Verschiedene Faktoren können das Erkrankungsrisiko für Lungenkrebs erhöhen. Wichtig zu wissen ist aber auch, dass man nicht immer einen bestimmten Grund für die Erkrankung finden kann. Lungenkrebs kann auch entstehen, ohne dass einer der bekannten Risikofaktoren vorliegt. Auch Menschen, die nie in ihrem Leben geraucht haben, können an Lungenkrebs erkranken.

Folgende Faktoren gelten als Risikofaktoren für Lungenkrebs:

Radon

Das radioaktive Edelgas Radon kann Zellen schädigen und die Entstehung von Lungenkrebs verursachen. Das unsichtbare und geruchlose Gas gelangt aus dem Boden in die Atmosphäre und kann sich in Gebäuden in der Atemluft anreichern. Da Radon schwerer als Luft ist, reichert es sich insbesondere in Kellern und Bodennähe an. Über die regionale Verteilung in der Bodenluft kann man sich auf der Radonkarte des Bundesamts für Strahlenschutz informieren.

Schadstoffe in der Atemluft/ Feinstaub

Viele Schadstoffe können, wenn sie eingeatmet werden, Lungenkrebs auslösen, z. B. Asbest, Arsen, Cadmium, Chromate, Nickel, Siliziumdioxid, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) u.v.a. Auch Feinstaub kann Lungenkrebs verursachen. Feinstaub ist ein Gemisch aus verschiedenen winzigen Partikeln in der Luft. Je kleiner die Partikel sind, desto gefährlicher sind sie für die Gesundheit, denn sie können in die Lungenbläschen eindringen, Zellschäden verursachen und Krebs auslösen.

Asbest

Langjährig in der asbestverarbeitenden Industrie Beschäftigte haben neben einer höheren Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Pleuramesothelioms (einem bösartigen, vom Rippenfell ausgehenden Tumor) auch ein deutlich erhöhtes Risiko für Lungenkrebs. Wenn der begründete Verdacht besteht, dass es sich um eine Berufskrankheit handeln könnte, muss der behandelnde Arzt/die Ärztin dies der zuständigen Berufsgenossenschaft melden. Weitere Informationen zu Berufskrankheiten finden Sie in der Rubrik „Beruf & Soziales“.

Tabakkonsum

Der mit großem Abstand wichtigste Risikofaktor für Lungenkrebs ist Tabakkonsum. Das Erkrankungsrisiko ist besonders hoch bei Rauchern, die

  • schon in ihrer Jugend angefangen haben zu rauchen,
  • seit vielen Jahren rauchen sowie
  • jeden Tag rauchen.

Anders als viele Menschen vermuten, gleicht sich das Risiko für Lungenkrebs bei Ex-Rauchern auch nach einem langem Rauchverzicht niemals dem eines Nichtrauchers an. Dennoch zeigen Studien, dass das Erkrankungsrisiko mit jedem Jahr Nichtrauchen weiter sinkt. 

Der Dampf von E-Zigaretten ist möglicherweise weniger schädlich als Tabakrauch. Jedoch gibt es bisher zu wenig Daten, um das Langzeitrisiko von E-Zigaretten zweifelsfrei einschätzen zu können.

Mögliche weitere Risikofaktoren

Einige Studien deuten darauf hin, dass manche virale Erkrankungen (z. B. Infektion mit dem Humanen Papillomavirus HPV und HIV-Infektion) das Lungenkrebsrisiko erhöhen können. 

Weitere Informationen zu den Risikofaktoren für Lungenkrebs bieten der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums und die Deutsche Krebsgesellschaft.

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