Welche Untersuchungsergebnisse sollte ich erhalten? Wie verstehe ich diese?

In der Regel schickt der Facharzt nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch mit Ihnen den sogenannten Arztbrief mit Ihrer Diagnose und Ihren Befunden an Ihren Hausarzt. Dort finden Sie z. B. Informationen darüber, welche Stellen im Verdauungstrakt entzündet und wie groß die Entzündungsherde bei Ihnen sind. Außerdem sehen Sie die Ergebnisse Ihrer Blutwerte (z. B. der CRP-Wert = CRP ist ein Eiweiß, das Entzündungen im Körper anzeigt), Stuhlprobe (ein erhöhter Calprotectin-Wert deutet z. B. auf eine Entzündung hin). Falls Sie keine genauen Informationen bekommen haben, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an und fragen Sie nach einer Kopie des Arztbriefs.

Laut Patientenrechtegesetz müssen Patienten umfassend und verständlich über Diagnosen und Therapien aufgeklärt werden.

Auf der Website „washabich.de“ finden Sie Unterstützung beim Verstehen Ihrer Arztbriefe. Medizinstudenten übersetzen kostenlos Ihre Befunde in eine für Patienten leicht verständliche Sprache.

Was muss ich tun, wenn ich in der Schwangerschaft einen Krankheitsschub bekomme?

Die meisten Medikamente zur Therapie der Colitis ulcerosa können in der Schwangerschaft weiter eingenommen werden. Das ist auch wichtig, um während der Schwangerschaft Ihre Erkrankung gut unter Kontrolle zu halten.

Sollten Sie während der Schwangerschaft einen Schub erleiden, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Therapie für Sie geeignet ist, damit es Ihnen gut geht und auch Ihr Kind geschützt ist.

Noch ein Tipp: Wenn Sie zur Geburt ins Krankenhaus gehen, sagen Sie vorab Bescheid, dass Sie an Colitis ulcerosa leiden, damit dies bei der Wahl der Schmerzmedikamente entsprechend berücksichtigt werden kann. Geben Sie für mögliche Rückfragen gegebenenfalls auch den Kontakt Ihres behandelnden Gastroenterologen an.

In einem Video der Patientenorganisation DCCV e.V. erläutert eine Ärztin anschaulich, was bei Kinderwunsch und Schwangerschaft alles zu beachten ist.

Mehr über Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit lesen Sie hier.

Muss ich irgendetwas beachten, wenn ich mein Kind stillen möchte?

In den meisten Fällen können Sie Ihr Kind stillen, wenn Sie an Colitis ulcerosa erkrankt sind.

Fragen Sie aber unbedingt Ihren Arzt, ob gegebenenfalls Ihre Medikamente umgestellt werden müssen oder ob es aufgrund Ihrer Therapie besser wäre, wenn Sie Ihr Kind nicht stillen.

Über Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit informiert ein vom Bundesministerium für Gesundheit und der AOK gefördertes Internetportal der Charité in Berlin.

Ist die Krankheit vererbbar/auf mein Kind übertragbar?

Man nimmt an, dass mehrere Faktoren zusammenwirken müssen, damit es zu Entstehung von Colitis ulcerosa kommt. Dabei spielen sowohl eine erbliche Veranlagung als auch bestimmte Umweltfaktoren (z. B. Infekte, Ernährung oder ein gestörtes Immunsystem) eine Rolle.

Für eine genetische Veranlagung spricht, dass die Erkrankung in manchen Familien gehäuft auftritt. Dabei wird nicht die Erkrankung selbst vererbt, sondern die Veranlagung, diese zu entwickeln. Verantwortlich sind bestimmte Veränderungen des Erbguts (Genmutationen), die zu einer Störung der natürlichen Abwehrfunktion der Darmschleimhaut gegenüber Bakterien führen können.

