Die Entzündung im Dickdarm beginnt im Enddarm (auch: Rektum) und breitet sich häufig in weitere Teile des Dickdarms aus und kann sogar den gesamten Dickdarm betreffen.

Über eine Darmspiegelung (in der Fachsprache: Koloskopie) stellt Ihr Arzt fest, wie weit sich die Entzündung im Dickdarm ausgedehnt hat. Wie weit die Entzündung fortgeschritten ist und ob Geschwüre (Ulzera) bestehen, kann sich mit jedem Krankheitsschub ändern.

Dabei unterscheidet man folgende Befallsmuster, die jeweils mit unterschiedlichen medizinischen Fachbegriffen benannt werden:

  • Die Entzündung ist auf den Enddarm (Rektum) begrenzt. Dies wird auch als Proktitis bezeichnet.
  • Die Entzündung betrifft den linksseitigen Teil des Dickdarms bis zur linksseitigen Biegung (die sogenannte linke Flexur). Dies wird auch als Linksseitenkolitis bezeichnet.
  • Die Entzündung geht darüber hinaus und betrifft unter Umständen den ganzen Dickdarm. Dann spricht man von einer ausgedehnten Kolitis oder Pankolitis (auch: Pancolitis).

Der in den Dickdarm mündende Dünndarm kann auf den letzten Zentimetern ebenfalls entzündet sein, man verwendet dafür den englischen Begriff „backwash ileitis“. Anders als bei Morbus Crohn, bei dem alle Bereiche des Verdauungstrakts befallen sein können, kommt die Colitis ulcerosa aber beim Übergang vom Dickdarm zum Dünndarm zum Stillstand.

Genau festzustellen, wie weit sich die Entzündung im Dickdarm ausgebreitet hat, ist wichtig für die Entscheidung, welche Therapien zum Einsatz kommen. Außerdem hat dies auch Einfluss darauf, inwieweit Sie zur Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs gehen sollten. Noch wichtig zu wissen: Die Entzündungsparameter und das Befallsmuster können sich bei einem Teil der Patienten bei jedem Krankheitsschub verändern.

In der „Patientenleitlinie Colitis ulcerosa“ finden Sie eine anschauliche Darstellung, welche Bereiche des Dickdarms entzündet sein können und wie häufig diese Befallsmuster vorkommen.

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