Was habe ich?
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Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) handelt es sich um eine dauerhafte Entzündung des Darmgewebes. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen unterscheiden sich von anderen Darmerkrankungen durch wiederkehrende Krankheitsschübe, die auch ohne einen äußeren Anlass beginnen können. Das heißt, Zeiten mit und ohne Beschwerden wechseln sich ab. Wichtig ist eine eindeutige Diagnose, da sich nur so die Erkrankung gezielt behandeln lässt.
Zu den typischen Beschwerden bei einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung gehören Bauchschmerzen, häufige Durchfälle mit zum Teil Blut und Schleim im Stuhl, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Die Beschwerden können von Betroffenem zu Betroffenem in ihrer Stärke und Häufigkeit variieren. Sie werden durch Entzündungen in unterschiedlichen Bereichen des Darms ausgelöst. Typisch können auch Beschwerden sein, die außerhalb des Magen-Darm-Trakts auftreten können, z. B. Entzündungen an den Gelenken, den Augen, der Haut oder eine Erkrankung der Leber.
Die beiden häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sind Colitis ulcerosa und Morbus Crohn:
Colitis ulcerosa:
- Bei Colitis ulcerosa ist in der Regel nur der Dickdarm betroffen.
- Außerdem beschränkt sich die Entzündung auf die Schleimhautschicht.
Morbus Crohn:
- Bei Morbus Crohn können alle Abschnitte des Verdauungstrakts (vom Mund bis zum After) betroffen sein, am häufigsten jedoch am Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm.
- Außerdem können alle Schichten der Darmwand entzündet sein.
Die Zahl der Menschen, die an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen leiden, nimmt kontinuierlich zu, vor allem in Nordeuropa sind immer mehr Menschen betroffen – in Deutschland derzeit knapp 320 000 Menschen. Die Erkrankung tritt besonders häufig bei jungen Erwachsenen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf.
Wenn Sie mehr über chronisch-entzündliche Darmerkrankungen erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen die Website der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV e.V.), einem Selbsthilfeverband für Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Die genauen Ursachen, warum manche Menschen an chronischen Darmentzündungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa erkranken und andere nicht, konnten bislang noch nicht genau geklärt werden.
Man nimmt aber an, dass es nicht eine einzelne Ursache für die Erkrankung gibt, sondern dass mehrere Faktoren zusammenwirken, damit es zur Entstehung von chronischen Darmentzündungen kommt. Dabei spielen sowohl eine erbliche Veranlagung als auch bestimmte Umweltfaktoren und ein gestörtes Immunsystem eine Rolle.
Auf dem Pfizer-YouTube-Kanal finden Sie ein Expertenvideo zur Frage „Sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen vererbbar?“.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 12.01.22 -
Beide Erkrankungen zählen zu den wichtigsten sogenannten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und weisen einige Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede auf. Typisch für beide Erkrankungen ist, dass die Beschwerden Sie in der Regel ein Leben lang begleiten und schubweise auftreten.
Die Unterschiede sind vor allem:
Colitis ulcerosa:
- Bei Colitis ulcerosa ist in der Regel nur der Dickdarm betroffen.
- Die Entzündung reicht vom Enddarm ausgehend unterschiedlich weit in Richtung auf die Dünndarmeinmündung.
- Außerdem beschränkt sich die Entzündung auf die Darmschleimhaut.
Morbus Crohn:
- Bei Morbus Crohn können alle Abschnitte des Verdauungstrakts (vom Mund bis zum After) betroffen sein, am häufigsten jedoch am Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm.
- Die Entzündung kann unterschiedliche Stellen im Verdauungstrakt und auch im Darm betreffen, die nicht unbedingt zusammenhängen müssen.
- Außerdem können alle Schichten der Darmwand entzündet sein und sich so tiefe, geschwürige Veränderungen durch alle Wandschichten hindurch mit Fisteln (röhrenförmigen Verbindungen) entwickeln.
Alles Wissenswerte zu Morbus Crohn erläutert ein Informationsvideo des DCCV e.V.
Bei etwa 7 % der Betroffenen ist eine deutliche Unterscheidung zwischen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn nicht möglich. Die Erkrankung wird dann als Colitis indeterminata bezeichnet.
