Akutbehandlung
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Bei einem Verdacht auf Schlaganfall sofort die Notrufnummer 112 anrufen, da jede Minute zählt!
Je länger ein Schlaganfall unbehandelt bleibt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Nervengewebe unwiederbringlich zerstört wird. Ein schnelles Handeln kann die Folgen eines Schlaganfalls in aller Regel bestmöglich minimieren.
Die Behandlung des akuten Schlaganfalls beginnt meistens schon im Rettungswagen auf dem Weg in die Klinik, wobei zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar ist, ob ein Hirninfarkt oder eine Hirnblutung vorliegt. Im Krankenhaus können die behandelnden Ärzte über bildgebende Untersuchungen wie eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Computertomografie (CT) feststellen, ob es sich um einen Hirninfarkt oder eine Hirnblutung handelt. Wenn der Schlaganfall durch einen Hirninfarkt ausgelöst wurde, bekommen bestimmte Patienten ein Medikament, welches das Blutgerinnsel auflöst (sogenannte „Thrombolysetherapie“ oder „Lysetherapie“). Eine Thrombolyse kann bei einem Hirninfarkt innerhalb der ersten 4,5 Stunden nach Symptombeginn eingesetzt werden, wenn keine diesbezüglich relevanten Vorerkrankungen bestehen oder bestimmte Medikamente eingenommen werden, die den Einsatz dieses Medikaments unmöglich machen. Am wirksamsten ist eine Thrombolyse in der Regel, wenn seit dem Einsetzen der Symptome möglichst wenig Zeit vergangen ist. Darüber hinaus kann bei bestimmten Patienten innerhalb der ersten Stunden nach dem Auftreten eines Hirninfarkts versucht werden, einen noch immer bestehenden Gefäßverschluss mit einem z.B. über die Leiste eingeführten Katheter zu entfernen (sogenannte „mechanische Rekanalisation“). Ist die Ursache eines Schlaganfalls eine Hirnblutung, muss durch eine Therapie des Bluthochdrucks, eine spezielle Therapie bei einer bestehenden Gerinnungsstörung oder ggf. auch einen operativen Eingriff versucht werden, die weitere Ausbreitung der Hirnblutung bestmöglich zu unterbinden.
Lesen Sie hier, woran Sie einen Schlaganfall erkennen können.
Weitere Informationen zur Akuttherapie finden Sie hier.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 08.02.22 -
Eine Stroke Unit (stroke engl.: Schlaganfall; unit engl.: Station) ist eine Spezialstation eines Krankenhauses zur Behandlung von Schlaganfallpatienten. Dort arbeitet ein Team aus Ärzten, Therapeuten und Pflegekräften, das speziell für die Behandlung von Schlaganfallpatienten ausgebildet ist, eng zusammen. Derzeit gibt es bereits mehr als 290 von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft zertifizierte Stroke Units in Deutschland.
Hier finden Sie eine Übersicht aller Stroke Units in Deutschland.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Auf einer Spezialstation für die Behandlung von Schlaganfallpatienten (sogenannte „Stroke Unit“) erfolgt neben der ärztlichen und pflegerischen Betreuung auch die Therapie von Schlaganfall-bedingten Ausfällen (z. B. durch eine logopädische, ergotherapeutische oder physiotherapeutische Behandlung bzw. eine Thrombolyse), die auch auf die Verhinderung von Schlaganfall-bedingten Komplikationen ausgerichtet sind. Bei der Beantragung der Rehabilitation und der Entlassungsplanung ist der Sozialdienst ein wichtiger Ansprechpartner.
Neben der Überwachung von Blutdruck, Blutzucker, Herzrhythmus, Atmung und Körpertemperatur werden auch weitere Untersuchungen durchgeführt, die teilweise abseits der Stroke Unit stattfinden (z. B. Computertomografie, Magnetresonanztomografie, Echokardiografie). Der geltende Standard auf einer Stroke Unit wird durch eine Zertifizierung überprüft. In Deutschland gibt es derzeit mehr als 290 zertifizierte Stroke Units.