Wenn Sie Fragen zur Vererbung von Colitis ulcerosa haben, sollten Sie Ihren Arzt darauf ansprechen. Sie können auch eine genetische Beratung in Anspruch nehmen. Solche Beratungen durch Humangenetiker werden meist an Universitätskliniken durchgeführt. Fragen Sie Ihren Arzt nach Beratungsangeboten. Allerdings gibt es keinen Test, der feststellen kann, ob Ihr Kind betroffen ist, bevor es auf der Welt ist.

Was muss ich beachten, wenn ich ein Kind zeugen möchte?

Wenn Sie an Colitis ulcerosa erkrankt sind und ein Kind zeugen möchten, gilt im Prinzip das Gleiche wie bei der Schwangerschaft einer Frau:

  •  Wenn möglich sollte die Zeugung in einer Ruhephase der Erkrankung geplant werden. In dieser Zeit ist die Fruchtbarkeit nicht geringer als bei Gesunden.
  •  Sie sollten unbedingt vorher mit Ihrem Arzt besprechen, ob eventuell einige Medikamente umgestellt werden müssen, da es bei bestimmten Medikamenten zu einer vorübergehenden Einschränkung der Fruchtbarkeit kommen kann.

In einem Video der Patientenorganisation DCCV e.V. erläutert eine Ärztin anschaulich, was bei Kinderwunsch und Schwangerschaft alles zu beachten ist.

Kann ich auch mit meiner Erkrankung ein Kind zeugen?

Wenn Sie an Colitis ulcerosa leiden, ist Ihre Zeugungskraft in der Regel nicht eingeschränkt. Dies kann nur nach größeren Operationen im Becken der Fall sein.

Wenn Sie bestimmte Medikamente (Sulfasalazin) einnehmen, kann es allerdings möglicherweise vorübergehend zu einer eingeschränkten Fruchtbarkeit kommen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Familienpläne – er kann Sie entsprechend beraten.

Kann ich mit meiner Erkrankung schwanger werden?

Ja, Sie können mit Colitis ulcerosa schwanger werden.

Wenn Sie die Pille einnehmen, sollten Sie bedenken, dass in akuten Krankheitsphasen wegen der starken Durchfälle die Pille nicht mehr zuverlässig wirken kann. Lassen Sie sich von Ihrem Frauenarzt/Ihrer Frauenärztin beraten, welche Verhütungsmethode auch während akuter Krankheitsschübe zuverlässig wirkt.

Wenn Sie eine Schwangerschaft planen, sollten Sie unbedingt vorher mit Ihrem behandelnden Arzt sprechen, da eventuell einige Medikamente abgesetzt oder umgestellt werden müssen.

Was Sie sonst noch beachten sollten, wenn Sie eine Schwangerschaft planen, lesen Sie unter der Frage "Was muss ich beachten, wenn ich schwanger werden möchte?".

In einem Video der Patientenorganisation DCCV e.V. erläutert eine Ärztin anschaulich, was bei Kinderwunsch und Schwangerschaft alles zu beachten ist.

Mehr zum Thema Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit lesen Sie hier.

Was muss ich beachten, wenn ich schwanger werden möchte?

Wenn Sie mit Colitis ulcerosa schwanger werden möchten, gibt es einige Dinge, die Sie beachten sollten:

  •  Wenn möglich sollte eine Schwangerschaft in einer Ruhephase der Erkrankung geplant werden. In dieser Zeit ist die Fruchtbarkeit nicht geringer als bei Gesunden.
  •  Sie sollten unbedingt vorher mit Ihrem Arzt besprechen, ob eventuell einige Medikamente abgesetzt oder umgestellt werden müssen.
  •  Einige Medikamente zur Therapie der Colitis ulcerosa können in der Schwangerschaft weiter eingenommen werden. Das ist auch wichtig, um während der Schwangerschaft Ihre Erkrankung gut unter Kontrolle zu halten. Welche Medikamente hier zum Einsatz kommen können, weiß Ihr Arzt. Informieren Sie daher bei Kinderwunsch frühzeitig Ihren Arzt.
  •  Sollten Sie schwanger sein, informieren Sie umgehend Ihren behandelten Arzt.