Auf dem Pfizer-YouTube-Kanal finden Sie ein Expertenvideo zur Frage „Wie unterscheidet sich Morbus Crohn von einer Colitis ulcerosa?“.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 12.01.22 -
Mit Reizdarm – auch Reizdarmsyndrom genannt – wird ein Erkrankungsbild bezeichnet, das mit vielen verschiedenen Verdauungsbeschwerden und Stuhlunregelmäßigkeiten einhergeht. Zu den typischen Beschwerden zählen:
- Schmerzen und Völlegefühl
- Durchfall und Verstopfung (oft im Wechsel)
- schmerzhafte Blähungen
- Gefühl der unvollständigen Darmentleerung
- Beschwerden oft im Zusammenhang mit Mahlzeiten
- Unverträglichkeit bestimmter Speisen
Zusätzlich treten häufig noch andere Beschwerden außerhalb des Darmtrakts auf, wie Kopfschmerzen, Rücken- und Gelenkschmerzen, Schlafstörungen sowie Angststörungen und depressive Verstimmungen.
Die genauen Ursachen für die Entstehung des Reizdarmsyndroms sind nicht geklärt, liegen aber wahrscheinlich in einem komplexen Zusammenspiel zwischen dem Verdauungstrakt und dem Nervensystem. So werden heute einerseits Bewegungsstörungen des Darms (in der Fachsprache: Motilitätsstörungen) und andererseits eine gesteigerte Empfindlichkeit des Verdauungstraktes für mechanische und chemische Reizungen als entscheidend für die Entstehung eines Reizdarmsyndroms angesehen.
Mit einer ärztlichen Untersuchung und Diagnostik kann aber das Reizdarmsyndrom von einer CED abgegrenzt werden.
Mehr zum Reizdarmsyndrom können Sie in einem Ratgeber der Gastro-Liga nachlesen.
Chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen liegt eine mehr oder weniger starke Entzündung des Dickdarms bzw. des gesamten Verdauungstrakts zugrunde. Zu den typischen Beschwerden gehören krampfartige Bauchschmerzen (typisch eher für Morbus Crohn) und Durchfälle (häufig blutig, typisch eher für Colitis ulcerosa), die in Schüben und oft ohne erkennbaren äußeren Anlass auftreten. Diese wechseln sich ab mit Phasen ohne Krankheitssymptome.
Auf dem Pfizer-YouTube-Kanal finden Sie ein Expertenvideo zur Frage „Was ist der Unterschied zwischen einem Reizdarmsyndrom und einer Colitis ulcerosa?“.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 12.01.22 -
Klar unterscheiden muss man chronisch-entzündliche Darmerkrankungen von einer vorübergehenden Infektion des Magen-Darm-Trakts. Diese zählen zu den häufigsten Infektionskrankheiten und gehen meistens mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfällen einher.
Magen-Darm-Infektionen können durch verschiedene Erreger wie Bakterien, Viren oder auch Parasiten ausgelöst werden. Je nach Erreger verlaufen die Infektionen harmlos und klingen nach ein paar Tagen von alleine ab oder müssen ärztlich behandelt werden. Übertragen werden Magen-Darm-Infektionen entweder durch verunreinigte Nahrung oder Trinkwasser oder durch den Kontakt mit bereits infizierten Menschen.
Bei CED handelt sich dagegen nicht um eine Infektionskrankheit, das heißt, man kann niemanden anstecken und hat sich auch nicht mit CED angesteckt.
Bei chronischen Darmentzündungen handelt es sich um eine dauerhafte Erkrankung, die Betroffene meist ein Leben lang begleitet. Ursache für Beschwerden wie krampfartige Bauchschmerzen oder Durchfälle – die typischerweise nur phasenweise auftreten – sind unterschiedlich stark ausgeprägte Entzündungen im Dickdarm oder dem gesamten Verdauungstrakt.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Typisch für CED sind sehr häufige Stuhlgänge (zum Teil bis zum 30-mal am Tag) sowie Durchfälle und krampfartige Bauchschmerzen, die in Schüben auftreten und sich mit Phasen ohne Krankheitssymptome abwechseln. Diese äußern sich allerdings bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa – den beiden häufigsten chronisch-entzündlichen Erkrankungen – etwas unterschiedlich:
- Morbus Crohn: meist breiige, eher flüssige Durchfälle: Blut im Stuhl kommt nur bei Dickdarmbefall vor. Die krampfartigen Bauchschmerzen treten häufig im rechten Unterbauch auf („Pseudo-Blinddarmentzündung“), häufig kommt es zu Gewichtsverlust.