Hier finden Sie eine Übersicht aller Stroke Units in Deutschland.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Schlaganfallpatienten haben ein erhöhtes Risiko, einen weiteren Schlaganfall zu erleiden. Deshalb werden im Krankenhaus bereits in der Akutphase des Schlaganfalls mögliche Risikofaktoren, wie z. B. Bluthochdruck oder ein hoher Blutzucker identifiziert und behandelt. Je nach Ursache des Schlaganfalls können spezielle Medikamente zur Gerinnungshemmung eine wichtige Rolle spielen.
Weitere Informationen zur Akutbehandlung erhalten Sie beim Kompetenznetz Schlaganfall.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Schlaganfallpatienten oder Angehörige eines Schlaganfallpatienten / einer Schlaganfallpatientin können bei Fragen zur Behandlung oder zur Erkrankung stets die behandelnden Ärzte um ein ausführliches Gespräch bitten. Diese können auch bei der Frage nach Unterstützungsangeboten weiterhelfen:
- Sozialdienst im Krankenhaus: Hier gibt es Sprechstunden für Patienten und Angehörige.
- Schlaganfall-Lotsen oder Case-Manager (Fall-Begleiter): Hier findet man Beratung und Begleitung, bis man in der Lage ist, die weitere Versorgung selbst zu organisieren.
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus ist der Hausarzt / die Hausärztin der wichtigste Ansprechpartner.
Umfassende Informationen rund um den Schlaganfall finden Sie beim Kompetenznetz Schlaganfall.
Tipps zur Vorbereitung des Arztgesprächs finden Sie hier.
Mehr zu Patientenrechten finden Sie auf den Internetseiten des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 31.05.23 -
Ist die Ursache eines Schlaganfalls eine plötzlich auftretende Verstopfung eines Blutgefäßes im Gehirn (sogenannter Hirninfarkt), kann bei bestimmten Schlaganfallpatienten ein Medikament gegeben werden, das dieses Blutgerinnsel im Gehirn auflösen kann (sogenannte „Thrombolyse“ oder „Lysetherapie“). Eine Thrombolyse kann bei einem Hirninfarkt innerhalb der ersten 4,5 Stunden nach Symptombeginn eingesetzt werden, wenn keine diesbezüglich relevanten Vorerkrankungen bestehen oder bestimmte Medikamente eingenommen werden, die den Einsatz dieses Medikaments unmöglich machen. Am wirksamsten ist eine Thrombolyse in der Regel, wenn seit dem Einsetzen der Symptome möglichst wenig Zeit vergangen ist. Darüber hinaus kann bei bestimmten Patienten innerhalb der ersten Stunden nach dem Auftreten eines Hirninfarkts versucht werden, einen noch immer bestehenden Gefäßverschluss mit einem über die Leiste eingeführten Katheter zu entfernen (sogenannte „mechanische Rekanalisation“).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 31.05.23 -
Ist die Ursache eines Schlaganfalls eine Hirnblutung, muss durch eine Therapie des Bluthochdrucks, eine spezielle Therapie bei einer bestehenden Gerinnungsstörung oder ggf. auch einen operativen Eingriff versucht werden, die weitere Ausbreitung der Hirnblutung zu verhindern. Eine Operation kann notwendig werden, wenn größere Blutmengen aus den Gefäßen in das Hirngewebe gelangen und so das umliegende Hirngewebe schädigen, was lebensgefährlich sein kann.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Operation
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Wird bei einem Hirninfarkt eine höhergradige Verengung einer hirnversorgenden Halsschlagader (z.B. „Arteria carotis interna“, daher auch als „Karotisstenose“ bezeichnet) als wahrscheinliche Ursache des Schlaganfalls angesehen, kann eine Entfernung der Gefäßverengung durch eine Operation oder ggf. auch durch eine Erweiterung der lokalen Gefäßverengung durch eine mit einem Katheter eingebrachte Gefäßstütze (sogenannter „Stent“) erwogen werden, um weitere Schlaganfälle in dem von dem Blutgefäß mit der Gefäßverengung versorgten Hirngewebe zu verhindern. Eine solche Operation bzw. Gefäßintervention sollte innerhalb der ersten 2 Wochen nach dem Schlaganfall durchgeführt werden.
