Rat und Hilfe
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Erkrankt Ihr Partner / Ihre Partnerin an Lungenkrebs, betrifft das immer auch Sie selber. Sicher haben Sie das Bedürfnis Ihrem Partner eine wichtige Stütze zu sein, machen sich aber anderseits Sorgen oder können die neue Lebenssituation selber nicht gut bewältigen. Es ist nicht immer leicht, die nötige Stärke aufzubringen und den Betroffenen bestmöglich zu helfen.
Dafür gibt es Rat und Hilfe, der sich speziell an Angehörige richtet. Beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums oder bei der Deutschen Krebsgesellschaft erfahren Sie, wie Sie Ihren Partner wertvoll unterstützen können, ohne sich selbst aus den Augen zu verlieren. Die Deutsche Krebshilfe hat einen Ratgeber mit Hilfen für Angehörige herausgegeben.
Sie können sich auch an eine Selbsthilfeorganisation wenden oder sich in Internetforen mit anderen Angehörigen über Ihre Erfahrungen austauschen.
Die Angehörigen von zielgerichtet behandelten Patientinnen und Patienten mit genomisch bedingtem Lungenkrebs finden Unterstützung beim Patientennetzwerk ZielGENau e.V. Eine weitere gute Anlaufstelle für Angehörige von Menschen mit ALK-positivem Lungenkrebs ist das Patientennetzwerk ALK-Positiv Deutschland.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 07.02.22
Partnerschaft/Familie
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Die Krebsdiagnose bringt meist vieles durcheinander. Ihr Partner / Ihre Partnerin erlebt eine große Veränderung in seinem/ihrem Leben. Neben den körperlichen Folgen einer Behandlung, ist die psychische Belastung für Patienten enorm. Es ist ganz normal, dass er/sie sich dadurch verändert.
Im Angesicht einer Krebserkrankung wird das äußere Leben neu arrangiert. Manche Betroffenen finden plötzlich eine ganz andere Seite an sich und verändern auch ihre inneren Werte. Sie ziehen sich zurück oder beginnen Dinge zu tun, die sie schon immer tun wollten und stets verdrängt haben. Für den Partner ist so eine Wesensänderung häufig fremd und belastend. Die Wandlung kann aber auch nur vorübergehend sein. Sie sollten mit Ihrem Partner offen darüber sprechen und nach einer Möglichkeit suchen, diesen Weg gemeinsam zu gehen. Eine Partnerschaft kann den Belastungen standhalten und an ihnen wachsen.
Sie können sich professionelle Hilfe bei Psychoonkologen oder Therapeuten holen, die bereits viele andere Betroffene und Paare begleitet haben. Weitere Informationen zu psychologischer Unterstützung finden Sie auch in der Rubrik "Unterstützung".
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.07.20 -
Häufig kommt es vor, dass sich Patienten nicht mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen wollen. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. So ist es bei manchen die Angst vor dem, was kommen mag, andere fühlen sich überfordert und geben gerne die Verantwortung an den Arzt ab und wollen sich nicht selbst kümmern.
Wenn Sie als Partner/Partnerin in dieser Situation dann gutgemeinte Vorschläge machen, was vielleicht noch zusätzlich getan werden könnte, kann es zu Streitereien kommen. In bestimmten Phasen kann Abwehr als unbewusste Form der Bewältigung dem Patienten seelische Entlastung bieten. Wie Betroffene die Krankheit Krebs verarbeiten, ist immer individuell. Es gibt keinen „richtigen“ oder „falschen“ Weg, mit der Erkrankung umzugehen.
Geben Sie Ihrem Partner Zeit. Dennoch kann es vielleicht hilfreich für Sie sein, sich weiter zu informieren. Dann haben Sie im Falle des Falles alle Hintergrundinformationen parat.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Möglicherweise möchte Ihr Partner Sie nicht belasten oder sich momentan einfach nicht mit seiner/ihrer Lungenkrebserkrankung befassen. Es kann auch vorkommen, dass Betroffene sich zunächst erst selbst mit der Krankheit auseinandersetzen, bevor sie mit anderen reden. Die Krebserkrankung ist für jeden anders, deshalb geht jeder Patient seinen eigenen Weg im Umgang mit der Krankheit.
