Ich habe das Gefühl, bei uns zu Hause bricht alles zusammen, und ich wünsche mir dringend Entlastung. Wer kann uns helfen und welche Unterstützung steht uns zu?

Welche Leistungen Sie bekommen, hängt ganz von Ihrer Situation ab. Am besten lassen Sie sich beraten. Wenn Ihr Partner noch in der Klinik ist, können Sie sich an den Sozialmedizinischen Dienst in der Klinik wenden.

Später zu Hause können Sie sich auch an eine der Krebsberatungsstellen wenden, die es an vielen Orten in Deutschland gibt oder an die Sozialverbände (VdK oder Sozialverband Deutschland). Am besten fragen Sie nach einem Ortsverband in Ihrer Nähe. Dort können Sie sich informieren, welche Leistungen von Krankenkassen, Rentenversicherung oder der Agentur für Arbeit übernommen werden.

Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über wichtige finanzielle und rechtliche Fragen. Oder informieren Sie sich weiter in der Rubrik „Unterstützung/Sozialrecht“.

Bei uns zu Hause liegen die Nerven blank. Im Moment streiten wir uns über Kleinigkeiten. Was kann ich tun?

Es ist ganz normal, dass bei Nierenkrebs die ganze Familie im Alltag belastet ist. Es ist eine schwierige Situation für alle Familienmitglieder. Sie können sich aber Unterstützung für die praktischen Dinge im Alltag holen, z. B. Haushaltshilfe, Kinderbetreuung etc. Nähere Informationen zu Hilfen finden Sie in der Rubrik „Unterstützung" beim Thema „Sozialrecht". Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie eher ein Problem damit haben, mit Ihrem Partner zu reden, kann eine psychologische Beratung helfen.

Weitere Informationen zu einer psychologischen Unterstützung finden Sie auch in der Rubrik „Unterstützung" beim Thema „Psychologische Unterstützung".

Mein Partner hat metastasierten Nierenkrebs und Angst vor allem, was noch auf ihn/sie zukommen kann (z.B. Schmerzen, Schwäche, Sterben). Wie kann ich ihn/sie unterstützen?

Es passiert häufig, dass Patienten viele Ängste vor der Zukunft haben. Es kann helfen, immer wieder die Fakten zu sortieren. Es kann auch sehr hilfreich sein, dass Sie Ihren Partner bei Arztbesuchen begleiten. Das bedeutet, Sie fragen den Arzt oder Therapeuten, ob die Ängste begründet sind und welche konkreten Möglichkeiten es gibt.

So gibt es z.B. Schmerztherapeuten und andere Spezialisten, die helfen können, wenn bei metastasiertem Nierenkrebs große Schmerzen oder Schwäche auftreten. Weitere Informationen zu einer palliativen Behandlung können Sie in der Rubrik "Behandlung / palliative Behandlung" nachlesen.

Ich habe Angst um meinen Partner und die Zukunft. Ich muss oft weinen und das belastet unsere Beziehung sehr. Was kann mir in diesem Falle helfen?

Es ist in dieser Situation ganz normal, dass Sie Angst um Ihren Partner und die Zukunft haben und sich Gedanken machen, wie Sie die Herausforderungen bewältigen sollen.

Es ist auf jeden Fall wichtig, dass Sie über Ihre Ängste sprechen und nichts in sich hineinfressen. Haben Sie vielleicht Freunde, mit denen Sie sich austauschen können? Ansonsten gibt es auch die Möglichkeiten, sich in Selbsthilfegruppen oder in Internetforen mit anderen Betroffenen auszutauschen. Auch viele Krankenkassen bieten psychologische Unterstützung über Telefon oder Internet an.

Wenn Sie sich weiter damit beschäftigen wollen, wie Sie und Ihr Partner den Krebs bewältigen und zurück ins Leben finden können, empfehlen wir Ihnen das Buch „Den Krebs bewältigen und einfach wieder leben“ von Tanja Diamantidis (Trias Verlag: ISBN: 978-3830432265), das viele praxisnahe Tipps enthält. Dies ist allerdings nur noch gebraucht erhältlich.

Angst ist real und hat ihre Berechtigung. Aber Angst kann auch zu einer Belastung werden. Dann ist es ratsam sich mit den eigenen Ängsten auseinanderzusetzen und Strategien zu erlernen mit ihnen umzugehen. Suchen Sie sich Hilfe. Das mag ein Gespräch mit einem Seelsorger oder einem Therapeuten sein.

Weitere Informationen zu einer psychologischen Unterstützung finden Sie auch in der Rubrik „Unterstützung" beim Thema „Psychologische Unterstützung".

Unser Kind/Enkelkind kommt mit der ganzen Situation nicht klar und zeigt deutliche Auffälligkeiten? Wer kann helfen?