Darüber hinaus kann bei ausgedehnten Hirninfarkten eine vorübergehende Entfernung des Knochens über der vom Schlaganfall betroffenen Hirnhälfte (sogenannte „Hemikraniektomie“) erwogen werden. Durch diesen operativen Eingriff kann in der Akutphase des Schlaganfalls eine Schädigung von gesundem Hirngewebe durch eine zunehmende Schwellung des vom Schlaganfall betroffenen Hirngewebes reduziert werden. Somit überleben Patienten mit schwerem Schlaganfall häufiger die Akutphase, bleiben aber zumeist durch die unmittelbaren Folgen des Hirninfarkts schwer behindert. Nach Wochen kann eine Rückverlagerung des Knochens erfolgen, da die durch den Hirninfarkt ausgelöste Schwellung des betroffenen Hirngewebes im Verlauf rückläufig ist.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Nach der Akutversorgung
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In der Regel werden Schlaganfallpatienten auf der Schlaganfall-Station (sogenannte „Stroke Unit“) für mindestens 24 Stunden überwacht und danach auf eine neurologische Normalstation verlegt. Sie verbringen im Krankenhaus im Durchschnitt – abhängig von der persönlichen Verfassung und der Schwere des Schlaganfalls – etwa 7 Tage.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Möglicherweise haben Patienten nach dem Schlaganfall mit Beschwerden wie Lähmungen, Taubheitsgefühlen oder Problemen beim Sprechen zu kämpfen. Durch Rehabilitationsmaßnahmen nach der Akutbehandlung lassen sich die Ausprägungen von Schlaganfall-bedingten Beschwerden bei vielen Patienten reduzieren und deren Selbstständigkeit wieder steigern. In der Regel beginnt die Rehabilitation in einer Rehabilitationsklinik und kann nach einigen Wochen ambulant weitergeführt werden. Beschwerden und Einschränkungen aufgrund des Schlaganfalls werden dort durch folgende Therapien behandelt:
- Krankengymnastik (Physiotherapie)
- Ergotherapie
- Sprachtherapie (Logopädie)
- kognitives Training (Behandlung von Aufmerksamkeitsstörungen und Gedächtnisproblemen)
- Gesprächstherapie (bei depressiver Verstimmung)
Bei bestimmten Schlaganfallpatienten kann es abhängig von der vom Schlaganfall betroffenen Region zu Schmerzen kommen. Patienten sollten in einem solchen Fall ihren behandelnden Arzt / ihre behandelnde Ärztin darauf ansprechen.
Lesen Sie dazu auch diese ausführliche Broschüre vom Kompetenznetz Schlaganfall und weitere Informationen zu geeigneten Rehabilitationsmaßnahmen, wie man sie beantragt und wer die Kosten übernimmt.
Einen generellen Überblick zum Thema Rehabilitation und Krankenversicherung bietet auch das Bundesgesundheitsministerium.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 04.11.21
Entlassung aus dem Krankenhaus
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Bei Schlaganfallpatienten, die nicht direkt in eine Rehabilitationsklinik verlegt werden, übernimmt der Hausarzt / die Hausärztin die Betreuung. Das Krankenhaus, in dem der Patient / die Patientin akut behandelt wurde, informiert den Hausarzt im Arztbrief umfassend über die Erkrankung und die Untersuchungen und Therapien, die dort stattgefunden haben. Je nach persönlichem Bedarf haben Patienten nun Anspruch auf Physiotherapie, Ergotherapie, Sprach- und Schlucktherapie sowie ein kognitives Training. Der Hausarzt kann den Patienten zudem beim Übergang vom Krankenhaus oder der stationären Rehabilitation in das häusliche Umfeld unterstützen und ihn z. B. mit Heil- oder Hilfsmitteln versorgen.
Vor der Entlassung sollten Patienten oder Angehörige mit dem behandelnden Arzt im Krankenhaus sprechen und sich im Krankenhaus beraten lassen. Unterstützung bekommen sie meistens vom Sozialdienst oder sogenannten „Schlaganfall-Lotsen“. Diese begleiten und beraten Patienten und ihre Angehörigen, bis sie in der Lage sind, die weitere Versorgung selbst zu organisieren.