- Colitis ulcerosa: meist blutige und schleimige Durchfälle mit kleinem Volumen. Die krampfartigen Bauchschmerzen treten eher im linken Unterbauch auf und sind oft mit einer Stuhlentleerung verbunden. Typisch für Colitis ulcerosa ist auch ein schmerzhafter Stuhldrang. Ein Gewichtsverlust ist seltener.
Erfahren Sie in zwei Expertenvideos der Selbsthilfeorganisation DCCV e.V. mehr über Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Blut im Stuhl zu entdecken ist immer etwas Beunruhigendes. Sie sollten nicht sofort das Schlimmste befürchten. Es ist allerdings ein Alarmsymptom, das unbedingt weiter abgeklärt werden muss. Blut im Stuhl kann viele verschiedene Ursachen haben, wie z. B. ein Magen-Darm-Infekt, Darmpolypen (Auswölbungen in der Darmschleimhaut), Krampfadern im Darm, ein Magengeschwür oder eben eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung wie Colitis ulcerosa.
Wenn Sie Blut im Stuhl bemerken, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser kann dann mit den entsprechenden Untersuchungen feststellen, welche Ursache dahintersteckt.
Um Darmkrebs auszuschließen, wird in der Regel mindestens ein Stuhltest, besser aber eine Darmspiegelung vorgenommen, bei der Gewebeproben entnommen werden, die anschließend im Labor untersucht werden.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Der Verlauf einer CED kann individuell sehr unterschiedlich sein. Typisch für eine CED ist, dass sie meist in Schüben auftritt, das heißt, Teile des Darms sind phasenweise entzündet und erholen sich dann wieder. Wann und wie häufig solche Entzündungsschübe auftreten, kann sehr unterschiedlich sein. Die Dauer eines Schubs oder der dazwischenliegenden symptomfreien Phasen ist schlecht vorhersagbar und kann zwischen Wochen und Jahren liegen.
Auf Phasen mit akuten Entzündungsschüben können lange Phasen folgen, in denen sich die Krankheit in einem Ruhezustand befindet und keine oder nur wenige Symptome auftreten. Eine solche Phase ohne Krankheitsaktivität nennt man Remission.
Wenn Sie mehr über CED erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen die Website der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV e.V.), einem Selbsthilfeverband für Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Prinzipiell können diese Beschwerden in allen Organen vorkommen, am häufigsten sind jedoch, vor allem bei Morbus Crohn:
- Gelenkschmerzen und -entzündungen
- Rückenschmerzen durch Entzündung in der Wirbelsäule und den Kreuzdarmbeingelenken
- Augenentzündungen
- Hautveränderungen
- Entzündungen der Mundschleimhaut
- In seltenen Fällen: Erkrankung der Leber und Gallenwege
- Osteoporose
- Blutarmut (in der Fachsprache: Anämie)
Mehr zu möglichen Begleiterkrankungen einer chronischen Darmentzündung können Sie hier lesen.
Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt darüber informieren, falls Sie Beschwerden außerhalb des Darms feststellen sollten, damit er untersuchen kann, ob ein Zusammenhang mit Ihrer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung besteht, und Sie entsprechend behandeln kann.
Vielleicht fragen Sie sich, ob Menschen mit CED ein höheres Covid-19-Risiko haben? Zu dieser Frage finden Sie auf dem Pfizer-YouTube-Kanal zwei Expertenvideos: hier und hier.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 12.01.22
Wer kann mir helfen?
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Erster Ansprechpartner ist Ihr Hausarzt, der Sie an einen Spezialisten für Magen-Darm-Erkrankungen (in der Fachsprache: Gastroenterologe) überweisen kann. Empfehlungen für Spezialisten, die sich mit CED auskennen, erhalten Sie auch über die Selbsthilfeorganisation DCCV e.V.
Wichtig ist, dass sich Gastroenterologen gut mit dem Krankheitsbild auskennen und über viel Erfahrung mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen verfügen.
Wenn Sie Kinder haben, die an einer CED leiden, können Sie bei der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung mithilfe einer interaktiven Karte nach einem Kinder-Gastroenterologen in Ihrer Nähe suchen.
Unterstützung bei der Suche nach einem Facharzt in Ihrem Bundesland bieten auch die regionalen Arztauskunftsdienste der Kassenärztlichen Bundesvereinigung oder die Bundesärztekammer.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 18.01.24 -
Erster Ansprechpartner ist Ihr Hausarzt, der Sie an einen Facharzt für Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts (in der Fachsprache: Gastroenterologe) überweisen kann. Empfehlungen für Spezialisten, die sich mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen auskennen, erhalten Sie auch über die Selbsthilfeorganisation DCCV e.V.
