Beim verhaltenstherapeutischen Ansatz zur Rauchentwöhnung handelt es sich um ein Verfahren der Psychologie, das den aufhörwilligen Raucher mithilfe einer sogenannten Neukonditionierung unterstützen soll. Verhaltenstherapien haben zum Ziel, spezielle Rauchgewohnheiten wieder zu „verlernen“ und durch Alternativen zu ersetzen. Denn Raucher entwickeln nach und nach zahlreiche Verknüpfungen zwischen dem Griff zur Zigarette und der erwünschten Wirkung durch das Rauchen. Oft sind auch bestimmte Erwartungen und Gedanken mit dem Rauchen verbunden.

Das Bewusstmachen eigener Verhaltensweisen im Hinblick auf das Rauchen ist ein wichtiger erster Schritt in ein Leben als Nichtraucher, da die psychische Abhängigkeit große Auswirkungen hat. In der Verhaltenstherapie lernen Raucher auch, „kritische“ Situationen zu erkennen, die die Lust auf eine Zigarette hervorrufen könnten, und diesen gelassener zu begegnen. Ebenso kann der Umgang mit eventuellen Rückfällen therapeutisch begleitet werden. Verhaltenstherapien können Sie dahingehend unterstützen, dass sie zur Veränderung unerwünschter Verhaltensweisen führt und Ihnen Problemlösungen aufzeigt.

Auch ein großer Teil der in Deutschland angebotenen Rauchentwöhnungsprogramme orientiert sich am Ansatz der kognitiven Verhaltenstherapie. Verhaltenstherapien sind häufig noch erfolgreicher, wenn sie anstelle von Einzelsitzungen in der Gruppe stattfinden. Der gemeinsame Wunsch aller Teilnehmer*innen, die Nikotinabhängigkeit zu überwinden, verstärkt in der Regel die Entscheidung, Nichtraucher zu werden. Individuell definierte Ziele werden konsequenter verfolgt, da ein etwaiger Rückfall in der Gruppe besprochen und analysiert wird. Teilnehmer, die womöglich noch keinen konsequenten Willen haben, müssen sich innerhalb der Gruppe damit auseinandersetzen, was meist den Wunsch nach einem Rauchstopp festigt. In Studien konnte die Wirksamkeit von verhaltenstherapeutischen Methoden belegt werden. Große Erfolgschancen haben sie insbesondere, wenn sie medikamentös begleitet werden. Die Seminare sind in der Regel kostenpflichtig, werden jedoch von den meisten Krankenkassen bezuschusst.

In der gemeinsamen Datenbank vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) können Sie bundesweit speziell nach verhaltenstherapeutischen Angeboten zur Rauchentwöhnung suchen.

Beim Verband Pro Psychotherapie e.V. und dem Deutschen Fachverband für Verhaltenstherapie e.V. (DVT) können Sie Allgemeines zum Verfahren von Verhaltenstherapien nachlesen.

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