeinen steigt das Risiko für Langzeitschäden mit der Anzahl der gerauchten Zigaretten.
Ob Kinder und Jugendliche mit dem Rauchen beginnen, hängt sehr von den sie prägenden Menschen in ihrem täglichen Umfeld ab und davon, wie diese mit dem Thema Rauchen umgehen.
Der Einstieg in das Rauchen wird u. a. gefördert durch:
- rauchende Eltern und Familienmitglieder
- gleichaltrige Freunde, die rauchen
- das Gefühl, dazugehören zu wollen
- Zigaretten mit wohlschmeckenden Zusatzstoffen
- motivierende Tabakwerbung
- die Angst zuzunehmen (bei jungen Mädchen)
Aus der Roten Reihe des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) bietet die Broschüre „Rauchende Kinder und Jugendliche in Deutschland – leichter Einstieg, schwerer Ausstieg“ wissenswerte Daten und Fakten.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20 -
Viele Raucher sind der Meinung, dass das Rauchen einer geringen Anzahl von Zigaretten kaum gesundheitsschädlich sei. Allerdings sind auch nur einige wenige Zigaretten pro Woche absolut nicht unbedenklich.
Im komplexen Gemisch des Tabakrauchs stecken über 4800 Substanzen. Beim Verbrennen werden hunderte Stoffe freigesetzt, die nachweislich giftig oder krebserzeugend (kanzerogen) sind. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) bietet eine Übersicht der gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe im Tabakrauch.
Auch Gelegenheitsraucher sollten wissen, dass es keinen unteren Grenzwert für die Risiken des Tabakkonsums gibt. Selbst wer nur hin und wieder raucht, hat statistisch ein höheres Krebsrisiko als ein echter Nichtraucher. Tabakrauch fördert nicht nur Lungenkrebs, sondern kann an der Entstehung vieler weiterer Krebsarten beteiligt sein. Auch wenn Sie nur selten rauchen, können u. a. Ihre Atemwege akut geschädigt werden. Bekannte Symptome sind Husten, pfeifendes Atmen und Auswurf.
Chronische Erkrankungen wie Asthma können auch beim seltenen Konsum von Zigaretten begünstigt werden. Bei bereits Erkrankten verschlimmert sich das Leiden oftmals. Langfristig können auch Blutgefäße geschädigt werden, infolgedessen steigt das Risiko für Herzerkrankungen, Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Darüber hinaus sollten Sie beachten, dass Tabakkonsum schnell körperlich und psychisch abhängig machen kann. Die meisten Kettenraucher haben zu Beginn ihrer Sucht auch deutlich seltener zur Zigarette gegriffen. Vom besonderen Genuss zum regelmäßigen Wunsch nach einer Zigarette ist es oftmals nur ein kleiner Schritt.
Gesundheitsrisiken existieren sogar für Nichtraucher, die dem Passivrauchen ausgesetzt sind. Die Rubrik „Passivrauchen“ befasst sich eingehend mit den schädlichen Auswirkungen.
Es gibt also keinen unbedenklichen oder ungefährlichen Tabakkonsum. Auch wenn es sich nur um einige wenige Zigaretten handelt. Die einzig sinnvolle Alternative ist der komplette Rauchausstieg. Wie Ihnen dieser erfolgreich gelingen kann, erfahren Sie in der Rubrik „Rauchstopp“.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 02.09.20
Passivrauchen
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Passivrauchen bezeichnet das Einatmen von Tabakrauch aus der Umgebungsluft. Auf Partys und in Kneipen sind Nichtraucher beispielsweise oft gezwungen, passiv mitzurauchen. Die Folgen reichen weit hinaus über die unangenehmen und akuten Auswirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Kratzen im Hals, Augenirritationen und Übelkeit.