Der behandelnde Arzt im Krankenhaus kann auf Wunsch auch einen Arzt-Entlassungsbrief mitgeben. Darüber hinaus bekommt man Antworten auf wichtige Fragen beim nächsten Pflegestützpunkt.
Hier können Sie nach Pflegestützpunkten in Deutschland suchen.
Hier finden Sie Informationen und Checklisten zur Entlassung, damit Sie im Gespräch mit dem Krankenhausarzt oder dem Sozialdienst nichts vergessen. Weiterführende Informationen zur Rehabilitation finden Sie auf den Internetseiten der Schlaganfall-Hilfe und in der Leitlinie für Ärzte.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 31.05.23 -
Die nach einem Schlaganfall im Krankenhaus begonnene Rehabilitation kann bei weiterhin bestehenden Ausfällen in stationären Rehabilitationszentren oder in ambulanten Therapiezentren fortgeführt werden. Wichtig ist, dass der Antrag für eine Rehabilitation bereits im Krankenhaus vor der Entlassung gestellt werden muss. Ärzte sowie Sozialdienstmitarbeiter leisten dabei im Krankenhaus Unterstützung. Außerdem gibt es in vielen Regionen Deutschlands Tageskliniken für Schlaganfallpatienten, die ein Bindeglied zwischen stationärer und ambulanter Rehabilitation sind. Sämtliche bereits begonnene Behandlungen können in einer Tagesklinik weitergeführt werden. Außerdem üben Patienten das „Zu-Hause-Sein“. Die Wochenenden und die Nächte verbringen sie zu Hause, können tagsüber aber noch die therapeutischen Angebote und die ärztliche Betreuung durch die Tagesklinik nutzen.
Weitere Informationen zur Beantragung von Rehabilitationsleistungen finden Sie hier.
Wichtige Fragen und Antworten zu den Zielen der Rehabilitation lesen Sie hier.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.03.20 -
Die im Krankenhaus behandelnden Ärzte können Patienten Medikamente für wenige Tage mitgeben, wenn sie am Wochenende oder an einem Feiertag entlassen werden. In jedem Fall sollten Patienten oder deren Angehörige möglichst schnell einen Termin beim Hausarzt / bei der Hausärztin vereinbaren, damit dieser / diese die verordneten Medikamente weiterverschreiben kann. Seit 2016 können die Ärzte in Krankenhäusern außerdem für einen Zeitraum von bis zu 7 Tagen nach Entlassung häusliche Krankenpflege, Heilmittel, Hilfsmittel und Unterstützung bei psychischen Problemen verordnen. Zudem können sie Patienten für diesen Zeitraum auch eine etwaige Arbeitsunfähigkeit bescheinigen.
Weitere Informationen zur aktuellen Regelung finden Sie hier.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Nach dem Krankenhausaufenthalt sind Patienten nicht allein. Es gibt zahlreiche Unterstützungsangebote für hilfe- und pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige. Ein erster Anlaufpunkt können die Mitarbeiter des Sozialdienstes im Krankenhaus sein. Sie geben vor der Entlassung Auskunft über Pflegeangebote in der Umgebung. Patienten und Angehörige können sich darüber hinaus erkundigen, ob es in ihrer Region spezifische Unterstützungsprogramme gibt wie z. B. „Schlaganfall-Lotsen“, die beratend begleiten können.
