Tabakrauch ist ein komplexes Gemisch aus über 4800 Substanzen. Mindestens 250 dieser chemischen Substanzen sind giftig, etwa 90 krebserzeugend (kanzerogen). Sie werden über die Schleimhäute und die Lunge aufgenommen oder auch geschluckt.

Der Beginn und die Dauer des Konsums sind dabei oft entscheidender als die Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten. Denn auch Menschen, die nur wenige Zigaretten am Tag rauchen, sind vor Gesundheitsschäden nicht geschützt. Wer über einen Zeitraum von 20 Jahren nur höchstens 10 Zigaretten am Tag raucht, ist ebenso gefährdet wie starke Raucher.

So gut wie jedes menschliche Organ wird durch das Rauchen geschädigt. Besonders hoch ist das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Mehr als 85 % aller Lungenkrebsfälle gehen auf aktiven Tabakkonsum zurück. Auch wer nicht selbst an einer Zigarette zieht, atmet noch viele verschiedene Schadstoffe ein. 5 % der Lungenkrebsfälle sind auf passiven Konsum zurückzuführen. Krebserregende Substanzen können aber auch im Körper zirkulieren und an anderen Stellen zu Tumoren führen. Daher haben Raucher ein besonders hohes Risiko, an Kehlkopf-, Speiseröhren- und Mundhöhlenkrebs zu erkranken. Ebenso gibt es einen kausalen Zusammenhang mit Leukämie sowie Bauchspeicheldrüsen-, Nieren-, Harnblasen- sowie Gebärmutterhals- und Brustkrebs.

Durch das Giftgemisch im Tabakrauch kann auch die Mundgesundheit maßgeblich beeinträchtigt werden. Typische Folgeerkrankungen sind beispielsweise Parodontose und Karies sowie ein erhöhtes Risiko für den Verlust von Implantaten. Rauchen ist auch die häufigste Ursache für die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD, Chronic Obstructive Pulmonary Disease). Wer raucht, hat auch ein höheres Risiko, an Tuberkulose zu erkranken. Akute Erkrankungen der Atemwege wie Grippe und Erkältungen werden durch das Rauchen ebenfalls begünstigt.

Raucher haben im Vergleich zu Nichtrauchern ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und für Schlaganfälle. Gesundheitliche Schäden sind auch an Augen, dem Zahnhalteapparat und Verdauungstrakt sowie am Skelett auszumachen.

Rauchen birgt besondere Risiken für Frauen: Es schränkt u. a. die Fruchtbarkeit ein, und nach der Menopause wird bei weiblichen Rauchern häufiger Osteoporose beobachtet. Zu den Risiken für Männer zählen u. a. Erektionsstörungen.

Mütterliches Rauchen während der Schwangerschaft schadet dem ungeborenen Kind, führt zu Geburtskomplikationen und beeinträchtigt die Entwicklung des Kindes noch bis ins Erwachsenenalter.

Durch Nikotin kann sich innerhalb kurzer Zeit eine körperliche und psychische Abhängigkeit vom Rauchen entwickeln. Mehr über den Suchtstoff Nikotin können Sie hier nachlesen.

Nach Angaben im Tabakatlas Deutschland starben im Jahr 2018 hierzulande rund 127 000 Menschen an den gesundheitlichen Folgen des Rauchens. Das sind 13,3 % aller Todesfälle. Wer mit dem Rauchen aufhört, lebt ein gesünderes Leben. Nach dem Rauchstopp sinken eindeutig die Gesundheitsrisiken. Wie sehr Sie vom Aufhören profitieren, erfahren Sie in der Kategorie „Positive Effekte“.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) fasst das Gesundheitsrisiko von Tabakkonsum ausführlich zusammen.

Die Rubrik „Krankheiten durch Rauchen“ informiert detailliert darüber, mit welchen Folgeerkrankungen das Rauchen zusammenhängt.

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