Die mächtige, oft unsichtbare Gefahr verbleibt bis zu 3 Stunden, nachdem eine Zigarette geraucht wurde, in der Luft und enthält hunderte an gefährlichen Substanzen. Die Zusammensetzung des passiv aufgenommenen Rauchs ähnelt der des aktiv inhalierten Tabakrauchs.
Die feinen Partikel des Tabakrauchs verteilen sich schnell in geschlossenen Räumen und setzen sich u. a. an Teppichen, Wänden, Vorhängen, Kleidungsstücken und Möbeln fest. Von dort werden sie wieder in die Raumluft abgegeben. Auch wenn gerade in diesen Räumen nicht geraucht wird, ist man also auch im „kalten Rauch“ ständig den schädlichen Substanzen aus dem Tabakfeinstaub ausgesetzt. Selbst Lüftungsanlagen und modernste Ventilationssysteme können die Schadstoffe nicht vollständig aus der Raumluft entfernen.
Passives Rauchen schädigt dauerhaft die Gesundheit von Nichtrauchern ebenso wie die der Rauchenden selbst. Das Risiko für eine passivrauchbedingte Erkrankung steigt, je länger und intensiver eine Person dem Tabakrauch ausgesetzt ist. Auch wenn man dem Tabakrauch nur kurzfristig oder in geringen Mengen ausgesetzt ist, können die krebserzeugenden Stoffe zur Entwicklung zahlreicher Erkrankungen beitragen. Dazu gehören Lungenkrebs, Herzerkrankungen sowie Schlaganfälle. Als ebenso wahrscheinlich gilt ein Zusammenhang zwischen Passivrauchen und der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sowie Asthma.
Passives Rauchen kann sogar zum Tod führen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben pro Jahr weltweit mehr als 600 000 Nichtraucher an den Folgen des Passivrauchens. Davon entfallen 3300 Todesfälle allein auf Deutschland. Durch das Wissen über die schädliche Wirkung des Passivrauchens hat die Bundesregierung im Jahr 2007 ein Nichtraucherschutzgesetz für den öffentlichen Raum beschlossen.
Erwachsene können in der Regel verrauchte Räume verlassen, doch viele Kleinkinder können sich dem gefährlichen Zuhause nicht entziehen und haben keine andere Wahl, als den krebserzeugenden Rauch einzuatmen. Welche gesundheitsschädlichen Einflüsse Passivrauchen insbesondere auf Kinder und Jugendliche ausübt, können Sie unter der Frage "Welche Auswirkungen hat Passivrauchen bei Kindern und Jugendlichen?" nachlesen.
Als Raucher sollten Sie sich über die Gefahren des Tabakrauchs bewusst sein. Machen Sie sich Gedanken über die Auswirkungen Ihres Rauchens auf Menschen in Ihrer Umgebung. Nichtraucher sollten versuchen, sich vor den Folgen des Passivrauchens zu schützen. Meiden Sie verrauchte Räume und umgeben Sie sich verstärkt mit nichtrauchenden Freunden und Familienmitgliedern.
Die Broschüre „Passivrauchen – eine Gesundheitsgefahr“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt umfassend Auskunft über die negativen Folgen des Passivrauchens in allen Lebensbereichen.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) behandelt ausführlich die Gefahren in der Publikation „Passivrauchen – ein unterschätztes Gesundheitsrisiko“. Die Faktensammlung „Gesundheitsschäden durch Rauchen und Passivrauchen“ bietet einen zusammenfassenden Überblick.
Das Patienteninformationsportal „Lungenärzte im Netz“ informiert über gesunde Atemwege. Die Experten klären online alle Interessierten über die Folgen des Passivrauchens auf.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 19.03.21 -
Passivrauchen ist für Kinder und Jugendliche grundsätzlich sehr gesundheitsschädlich. Es gibt keinen unteren Grenzwert, ab dem Passivrauchen für sie unbedenklich wäre. Jede einzelne Zigarette, die ein Kind passiv mitraucht, schadet seiner Gesundheit. Denn gerade der kindliche Organismus ist gegenüber Tabakrauch besonders empfindlich, da Organe und Immunsystem noch nicht ausgewachsen oder vollends entwickelt sind.