Es ist ganz wichtig, dass Sie sich in dieser Situation Hilfe von außen suchen – je früher, desto besser. Es ist in der Regel schwierig für Eltern/Großeltern, wenn sie dies allein in der Familie lösen wollen. Fragen Sie den behandelnden Arzt oder andere Beratungsstellen (Schule, Sozialpädiatrisches Zentrum, Suchtberatung etc.), wie sie Ihnen helfen können.

Wertvolle Ratschläge, was Kindern krebskranker Eltern hilft, finden Sie auf der Website der Deutschen Krebsgesellschaft, bei Flüsterpost e.V. oder Hilfe für Kinder krebskranker Eltern. Schauen Sie auch in der Rubrik „Unterstützung/Psychologische Unterstützung“ vorbei.

Seit der Erkrankung vermeidet mein Partner Intimität und hat keine Lust mehr auf Sex. Ist das normal?

Die Symptome der Erkrankung, die Strapazen der Operation, die Nebenwirkungen der Therapie oder die emotionalen Belastungen können dazu führen, dass Ihrem Partner (zeitweise) die Lust am Sex vergeht.

Wichtig ist, dass Sie mit Ihrem Partner darüber sprechen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass eine Unterstützung von außen hilfreich wäre, fragen Sie den behandelnden Arzt nach einem geeigneten Therapeuten.

Außerdem empfehlen wir Ihnen den Ratgeber „Männliche Sexualität und Krebs“ und „Weibliche Sexualität und Krebs" des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Mein Partner redet wenig über seine Erkrankung und zieht sich zurück. Was kann ich tun?

Wahrscheinlich möchte Ihr Partner Sie nicht belasten oder sich momentan einfach nicht mit seiner/ihrer Nierenkrebserkrankung befassen. Zunächst sollten Sie ihm das Gespräch anbieten und ihm zeigen, dass er solche Gedanken mit Ihnen teilen kann. Wenn er/sie dann weiterhin nicht darüber sprechen möchte, sollten Sie das respektieren und mit anderen darüber sprechen, wenn Ihnen das hilft.

Dabei kann der Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe sehr hilfreich sein. Dort sind meist nicht nur Patienten, sondern auch Angehörige engagiert, die Ihre Erfahrungen mit Ihnen teilen können. Oft ist auch ein Gespräch mit einem (Paar-)Therapeuten oder die Einbeziehung eines guten Freundes als Vermittler hilfreich.

Mein Partner möchte sich nicht mit der Erkrankung auseinandersetzen, während ich mich sehr gut informiere. Das führt häufig zu Streitereien. Was kann ich tun?

Es kommt sehr häufig vor, dass sich Patienten nicht mit der Erkrankung auseinandersetzen wollen. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein: So ist es bei manchen die Angst vor dem, was kommen mag, andere geben gerne die Verantwortung an den Arzt ab und wollen sich nicht selbst kümmern.

Dann kann es zu Streitereien kommen, wenn Sie als Angehörige/r Vorschläge machen, was vielleicht noch zusätzlich getan werden könnte. Verwenden Sie weniger Zeit auf das, was vermeintlich „richtig“ oder „falsch“ ist. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, mit einer Erkrankung umzugehen.

Dennoch kann es vielleicht hilfreich für Sie sein, sich weiter zu informieren. Dann haben Sie im Falle des Falles alle Informationen parat.

Sie haben kürzlich die Diagnose „Nierenkrebs“ erhalten und fragen sich jetzt, wie es weitergehen soll?

Hier finden Sie Antworten auf wichtige erste Fragen und eine erste Orientierung, wie es weitergeht. 

  1. Was ist Nierenkrebs?
  2. In welchem Stadium befindet sich meine Erkrankung und wie stelle ich das fest?
  3. Wie geht es jetzt für mich weiter?
  4. Wer kann mir helfen mit meiner Situation zurechtzukommen?

Die Webseite „Hilfe für mich“ bietet Ihnen noch mehr Antworten auf Ihre Fragen rund um das Leben mit Ihrer Erkrankung.

Suchen Sie in den einzelnen Kategorien oder mithilfe der Suchfunktion gezielt nach Stichwörtern. 

Mein Partner hat sich total verändert, was unsere Beziehung im Moment extrem belastet. Was kann ich tun?

Durch die Diagnose Nierenkrebs hat Ihr Partner  eine große Veränderung in seinem/ihrem Leben erlebt. Es ist ganz normal, dass er/sie sich dadurch verändert. Dies kann aber auch nur vorübergehend sein. Sie sollen mit Ihrem Partner offen darüber sprechen.

Rat können Sie sich auch bei Psychoonkologen oder Therapeuten holen, die bereits viele andere Betroffene und Paare begleitet haben. Weitere Informationen zu psychologischer Unterstützung finden Sie auch in der Rubrik Unterstützung.