Wie bei allen Frauen mit Kinderwunsch ist es wichtig, vorab zu klären, ob sie gegen Röteln geimpft sind. Kommt es während der Schwangerschaft zu einer Röteln-Infektion, kann das Ihr ungeborenes Kind gefährden. Wenn Sie nicht geimpft sind, ist es in der Regel ratsam, sich noch gegen Röteln impfen zu lassen, bevor Sie schwanger werden. Das genaue Vorgehen wird Ihr Arzt individuell mit Ihnen abklären.

Wenn Sie noch nicht an Windpocken erkrankt sind, ist es auch zu empfehlen, sich vor einer Schwangerschaft auch noch gegen Varizellen (Erreger von Windpocken) impfen zu lassen. Oft wird dies zusammen mit einer Schutzimpfung  gegen Masern gemacht.

Außerdem sollten Sie und alle weiteren Kontaktpersonen von Neugeborenen sich bis spätestens vier Wochen vor der Geburt gegen Pertussis (Keuchhusten) impfen lassen, wenn die letzte Impfung oder eine Keuchhustenerkrankung länger als zehn Jahre zurückliegen.

Weitere Informationen zu Impfungen bei Kinderwunsch oder in der Schwangerschaft finden Sie bei den Frauenärzten im Netz.

In einem Video der Patientenorganisation DCCV e.V. erläutert eine Ärztin anschaulich, was bei Kinderwunsch und Schwangerschaft alles zu beachten ist.

Über Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit informiert ein vom Bundesministerium für Gesundheit und der AOK gefördertes Internetportal der Charité in Berlin.

Bei einem akuten Krankheitsschub vermeide ich jeden körperlichen Kontakt. Das belastet unsere Beziehung. Was kann ich tun?

Die körperlichen und seelischen Belastungen, die mit einem akuten Krankheitsschub verbunden sind, können dafür sorgen, dass die Lust am Sex vorübergehend nachlässt oder sich verändert.

Suchen Sie das offene Gespräch mit Ihrem Partner, auch wenn es manchmal schwerfällt. Teilen Sie ihm/ihr mit, wie Sie sich fühlen und was Sie sich wünschen. Nur so bleiben Sie im Gespräch und Ihr Partner/Ihre Partnerin kann sich in Sie hineinversetzen. Vielleicht hilft es Ihnen auch, das Gespräch in Ruhe in einer Phase zu führen, in der es Ihnen besser geht, anstatt mitten in einem Krankheitsschub.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Unterstützung von außen hilfreich wäre, fragen Sie Ihren Arzt nach einem geeigneten Therapeuten. Adressen von spezialisierten Psychologen/Therapeuten erhalten Sie über die Selbsthilfeorganisation „DCCV e.V. Adressen von Psychologen/Therapeuten bei Ihnen in der Nähe erhalten Sie auch über Ihre Krankenkasse.

Eine Online-Suche nach einem Therapeuten bieten auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung oder die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung.

Vieles ist mir zu unangenehm, um darüber zu sprechen. Was kann ich tun?

Wichtig ist Offenheit. Am besten lassen Sie Ihr Umfeld immer wissen, wie es Ihnen geht. Sie können sich nicht automatisch in Sie hineinversetzen. Teilen Sie ihnen mit, wie Sie sich fühlen, was Sie sich wünschen und was Ihnen guttun würde. Ermutigen Sie Ihre Angehörigen und Freunde auch, Ihnen gegenüber offen zu sein und ihre Ängste und Sorgen mitzuteilen.

Manchmal fällt es leichter, sich gegenüber fremden Menschen zu öffnen. Eine Selbsthilfegruppe kann Ihnen einen sicheren Raum bieten, um über Ihre Gefühle und Ängste zu sprechen und sich mit Menschen auszutauschen, die das Gleiche durchmachen wie Sie. Bei der Selbsthilfeorganisation „DCCV e.V.“ finden Sie Adressen von Selbsthilfegruppen und können auch nach einer Colitis-ulcerosa-Selbsthilfegruppe suchen.