Zu Beginn der Untersuchung erfolgt eine detaillierte Befragung. Dieses Verfahren wird in der Fachsprache „Anamnese“ genannt: Der Arzt/die Ärztin befragt Sie nach Ihren aktuellen Beschwerden, Vorerkrankungen und bereits durchgeführten Behandlungen sowie nach Ihrer persönlichen Situation. Ein wichtiger Teil der Untersuchung ist zudem die sogenannte „Medikamentenanamnese“: Ihr Arzt befragt Sie nach den Medikamenten, die Sie einnehmen oder früher eingenommen haben.

Außerdem wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt, die sich nach der jeweiligen Schmerzursache richtet (z. B. Blutdruck- und Pulsmessung, Prüfung der Beweglichkeit der Gelenke, Funktionstests von Händen, Armen, Beinen).

Es ist wichtig, dass Sie dem behandelnden Arzt möglichst viele Informationen zu Ihrer Krankengeschichte geben und die Schmerzen genau beschreiben: Wann haben die Schmerzen begonnen? Wo treten sie auf? Wie stark sind sie? Wie würden Sie die Schmerzen beschreiben: Sind sie bohrend, stechend, dumpf, ziehend oder krampfartig? Zur Erfassung dieser und anderer Informationen werden in der Regel Schmerzfragebögen eingesetzt. Sie ermöglichen eine systematische Beschreibung von Schmerzen in verschiedenen Alltagssituationen und von möglichen Veränderungen der Schmerzen anhand von standardisierten Kriterien.

Wichtig ist auch die Erfassung der Schmerzstärke. Dazu gibt es unterschiedliche Verfahren wie beispielsweise die Anwendung einer numerischen Ratingskala (NRS) oder der visuellen Analogskala (VAS).

Im weiteren Verlauf der Diagnostik können je nach vorhandener Schmerzform zusätzliche Verfahren angewendet werden, um die Ursachen der Schmerzen zu ermitteln. Bei einem Verdacht auf neuropathische Schmerzen werden in der Regel verschiedene neurologische Test durchgeführt – z.B. wird mit einem Pinsel oder einem Wattebausch die Berührungsempfindlichkeit getestet oder mit einem kalten Gegenstand auf der Haut die Temperaturempfindlichkeit. Bei Gelenkschmerzen werden häufig bildgebende Verfahren eingesetzt wie Röntgenaufnahmen, Ultraschalluntersuchungen oder Magnetresonanztomografie (MRT). Bei Tumorschmerzen werden auch Gewebe- oder Blutuntersuchungen durchgeführt.

Zusätzlich wird manchmal auch eine sogenannte quantitative sensorische Testung (QST) durchgeführt. Dabei wird ein leichter Druck oder ein Temperaturreiz auf die Haut und die Muskulatur ausgeübt, um die Funktionsfähigkeit der Nervenfasern zu prüfen.

Weitere Informationen zur Diagnostik bietet die Deutsche Schmerzgesellschaft.  

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