Reicht die Wirkung von Aminosalicylaten oder Kortisonpräparaten nicht mehr aus, um die Entzündung zu bekämpfen, werden in der Regel Medikamente eingesetzt, die in das körpereigene Immunsystem eingreifen. Diese Medikamente (z. B. Azathioprin, 6-MP) werden auch Immunsuppressiva genannt, da sie gezielt bestimmte Funktionen des Immunsystems unterdrücken, die bei Colitis ulcerosa fehlgesteuert sind, und dadurch die Entzündung bekämpfen.

Diese Medikamente werden meist in Tablettenform eingenommen. Bei einigen Medikamenten zeigt sich die Wirkung erst nach einer gewissen Zeit – in der Regel nach ungefähr 2–3 Monaten. Daher werden diese Medikamente auch oft zusammen mit Kortisonpräparaten gegeben.

Immunsuppressiva werden außerdem auch oft als Dauertherapie eingesetzt, um in Ruhephasen zu verhindern, dass sich der Dickdarm erneut entzündet.

Zu Beginn der Therapie mit Immunsuppressiva kann es zu Schwindel, Kopfschmerzen oder leichtem Unwohlsein kommen. Diese Beschwerden bessern sich aber häufig im weiteren Therapieverlauf. Sollten Sie entsprechende Nebenwirkungen bei sich bemerken, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an. Außerdem werden regelmäßig Blutuntersuchungen vorgenommen, um frühzeitig eine erhöhte Infektanfälligkeit als Folge der Unterdrückung des Immunsystems erkennen zu können. Daneben gehört zur Vorsorge auch die jährliche Inspektion der Haut und bei Frauen die Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs.

Weitere Informationen über Immunsuppressiva zur Therapie der Colitis ulcerosa finden Sie im Ratgeber der Gastro-Liga.

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