Kinder haben generell eine höhere Atemfrequenz. In einem verqualmten Raum atmen sie daher innerhalb einer Stunde so viele Schadstoffe ein, als würden sie selber eine Zigarette rauchen. Bei jedem Kind, das in einem Raucherhaushalt aufwächst, lassen sich die entsprechenden Schadstoffe im Blut oder Urin nachweisen.
Passives Rauchen kann die Entwicklung von Kindern schwer beeinträchtigen. Durch Passivrauch belastete Kinder schlafen oftmals schlechter. Sie haben häufiger Bauchweh, Schwindel, Kopfschmerzen und leiden an Konzentrationsstörungen. Ihr Lungenwachstum ist oft beeinträchtigt. Infolgedessen ist das Risiko für akute und chronische Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Lungenentzündung, Husten, Auswurf und pfeifende Atemgeräusche erhöht. Passivrauchen kann bei Kindern häufiger zu Asthmaanfällen führen. Sie neigen ebenfalls vermehrt zu Allergien. Im Vergleich zu Kindern, die keinen Tabakrauch einatmen, entwickeln Kinder rauchender Eltern öfter Mittelohr- und Gehirnhautentzündungen. Es mehren sich zudem die Hinweise, dass Kleinkinder unter 5 Jahren, deren Eltern rauchen, häufiger an Leukämie oder an einem Lymphom erkranken als Kinder, die in einer rauchfreien Umgebung leben. Der Rauch elterlicher Zigaretten schadet bisweilen sogar den Zähnen der Kinder, sodass sie häufiger wegen Karies in Behandlung sind.
Babys, die Tabakrauch einatmen müssen, sind besonders von den Auswirkungen des passiven Rauchens betroffen. Für sie besteht ein deutlich höheres Risiko, an plötzlichem Kindstod zu sterben, als für Kinder aus Nichtraucherhaushalten. Wachsen Babys in verrauchten Wohnungen heran, entwickeln sich ihre Lungen häufig nicht normal, denn Tabakrauch beeinträchtigt sowohl deren Wachstum als auch deren Funktionsfähigkeit. Diese Babys sind auch anfälliger für Infektionen, was bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben kann.
Ein weiteres gravierendes Problem besteht darin, dass Kinder, die in Raucherhaushalten aufwachsen, oftmals selbst zu Rauchern werden.
Kinder sollten sich prinzipiell ausschließlich an konsequent rauchfreien Orten aufhalten. Denn die feinen Partikel des Tabakrauchs verteilen sich schnell in geschlossenen Räumen und setzen sich u. a. an Tapeten, Teppichen, Wänden, Vorhängen, Kleidungsstücken und Möbeln fest. Auch nach intensivem Lüften hängen die Schadstoffe noch lange in der Luft und werden eingeatmet. Auch an Kleidung und Haut von Rauchenden bleiben Giftstoffe des Tabakqualms hängen und werden mittels Hautkontakt an Babys und Kinder weitergegeben. Gerade Kinder unter einem Jahr erkunden die Welt über das Ablecken von Gegenständen und Oberflächen, an denen sich der „kalte Tabakrauch“ abgesetzt hat.
Kinder können sich ihre Aufenthaltsorte in der Regel nicht aussuchen und haben keine andere Wahl, als den krebserzeugenden Rauch einzuatmen. Erwachsene tragen daher die Verantwortung, Kinder und Jugendliche vor Tabakrauch zu schützen und für deren gesunde Entwicklung eine rauchfreie Umgebung zu schaffen. Die gemeinnützige und unabhängige Stiftung Kindergesundheit setzt sich intensiv dafür ein, dass Rauchverbote in öffentlichen Einrichtungen, in denen sich Kinder aufhalten, nicht aufgeweicht werden.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) hat die wichtigsten Fakten zum Schutz der Kinder vor Passivrauchen in einer Übersicht zusammengestellt. Die ausführliche Broschüre „Schutz der Familie vor Tabakrauch“ informiert über Prävention, Gefahren und Folgen von Rauchen und Passivrauchen. Die Publikation Passivrauchende Kinder in Deutschland – Frühe Schädigungen für ein ganzes Leben behandelt die Risiken und Konsequenzen im Detail und gibt wertvolle Hintergrundinformationen.