Hier finden Sie Datenbanken für bundesweite Beratungsangebote.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Medikamente
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Welche Medikamente Patienten aufgrund des Schlaganfalls künftig benötigen, besprechen die behandelnden Ärzte im Krankenhaus mit ihnen. Für die weitere Betreuung wird der Hausarzt / die Hausärztin über eine Medikamentenliste im Arztbrief informiert. In den kommenden Wochen und Monaten ist der Hausarzt Ansprechpartner Nr. 1 in allen Fragen rund um den Schlaganfall und dessen Folgen. Er wird die notwendigen Medikamente und Hilfsmittel verschreiben und erklären, ob und wie sich der Lebensstil nach einem Schlaganfall verändern sollte, um weitere Schlaganfälle zu vermeiden. Die Termine beim Hausarzt sollten deshalb unbedingt regelmäßig wahrgenommen werden.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Um weitere Schlaganfälle zu verhindern, ist es wichtig, möglichst alle bestehenden Risikofaktoren zu behandeln. Schlaganfallpatienten erhalten häufig Medikamente gegen Bluthochdruck, die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und zur Senkung der Cholesterinwerte. Sofern keine diesbezüglichen Risikofaktoren bestehen, erhalten Schlaganfallpatienten nach einem Hirninfarkt ein Medikament zur Hemmung der Blutgerinnung, um weiteren Hirninfarkten vorzubeugen. Besteht bei Patienten mit einem Hirninfarkt ein Vorhofflimmern, können sogenannte Antikoagulanzien verschrieben werden, die dann das Schlaganfallrisiko deutlicher senken können als sogenannte „Plättchenhemmer“, zu denen z. B. Acetylsalicylsäure gehört. Plättchenhemmer werden bei Patienten mit einem Hirninfarkt verschrieben, bei denen kein Vorhofflimmern bekannt ist.
Die zeitgleiche Einnahme eines Antikoagulans und eines Plättchenhemmers sollte nur auf ausdrückliche ärztliche Anordnung und in aller Regel nur für einen begrenzten Zeitraum erfolgen, da sich das Blutungsrisiko unter diesen Substanzen bei zeitgleicher Einnahme erhöht. Eine regelmäßige Einnahme der die Blutgerinnung hemmenden Medikamente ist ganz besonders wichtig. Ferner ist eine sorgfältige Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen und ggf. notwendige Laborkontrollen notwendig.
Weitere Informationen zu Medikamenten finden Sie hier. Für weiterführende Informationen können Sie die Schlaganfall-Leitlinie für Ärzte online abrufen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 16.12.20 -
Besteht bei Patienten mit einem Hirninfarkt ein Vorhofflimmern, können sogenannte Antikoagulanzien verschrieben werden, die das Schlaganfallrisiko deutlicher senken können als sogenannte „Plättchenhemmer“, zu denen z. B. Acetylsalicylsäure gehört. Bisher ist nicht anhand einer randomisierten Studie belegt, dass die Einnahme von Medikamenten, die den Herzrhythmus regulieren (sogenannte „Antiarrhythmika“), eine Synchronisation des Herzrhythmus durch elektrischen Strom (sogenannte „elektrische Kardioversion“) oder die gezielte Verödung von Gewebe im linken Vorhof des Herzens (sogenannte „Katheterablation“) das Schlaganfallrisiko von Patienten mit Vorhofflimmern in einem relevanten Maß reduzieren kann. Die Einnahme von Antiarrhythmika, eine elektrische Kardioversion bzw. eine Katheterablation können aber bei geeigneten Patienten dazu beitragen, dass Vorhofflimmern-bedingte Symptome wie Schwindel, Übelkeit oder Synkopen weniger stark auftreten. Daher sind die Einnahme von Antiarrhythmika, eine elektrische Kardioversion bzw. eine Katheterablation Teil der Behandlung von einem relevanten Anteil aller Patienten mit Vorhofflimmern.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Sogenannte Antihypertensiva sind Medikamente, die den Blutdruck senken und deren Dosis der Arzt / die Ärztin genau auf die persönlichen Bedürfnisse des Patienten / der Patientin hin anpasst. Bluthochdruck ist ein wichtiger Risikofaktor für einen Schlaganfall und sollte stets behandelt werden. Wichtig ist, dass Patienten die verordneten Medikamente regelmäßig einnehmen, selbst dann, wenn sie keinerlei Beschwerden verspüren. Für eine optimale Einstellung der Blutdruckmedikamente sind regelmäßige Kontrollen und Blutdruckmessungen über 24 Stunden notwendig, zumal sich der Blutdruck mit zunehmendem Lebensalter erhöht. Ärzte setzen häufig eine Kombination von mehreren Blutdrucksenkern gleichzeitig ein. Die verschiedenen Wirkmechanismen ergänzen sich und können so helfen, den angestrebten Blutdruckwert zu erreichen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Betroffene können selbst einen großen Beitrag zur Behandlung von Fettstoffwechselstörungen leisten. Je nachdem, welche Blutwerte (Gesamt-, HDL- und LDL-Cholesterin, Triglyzeride) zu hoch oder zu niedrig sind, können folgende Maßnahmen zur Regulierung beitragen:
- Nicht mehr Energie aufnehmen als verbraucht wird.