Bei der Auswahl einer geeigneten Klinik sind folgende Aspekte wichtig:
- Die Klinik sollte über eine gastroenterologische Abteilung verfügen, die sich auf die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie der damit verbundenen Organe wie Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse spezialisiert hat.
- Diese Abteilung sollte sich idealerweise auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen spezialisiert und einen erfahrenen chirurgischen Kooperationspartner haben.
Außerdem ist es wichtig, dass die Klinik sich mit dem Krankheitsbild gut auskennt und über viel Erfahrung mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen verfügt.
In der Weissen Liste können Sie nachlesen, wie viele Therapien im jeweiligen Krankenhaus durchgeführt wurden und welche Erfahrungen andere Patienten dort gemacht haben.
Noch ein Tipp: Es kann sinnvoll sein, einen Ordner mit allen persönlichen medizinischen Unterlagen oder auch ein Tagebuch über Ihre Erkrankung zu führen. Diese Unterlagen können Sie dann auch mit ins Krankenhaus nehmen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 11.07.24 -
Als ganz praktische Hilfe im Alltag haben Sie mit Colitis ulcerosa Anrecht auf den Euro-WC-Schlüssel, der Ihnen europaweit freien Zugang zu insgesamt 12 000 behindertengerechten öffentlichen Toiletten gewährt.
Auch Toiletten-Finde-Apps können Ihnen dabei helfen, unterwegs schnell die nächste Toilette zu finden. Lesen Sie hier einen Testbericht zu verschiedenen Toiletten-Finde-Apps.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Grundsätzlich sollten Sie auf jeden Fall zum Arzt gehen, wenn Sie Magen-Darm-Beschwerden haben, die Sie sehr stark belasten oder über eine längere Zeit anhalten und nicht nach ein paar Tagen von alleine abklingen.
Ihr Arzt wird zunächst feststellen, ob bei Ihnen eine akute Magen-Darm-Infektion vorliegt, und je nach Erreger (Bakterien, Viren) entsprechend behandeln.
Wenn keine akute Infektion vorliegt (die nach 2–3 Wochen abgeklungen sein sollte), wird Ihr Hausarzt Sie gegebenenfalls für weitere Untersuchungen an einen Spezialisten für Magen-Darm-Erkrankungen (Gastroenterologe) überweisen.
Ihre Beschwerden geben dem Arzt einen ersten Anhaltspunkt, was bei Ihnen vorliegen könnte, und er wird dann die entsprechenden Untersuchungen vornehmen.
Mehr zu den Untersuchungen, mit denen CED festgestellt werden können, lesen Sie hier.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Spezialisten für die Diagnose und Therapie von Magen-Darm-Erkrankungen und der damit verbundenen Organe wie Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse sind Gastroenterologen. Einige Gastroenterologen haben sich auf die Therapie von CED wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa spezialisiert. Diese Spezialisten finden Sie in Kliniken und auch als niedergelassene Ärzte in Praxen.
Für Kinder und Jugendliche gibt es auf Magen-Darm-Erkrankungen spezialisierte Kinder- und Jugendärzte (Pädiatrische Gastroenterologen). Häufig wird eine Colitis ulcerosa bei Kinder und Jugendlichen aber auch vom Kinderarzt (Pädiater) oder ab einem gewissen Alter (frühestens ab 16 Jahren) auch vom Erwachsenen-Gastroenterologen behandelt.
Bei der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung e.V. können Sie mithilfe einer interaktiven Karte nach einem Kinder-Gastroenterologen in Ihrer Nähe suchen.
Wenn Sie zusätzlich an Begleiterkrankungen außerhalb des Darms leiden, wird Ihr Arzt Sie möglicherweise zusätzlich an einen weiteren Facharzt verweisen, der sich auf diesem Gebiet gut auskennt. Das kann z. B. ein Rheumatologe (bei Gelenkentzündungen), ein Augenarzt (bei Augenentzündungen) oder ein Hautarzt (auch: Dermatologe, bei Hautveränderungen) sein.