In bestimmten Phasen kann Stille Ihrem Partner seelische Entlastung bieten. Es kann hilfreich sein, ein vorübergehendes Schweigen zu respektieren. Bieten Sie dem Erkrankten dann wieder behutsame Gespräche an und zeigen sie ihm, dass er solche Gedanken mit Ihnen teilen kann. Nicht immer muss sich alles ausschließlich um die Krebserkrankung drehen. Manchen Betroffenen kann es Kraft geben, mit dem Partner über gute gesunde Zeiten zu reden.
Wenn Sie das Bedürfnis haben, über die Erkrankung zu sprechen, könnte auch der Austausch mit anderen förderlich sein. In Selbsthilfegruppen sind meist nicht nur Patienten, sondern auch Angehörige engagiert, die ihre Erfahrungen mit Ihnen teilen können. Oft ist auch ein Gespräch mit einem (Paar-)Therapeuten oder die Einbeziehung eines vertrauten Menschen als Vermittler hilfreich.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Die Symptome der Erkrankung, die Strapazen der Operation, die Nebenwirkungen der Therapie oder die emotionalen Belastungen können dazu führen, dass Ihr Partner Intimität meidet und ihm die Lust auf Sexualität (zeitweise) vergeht. Vielleicht beruhigt es Sie zu wissen, dass es vielen Betroffenen in dieser Situation genauso geht. Suchen Sie mit Ihrem Partner das offene Gespräch über Ihre sexuellen Empfindungen. Für viele Paare kann ein unerklärtes Schweigen zur Belastung werden.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass eine Unterstützung von außen angebracht wäre, nehmen Sie die Hilfe von einem geeigneten Therapeuten in Anspruch. Adressdatenbanken finden Sie beim Krebsinformationsdienst oder bei der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie.
Lesen Sie hier mehr über das Thema Sexualität nach einer Krebserkrankung. Außerdem empfehlen wir Ihnen den Ratgeber „Männliche Sexualität und Krebs“ und „Weibliche Sexualität und Krebs" des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.07.20 -
Eine Krebstherapie kann die Zeugungsfähigkeit und Fertilität der Patienten und Patientinnen beeinträchtigen. Wenn das Thema Familienplanung für Sie wichtig ist, sollten Sie sich dazu vor dem Start der Therapie gründlich informieren. Fragen Sie den behandelnden Arzt / die Ärztin, welche Risiken bestehen und was betroffene Patienten und Patientinnen tun können, um ihre Zeugungsfähigkeit und Fertilität zu erhalten.
Weitere Informationen finden Sie in der Rubrik „Leben mit der Erkrankung“.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Wenn Sie sich Sorgen machen, dass Ihr Kind mit der neuen Situation nicht zurechtkommt, ist es wichtig, sich frühzeitig Unterstützung von außen zu suchen. In der Regel ist es für Eltern/Großeltern schwierig, wenn sie dies allein in der Familie lösen wollen. Fragen Sie den behandelnden Arzt/die Ärztin oder andere Beratungsstellen (Schule, Sozialpädiatrisches Zentrum, Suchtberatung etc.), wo Sie Unterstützung bekommen. Wenn sich die Belastung eines Kindes in deutlichen Auffälligkeiten widerspiegelt, kann es durchaus auch sinnvoll sein, einen niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychotherapeuten zu konsultieren. Wertvolle Ratschläge, was Kindern krebskranker Eltern hilft, finden Sie auf der Website der Deutschen Krebsgesellschaft.