Das Informationsangebot www.kindergesundheit-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) widmet sich der Förderung der gesunden kindlichen Entwicklung. Das Online-Angebot erläutert u. a. auch die Risiken passiven Rauchens für Kinder.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Passivrauchen ist gesundheitsschädlich. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben pro Jahr weltweit mehr als 600 000 Nichtraucher an den Folgen des Passivrauchens. Davon entfallen 3300 Todesfälle allein auf Deutschland.
Die unsichtbare Gefahr verbleibt bis zu 3 Stunden, nachdem eine Zigarette geraucht wurde, in der Umgebungsluft und enthält mehr als 4800 chemische Substanzen. Hunderte sind nachgewiesenermaßen giftig oder krebserregend. Dieser schädliche Tabakrauch wird von allen, die sich im selben Raum aufhalten, eingeatmet. Die Zusammensetzung der Schadstoffe, die mit jedem Atemzug passiv aufgenommenen werden, ähnelt der des aktiv inhalierten Tabakrauchs.
Insbesondere im Auto gefährdet Rauchen die Mitfahrenden. Auf engstem Raum ist die Rauchbelastung sehr viel höher. Insassen sind dem Qualm schutzlos ausgeliefert, da sie keine Möglichkeit haben, das Wageninnere zu verlassen.
Für Kinder ist das Passivrauchen im Auto ein noch höheres Risiko, denn gerade der kindliche Organismus ist gegenüber Tabakrauch besonders empfindlich, da Organe und Immunsystem noch nicht ausgewachsen oder voll entwickelt sind. Durch ihre erhöhte Atemfrequenz nehmen sie zudem mehr Giftstoffe auf, die sie in ihrem Alter noch nicht ausreichend wieder abbauen können. Passives Rauchen beeinträchtigt oft das Lungenwachstum von Kindern. Insgesamt kann das unfreiwillige „Mitrauchen“ dazu führen, dass die Kinder sich schlechter entwickeln und anfälliger für Krankheiten werden. Welche Einflüsse das passive Rauchen insbesondere auf Kinder und Jugendliche haben kann, können Sie unter der Frage "Welche Auswirkungen hat Passivrauchen bei Kindern und Jugendlichen?" nachlesen.
Im Auto schützt auch das Lüften oder Rauchen bei geöffnetem Fenster nicht ausreichend vor den Gefahren des Tabakrauchs. Die feinen Partikel des Tabakrauchs verteilen sich schnell und setzen sich im Polster und auf den Oberflächen fest. Auch im „kalten Rauch“ ist die Schadstoffbelastung für Mitfahrende ständig vorhanden. Gleiches gilt im Übrigen auch für Raucherkleidung – auch hier haften Giftpartikel hartnäckig an.
Wirklich gesund ist nur, wenn Sie Ihren Wagen zum „Nichtraucherauto“ erklären und auch Mitfahrende bitten, sich daran zu halten. Das Daten- und Faktenblatt "Rauch im Auto" der BZgA liefert gute Argumente gegen das Rauchen im Auto und kann hier bestellt werden.
Die Broschüre „Passivrauchen – eine Gesundheitsgefahr“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert umfassend über die negativen Folgen des Passivrauchens in allen Lebensbereichen.
Die Publikation „Passivrauchen – ein unterschätztes Gesundheitsrisiko“ des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) behandelt ausführlich alle gesundheitsschädlichen Gefahren.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 15.12.20