Grundsätzlich ist sehr wichtig, dass Sie ein Vertrauensverhältnis zu Ihrem Arzt aufbauen. Wenn Sie Zweifel an der Diagnose oder der vorgeschlagenen Therapie haben, können Sie auch eine zweite Meinung einholen. Mehr über das Thema Zweitmeinung lesen Sie hier.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 18.01.24 -
Wenn Sie an einer CED erkrankt sind, machen Ihnen im Alltag sicher viele Dinge zu schaffen. Zum einen können die Beschwerden, die mit Ihrer Erkrankung einhergehen, sehr belastend sein, andererseits plagen Sie vielleicht Ängste im Hinblick auf einen erneuten Krankheitsschub, Ihre Therapie oder auch ganz alltägliche Belastungen wie die ständige Suche nach Toiletten, Gedanken über Ihren Arbeitsplatz, der Teilhabe am sozialen Leben oder die Scheu, mit Ihrem Partner über Ihre Erkrankung zu sprechen.
Es ist auf jeden Fall wichtig, dass Sie über Ihre Ängste sprechen und nichts in sich hineinfressen. Erste Ansprechpartner sind neben Ihrem Arzt vor allem auch Ihr Partner, Freunde oder Ihre Familie. Manchmal fällt es aber auch leichter, mit einem Fremden über die eigenen Sorgen und Ängste zu sprechen.
Unterstützung im Umgang mit den Problemen und Belastungen, die mit einer CED verbunden sind, erhalten Sie auch in der Telefonsprechstunde der Selbsthilfeorganisation DCCV e.V.
Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, sich in Selbsthilfegruppen oder Internetforen mit anderen Betroffenen auszutauschen. Auch viele Krankenkassen bieten psychologische Unterstützung am Telefon oder im Internet an.
Ein offenes Ohr für Ihre Sorgen und Ängste hat auch die TelefonSeelsorge. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Ängste und Sorgen überhandnehmen und Sie alleine nicht mehr damit fertigwerden, kann es auch sinnvoll sein, sich durch einen erfahrenen Psychologen oder Therapeuten unterstützen zu lassen. Mehr zu einer psychologischen Unterstützung finden Sie hier. Psychologische Unterstützung kann eine sehr gute Hilfe sein, da viele Betroffene sich sehr schnell isolieren.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Was wird untersucht?
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Zu den typischen Beschwerden bei einer CED gehören Bauchschmerzen, häufige Durchfälle mit zum Teil Blut und Schleim im Stuhl, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Die Beschwerden können von Betroffenem zu Betroffenem in ihrer Stärke und Häufigkeit variieren. Sie werden durch Entzündungen in unterschiedlichen Bereichen des Darms ausgelöst. Typisch können auch Beschwerden sein, die außerhalb des Magen-Darm-Trakts auftreten können, z. B. Entzündungen an den Gelenken und der Haut.
Ob bei Ihnen allerdings wirklich eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung vorliegt oder eine andere Ursache dahintersteckt, kann nur Ihr Arzt durch eingehende Untersuchungen feststellen. Von Selbstdiagnosen sollten Sie also absehen und zum Arzt gehen. Ihr Hausarzt wird Sie gegebenenfalls für weitere Untersuchungen an einen Spezialisten für Magen-Darm-Erkrankungen überweisen.
Mehr zu den Untersuchungen bei Colitis ulcerosa lesen Sie hier.
Auf dem Pfizer-YouTube-Kanal finden Sie ein Expertenvideo zur Frage „Was sind die Gefahren der späten Diagnose einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung?“.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 12.01.22 -
In der Regel schickt der Facharzt nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch mit Ihnen den sogenannten Arztbrief mit Ihrer Diagnose und Ihren Befunden an Ihren Hausarzt. Dort finden Sie z. B. Informationen darüber, welche Stellen im Verdauungstrakt entzündet und wie groß die Entzündungsherde bei Ihnen sind. Außerdem sehen Sie die Ergebnisse Ihrer Blutwerte (z. B. der CRP-Wert = CRP ist ein Eiweiß, das Entzündungen im Körper anzeigt), Stuhlprobe (ein erhöhter Calprotectin-Wert deutet z. B. auf eine Entzündung hin). Falls Sie keine genauen Informationen bekommen haben, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an und fragen Sie nach einer Kopie des Arztbriefs.
Laut Patientenrechtegesetz müssen Patienten umfassend und verständlich über Diagnosen und Therapien aufgeklärt werden.