- Wenig Fett essen und tierische Fette durch pflanzliche ersetzen.
- Viel Gemüse und Obst essen.
- Auf die Cholesterinzufuhr achten.
- Ein bis zwei Portionen fettreichen Seefisch pro Woche (z.B. Lachs, Makrele, Hering oder Sardinen) verzehren.
- Reichlich Ballaststoffe über Vollkornprodukte und Gemüse aufnehmen.
- Wenig bis keinen Alkohol trinken.
- Auf Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel verzichten.
- Regelmäßig Sport treiben und sich bewegen.
Führen diese Maßnahmen nicht zum Ziel, können auch Medikamente zum Einsatz kommen. Der Arzt / die Ärztin entscheidet dann z. B. zwischen sogenannten Cholesterinsynthesehemmern, Anionenaustauscherharzen oder Fibraten. Um den Erfolg der Therapie zu messen, wird regelmäßig Blut abgenommen und die Blutlipide bestimmt.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Medikamente müssen regelmäßig und so wie vom Arzt / der Ärztin verordnet eingenommen werden. Wenn mehrere Medikamente eingenommen werden müssen, kann ein Medikamentenplan, den der Arzt ausstellen kann, eine Übersicht bringen. Es ist empfehlenswert, diesen Plan zudem immer bei sich zu haben.
Hilfe zur Medikamenteneinnahme können Patienten bei Angehörigen oder den behandelnden Ärzten bekommen. Am einfachsten erscheint es, wenn die über den Tag benötigten Medikamente in Schälchen oder spezielle Tablettenboxen gelegt werden. Patienten wissen dadurch genau, welche Medikamente sie morgens, mittags oder abends einnehmen müssen. So haben sie auch die Möglichkeit zu kontrollieren, dass keine Tablette vergessen wurde. Möglicherweise können auch elektronische Erinnerungshilfen unterstützen, um die verordneten Medikamente regelmäßig einzunehmen. Patienten sollten ihre Ärzte auch fragen, ob für einzelne Medikamente Besonderheiten zu beachten sind, z. B. eine Einnahme mit den Mahlzeiten.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Ein Patienten-Ausweis kann für den Notfall wichtige Informationen zur bestehenden Erkrankung(en) und eingenommenen Medikation enthalten. Darüber hinaus enthalten Patienten-Ausweise neben den Adressdaten auch die Kontaktdaten des Hausarztes/der Hausärztin und der Bezugspersonen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Rauchentwöhnung
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Es gibt verschiedene Wege, rauchfrei zu werden. Folgende Möglichkeiten stehen zur Auswahl:
- Verhaltenstherapie: Hier lernen Raucher, ihre individuellen Rauchmuster zu erkennen und durch genussvolle Alternativen zu ersetzen.
- Nikotinersatztherapie: Entzugserscheinungen werden durch eine kontrollierte Zufuhr von Nikotin (z. B. als Pflaster, Kaugummi oder Lutschtabletten) abgemildert.
- Medikamentöse Unterstützung: Einige verschreibungspflichtige Medikamente können ebenfalls die Rauchentwöhnung erleichtern
Für viele Menschen sind Gruppenprogramme besonders motivierend: Hier können sie Gleichgesinnte treffen, die mit ähnlichen Schwierigkeiten kämpfen. Der Hausarzt / die Hausärztin kann über die verschiedenen Möglichkeiten aufklären und helfen, die beste Wahl zu treffen.
Weitere Informationen zum Rauchstopp erhalten Sie hier oder in unseren Unterstützungsangeboten zum Thema "Rauchentwöhnung" auf Hilfe für mich.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 11.01.22