Eine Zigarette besteht nicht nur aus Papier, Tabak und Filter. Im Rauch steckt ein komplexes Gemisch aus rund über 4800 chemischen Substanzen. Mindestens 250 dieser Substanzen sind giftig, etwa 90 krebserzeugend (kanzerogen). Bei vielen ist die Wirkung noch nicht bekannt.

Wenn eine Zigarette verbrennt, verglühen ihre Inhaltsstoffe bei Temperaturen bis zu 950 Grad Celsius. Bei diesem Prozess entstehen zwei Arten von Rauch, die eine unterschiedliche Giftkonzentration haben:

1. Beim Zug an einer Zigarette bildet sich der Hauptstromrauch. 2. Zwischen den Zügen entsteht der sogenannte Nebenstromrauch.

Viele Giftstoffe kommen im Nebenstromrauch weitaus höher konzentriert vor. Bei einem mit Tabakrauch gefüllten Raum bestehen knapp 85 % aus Nebenstromrauch. Passivrauchende, vor allem Kinder, sind daher einer erheblichen gesundheitlichen Gefährdung ausgesetzt. Mehr zu den Risiken des Passivrauchens können Sie hier nachlesen.

Vielen Menschen sind die wesentlichen Inhaltsstoffe einer Zigarette Nikotin, Teer und Kohlenmonoxid geläufig.

Nikotin ist ein natürlicher Bestandteil von Tabak und bildet im Zigarettenrauch den Hauptwirkstoff. Es ist zwar nicht krebserregend, hat aber ein sehr hohes Suchtpotenzial. Nikotin ist toxisch und wird u. a. auch zur Schädlingsbekämpfung verwendet.

Beim Rauchen von Zigaretten wird Teer freigesetzt. Er wird durch den Zigarettenfilter kaum zurückgehalten und enthält zahlreiche krebserzeugende Stoffe. Dazu zählen z. B. Kohlenwasserstoffe, Benzole sowie anorganische Stoffe. Teer ist am häufigsten für Krebserkrankungen durch Tabakkonsum verantwortlich. Die Substanz ist als typischer Straßenbelag bekannt.

Kohlenmonoxid ist ein äußerst giftiges, geruchloses Gas. Es entsteht beim Verbrennen der Zigarette. Auch ein Zigarettenfilter kann die Aufnahme von Kohlenmonoxid nicht verhindern. Kohlenmonoxid ist u. a. auch Bestandteil von Motorabgasen.

Zu den zahlreichen weiteren gesundheitsschädlichen Substanzen im Tabakrauch zählen u. a.:

  • Aceton (Lösungsmittel, der auch in Nagellackentferner enthalten ist)
  • Ammoniak (wird u. a. für die Herstellung von Düngemitteln verwendet)
  • Arsen (häufiger Bestandteil von Rattengift)
  • Benzol (Lösemittel und ein Kraftstoffzusatz)
  • Blausäure (u. a. für Schädlingsbekämpfungsmittel wie Rattengift eingesetzt)
  • Cadmium, Blei, Nickel, Zink (sind Inhaltsstoffe von Batterien und werden in der Metallindustrie eingesetzt)
  • Formaldehyd (wird zur Einbalsamierung von Leichen genutzt und Bestandteil von Desinfektionsmitteln)
  • Hydrazin (Lösemittel, das in der Herstellung von Raketentreibstoffen Verwendung findet)
  • Methanol (wird zur Desinfektion und Imprägnierung z. B. in der Möbelindustrie verwendet)
  • Nitrosamine (Verwendung für die Produktion von Kühlschmierstoffen, Ölen und Gummi)
  • Phenole (werden für Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet)
  • Polonium 210 (ein radioaktiver Giftstoff)

Auch zunächst harmlos erscheinende Zusatzstoffe, wie etwa Geschmacks- und Verdickungsmittel, bergen Gefahren, da sie sich beim Verbrennen des Tabaks zu gesundheitsschädlichen Substanzen entwickeln. Zigaretten wird beispielsweise Zucker beigefügt, der für den Raucher durch die Karamellisierung mit Ammoniak einen weicheren Geschmack des Tabakrauchs erzeugt. Verbrennt der Zucker im Tabak, entstehen die krebserregenden Substanzen Acetaldehyd und Formaldehyd.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet eine ausführliche Übersicht giftiger und krebserzeugender Substanzen.

In der Datenbank vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) können Sie nach den Inhaltsstoffen einzelner Tabakerzeugnisse suchen.

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