Wenn der Verdacht besteht, dass Sie an Colitis ulcerosa erkrankt sind, wird neben anderen Untersuchungen auch eine Darmspiegelung durchgeführt, um die Diagnose Colitis ulcerosa zu bestätigen.

Aber auch im weiteren Krankheitsverlauf kann es immer wieder notwendig sein, eine Darmspiegelung vorzunehmen. Das dient dazu, den Therapieerfolg zu beobachten, z. B. wenn die Therapie geändert werden soll oder sich Ihr Zustand verschlechtern sollte. Außerdem werden regelmäßige Darmspiegelungen zur Krebsvorsorge und -früherkennung durchgeführt. Hintergrund ist, dass mit zunehmender Dauer der Erkrankung und je nachdem, wie weit die Entzündung ausgebreitet ist, das Risiko steigen kann, an Darmkrebs zu erkranken. Im Rahmen der Darmspiegelung werden mehrere Gewebeproben entnommen, die anschließend im Labor untersucht werden, um Vorstufen von Darmkrebs rechtzeitig zu entdecken. Gewebeproben aus dem Darm sollten in einer Ruhephase der Erkrankung entnommen werden, da in der feingeweblichen Untersuchung Zeichen für Entzündungen nur schwer von Zeichen einer beginnenden Krebserkrankung zu unterscheiden sind.

Dies erfolgt in der Regel ab dem 8. Krankheitsjahr in folgenden Abständen in Abhängigkeit von der Risikoeinschätzung:

  • Bei einer ausgedehnten Colitis ulcerosa, bei der weite Teile des Dickdarms betroffen sind, und Vorliegen von bestimmten Risikofaktoren: jährlich
  • Bei einer milden bis mäßigen Colitis ulcerosa (mittleres Risiko): alle 2–3 Jahre
  • Wenn keine Kriterien für ein hohes oder mittleres Risiko vorliegen: alle 4 Jahre
  • Wenn Sie zusätzlich auch noch eine Gallenwegserkrankung (PSC) haben: jedes Jahr, unabhängig von der Ausbreitung der Colitis ulcerosa

Mehr zum Thema Krebsvorbeugung und -früherkennung finden Sie in der „Patientenleitlinie Colitis ulcerosa“.

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