Auf der Website „washabich.de“ finden Sie Unterstützung beim Verstehen Ihrer Arztbriefe. Medizinstudenten übersetzen kostenlos Ihre Befunde in eine für Patienten leicht verständliche Sprache.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Die Untersuchungsmethoden bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind weitgehend die gleichen. Neben einer körperlichen Untersuchung wird Ihnen Ihr Arzt Blut abnehmen und Sie um eine Stuhlprobe bitten. Dies dient dazu, Entzündungswerte im Blut und im Stuhl nachzuweisen, die auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung hinweisen können, und um eine bakterielle Darminfektion auszuschließen.
Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung (in der Fachsprache: Sonografie) werden mit Schallwellen Bilder aus dem Körperinnern erzeugt, die Ihrem Arzt ein erstes Bild vermitteln.
Eine Spiegelung des Verdauungstrakts, bei der mithilfe eines schlauchartigen Instruments, dem sogenannten Endoskop, der gesamten Dickdarm, der Anfangsteil des Dünndarms, der Magen und die Speiseröhre untersucht werden, kann festgestellt werden, wo sich die Entzündung befindet. Dabei werden auch Gewebeproben entnommen, die dann später im Labor untersucht werden.
Die Unterschiede zwischen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind:
Während Colitis ulcerosa in der Regel nur den Dickdarm betrifft, können bei Morbus Crohn alle Abschnitte des Verdauungstrakts (vom Mund bis zum After) betroffen sein, am häufigsten jedoch am Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm. Bei Colitis ulcerosa beschränkt sich die Entzündung auf die Schleimhautschicht, während bei Morbus Crohn alle Schichten der Darmwand entzündet sein können und sich so tiefe, geschwürige Veränderungen durch die Darmwand hindurch mit Fisteln (röhrenförmigen Verbindungen) entwickeln.
Mehr zu den Untersuchungen bei Colitis ulcerosa lesen Sie hier.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Wie wird behandelt?
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Nach jetzigem Stand der Wissenschaft sind CED wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa nicht heilbar. Das heißt, die Erkrankung wird Sie in der Regel ein Leben lang begleiten.
Ziel der Therapie ist es, die Phasen ohne Krankheitsaktivität möglichst lange aufrechtzuhalten, damit Sie trotz Ihrer chronischen Erkrankung ein möglichst beschwerdefreies Leben führen können und bei guter Lebensqualität Ihren Alltag bewältigen, zur Arbeit gehen oder Ihre Ausbildung abschließen können.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
CED sind ernst zu nehmende Krankheiten, die nicht mit Hausmitteln behandelt werden sollten. Wenn Sie typische Beschwerden wie krampfartige Bauchschmerzen und Durchfälle, die meist in Schüben auftreten, bei sich bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Nur ein Arzt – in der Regel ein Spezialist für Magen-Darm-Erkrankungen (in der Fachsprache: Gastroenterologe) – kann durch entsprechende Untersuchungen feststellen, ob Sie wirklich eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung haben, und Sie entsprechend behandeln.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Das wichtigste Ziel der Therapie von CED ist es, Ihre Krankheit so gut wie möglich unter Kontrolle zu halten. Die Therapie zielt darauf ab, während eines akuten Krankheitsschubs die Entzündung so schnell und vollständig wie möglich zur Ruhe zu bringen. Das ist auch deshalb besonders wichtig, da jeder Krankheitsschub narbige Veränderungen an der Darmwand nach sich ziehen kann und diese dadurch dick und hart werden kann. Durch die Therapie lassen sich auch die Krankheitssymptome wie Durchfall, Bauchkrämpfe und Blutungen wirkungsvoll behandeln.
Grundsätzlich kommen in der Therapie von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen folgende Therapieoptionen zum Einsatz:
- Medikamente
- Operationen
- Weitere Maßnahmen wie:
a. Ernährungsberatung
b. Psychologische Unterstützung
Neben einer allgemein gesunden Lebensweise können unterstützende Maßnahmen wie z. B. pflanzliche Wirkstoffe, Akupunktur oder Entspannungsverfahren den Therapieerfolg verbessern und Ihr Wohlbefinden steigern. Allerdings ist es ganz wichtig zu wissen, dass diese Verfahren niemals Ihre Therapie mit Medikamenten, eine eventuell erforderliche Operation oder andere Maßnahmen ersetzen können.
Mehr zur Therapie von Colitis ulcerosa finden Sie auf dieser Website.
Auf dem Pfizer-YouTube-Kanal finden Sie ein Expertenvideo zur Frage „Was sind die Vor- und Nachteile einer Behandlung mit Cortison bei einer CED?“.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 12.01.22