Vielerorts bieten psychosoziale Krebsberatungsstellen eine spezielle Beratung krebsbetroffener Eltern zum Umgang mit ihren Kindern an. Adressen regionaler Krebsberatungsstellen können Sie dem Verzeichnis des Krebsinformationsdienstes entnehmen.
Außerdem hat der Verein Hilfe für Kinder krebskranker Eltern e.V. Infos und Ansprechpartner für Erwachsene und ihre Kinder zusammengetragen. Eltern und Kinder können sich auch an Flüsterpost e.V. wenden. Schauen Sie auch in der Rubrik „Unterstützung/Psychologische Unterstützung“ vorbei.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.07.20
Umgang mit Angst
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Es ist ganz normal, dass die Diagnose Lungenkrebs auch in Ihnen Angst auslöst. Abhängig von der jeweiligen Lebenssituation oder dem Stadium der Erkrankung kann das beispielsweise die Angst um Ihren Partner/Ihre Partnerin oder auch Angst vor Veränderungen, Überforderung und Verlust sein.
Wichtig ist, dass Sie Ihre Ängste zulassen, offen darüber sprechen und nichts in sich hineinfressen. Auch weinen kann zur Bewältigung einer solchen Situation gehören. Haben Sie Freunde, mit denen Sie sich austauschen können? Es kann auch hilfreich sein, sich Beistand bei Selbsthilfegruppen zu suchen oder sich in Internetforen mit anderen Betroffenen auszutauschen. Auch viele Krankenkassen bieten psychologische Unterstützung über Telefon oder Internet an.
Wenn Ihre Angst zu einer Belastung wird, ist es ratsam, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Das Gespräch mit einem Seelsorger oder einem Therapeuten kann helfen, mit den eigenen Ängsten besser umzugehen. In psychosozialen Krebsberatungsstellen finden Sie auch als Partner Unterstützung. Adressen regionaler Anlaufstellen finden Sie hier.
Wenn Sie sich weiter damit beschäftigen wollen, wie Sie und Ihr Partner den Krebs bewältigen und zurück ins Leben finden können, empfehlen wir Ihnen das Buch „Den Krebs bewältigen und einfach wieder leben: Wie Sie die Angst zurücklassen und Ihre Lebensziele wiederfinden “ von Tanja Diamantidis (Trias Verlag: ISBN: 978-3830432265), das viele praxisnahe Tipps enthält. Dies ist allerdings nur noch gebraucht erhältlich.
Weitere Informationen zu einer psychologischen Unterstützung finden Sie auch in der Rubrik „Unterstützung" beim Thema „Psychologische Unterstützung".
Die Angehörigen von zielgerichtet behandelten Patientinnen und Patienten mit genomisch bedingtem Lungenkrebs finden Unterstützung beim Patientennetzwerk ZielGENau e.V. Eine weitere gute Anlaufstelle für Angehörige von Menschen mit ALK-positivem Lungenkrebs ist das Patientennetzwerk ALK-Positiv Deutschland.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 07.02.22 -
Es passiert häufig, dass Patienten von Ängsten überwältigt werden – vor den Schmerzen, den Folgen der Therapie, dem Verlust der Autonomie und vor dem Tod. In jedem Fall ist es hilfreich, wenn Sie sich umfassend über die Erkrankung informieren. Wenn Sie über Lungenkrebs, die unterschiedlichen Therapieoptionen, Chancen und Risiken faktisch Bescheid wissen, können Sie Ihrem Partner besser helfen, sich seelisch zu stabilisieren. Mit diesem Wissen können Sie Ihren Partner, sofern er es möchte, zu wichtigen Untersuchungen begleiten. Im gemeinsamen Gespräch mit dem Arzt können Sie bei Unklarheiten nachfragen. Fragen Sie den Arzt oder Therapeuten, ob die Ängste begründet sind und welche konkreten Möglichkeiten es gibt.
