Passivrauchen bezeichnet das Einatmen von Tabakrauch aus der Umgebungsluft. Auf Partys und in Kneipen sind Nichtraucher beispielsweise oft gezwungen, passiv mitzurauchen. Die Folgen reichen weit hinaus über die unangenehmen und akuten Auswirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Kratzen im Hals, Augenirritationen und Übelkeit. 

Die mächtige, oft unsichtbare Gefahr verbleibt bis zu 3 Stunden, nachdem eine Zigarette geraucht wurde, in der Luft und enthält hunderte an gefährlichen Substanzen. Die Zusammensetzung des passiv aufgenommenen Rauchs ähnelt der des aktiv inhalierten Tabakrauchs.

Die feinen Partikel des Tabakrauchs verteilen sich schnell in geschlossenen Räumen und setzen sich u. a. an Teppichen, Wänden, Vorhängen, Kleidungsstücken und Möbeln fest. Von dort werden sie wieder in die Raumluft abgegeben. Auch wenn gerade in diesen Räumen nicht geraucht wird, ist man also auch im „kalten Rauch“ ständig den schädlichen Substanzen aus dem Tabakfeinstaub ausgesetzt. Selbst Lüftungsanlagen und modernste Ventilationssysteme können die Schadstoffe nicht vollständig aus der Raumluft entfernen.

Passives Rauchen schädigt dauerhaft die Gesundheit von Nichtrauchern ebenso wie die der Rauchenden selbst. Das Risiko für eine passivrauchbedingte Erkrankung steigt, je länger und intensiver eine Person dem Tabakrauch ausgesetzt ist. Auch wenn man dem Tabakrauch nur kurzfristig oder in geringen Mengen ausgesetzt ist, können die krebserzeugenden Stoffe zur Entwicklung zahlreicher Erkrankungen beitragen. Dazu gehören Lungenkrebs, Herzerkrankungen sowie Schlaganfälle. Als ebenso wahrscheinlich gilt ein Zusammenhang zwischen Passivrauchen und der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sowie Asthma.

Passives Rauchen kann sogar zum Tod führen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben pro Jahr weltweit mehr als 600 000 Nichtraucher an den Folgen des Passivrauchens. Davon entfallen 3300 Todesfälle allein auf Deutschland. Durch das Wissen über die schädliche Wirkung des Passivrauchens hat die Bundesregierung im Jahr 2007 ein Nichtraucherschutzgesetz für den öffentlichen Raum beschlossen. 

Erwachsene können in der Regel verrauchte Räume verlassen, doch viele Kleinkinder können sich dem gefährlichen Zuhause nicht entziehen und haben keine andere Wahl, als den krebserzeugenden Rauch einzuatmen. Welche gesundheitsschädlichen Einflüsse Passivrauchen insbesondere auf Kinder und Jugendliche ausübt, können Sie unter der Frage "Welche Auswirkungen hat Passivrauchen bei Kindern und Jugendlichen?" nachlesen.

Als Raucher sollten Sie sich über die Gefahren des Tabakrauchs bewusst sein. Machen Sie sich Gedanken über die Auswirkungen Ihres Rauchens auf Menschen in Ihrer Umgebung. Nichtraucher sollten versuchen, sich vor den Folgen des Passivrauchens zu schützen. Meiden Sie verrauchte Räume und umgeben Sie sich verstärkt mit nichtrauchenden Freunden und Familienmitgliedern.

Die Broschüre „Passivrauchen – eine Gesundheitsgefahr“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt umfassend Auskunft über die negativen Folgen des Passivrauchens in allen Lebensbereichen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) behandelt ausführlich die Gefahren in der Publikation „Passivrauchen – ein unterschätztes Gesundheitsrisiko“. Die Faktensammlung „Gesundheitsschäden durch Rauchen und Passivrauchen“ bietet einen zusammenfassenden Überblick.

Das Patienteninformationsportal „Lungenärzte im Netz“ informiert über gesunde Atemwege. Die Experten klären online alle Interessierten über die Folgen des Passivrauchens auf.

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