Es gibt z. B. Schmerztherapeuten und andere Spezialisten, die helfen können, wenn bei metastasiertem Lungenkrebs große Schmerzen oder Schwäche auftreten. Weitere Informationen zu einer palliativen Behandlung können Sie in der Rubrik "Behandlung/Palliative Behandlung" nachlesen.
Wenn Angstgefühle zu einer großen Belastung werden, können Sie auch eine psychoonkologische Beratung in Anspruch nehmen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Hilfe im Alltag
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Es ist normal, dass eine Lungenkrebserkrankung sämtliche Familienmitglieder belastet. Krebs bedeutet beinahe ausnahmslos für alle einen tiefen Einschnitt in das bisherige Leben. Viele durchleben diese Situation in großer Anspannung. Kein Wunder, dass Betroffene und ihre Familien infolge ihrer Erkrankung auch mit einem Gefühlschaos von Angst, Wut, Resignation, Mut und Hoffnung zu kämpfen haben.
Sie können sich Unterstützung für die praktischen Dinge im Alltag holen, z. B. Haushaltshilfe, Kinderbetreuung etc. Nähere Informationen zu Hilfen finden Sie in der Rubrik "Unterstützung" beim Thema „Sozialrecht".
Eine Krebserkrankung kann eine Beziehung auf eine harte Probe stellen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie eher ein Problem damit haben, mit Ihrem Partner offen und ehrlich zu reden, kann eine psychologische Beratung helfen.
Weitere Informationen zu einer psychologischen Unterstützung finden Sie auch in der Rubrik „Unterstützung" beim Thema „Psychologische Unterstützung".
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.07.20 -
Es tut Ihrem Partner / Ihrer Partnerin sicher gut, sich intensiv mit seiner/ihrer Lungenkrebserkrankung zu befassen.
Möglicherweise würde es ihm/ihr aber auch bei der Krankheitsverarbeitung guttun, mit Ihnen etwas Schönes zu unternehmen, um auf andere Gedanken zu kommen und die guten Seiten des Lebens zu erfahren. Versuchen Sie, regelmäßig Zeit und Raum für gemeinsame positive Erlebnisse einzuräumen. Sie können von der augenblicklichen Last befreien. Sprechen Sie Ihren Partner darauf an und machen Sie konkrete Vorschläge.
Wenn das nicht hilft, holen Sie sich Unterstützung von Therapeuten, die sich damit auskennen und schon viele Paare in diesem Prozess begleitet haben.
Weitere Informationen zu den Möglichkeiten einer psychologischen Unterstützung finden Sie auch in der Rubrik „Unterstützung" beim Thema „Psychologische Unterstützung".
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Wenn der Partner an Krebs erkrankt ist, müssen Angehörige oft eine Vielzahl an organisatorischen und praktischen Dinge bewerkstelligen. Wenn Sie das Gefühl haben, der Situation nicht mehr gewachsen zu sein, kann Unterstützung im Alltag entlasten.
Welche Leistungen Ihr Partner konkret bekommt, hängt dabei ganz vom individuellen Fall seiner Bedürftigkeit ab. Am besten lassen Sie sich gemeinsam umfassend beraten. Wenn Ihr Partner noch in der Klinik ist, können Sie sich bereits dort an den Sozialmedizinischen Dienst wenden.
Sie können auch eine der Krebsberatungsstellen, die es vielerorts in Deutschland gibt, oder die Sozialverbände (VdK oder Sozialverband Deutschland) kontaktieren. Am besten fragen Sie nach einem Ortsverband in Ihrer Nähe. Dort können Sie sich informieren, welcher Leistungsanspruch bei Krankenkassen, Rentenversicherung oder der Agentur für Arbeit besteht.
Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über wichtige finanzielle und rechtliche Fragen. Oder informieren Sie sich in der Rubrik Unterstützung weiter zum Thema „Sozialrecht“.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Arbeit & Finanzen
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Viele Krebspatienten erleben die Rückkehr in das Arbeitsleben als Motivation und Stärkung des Selbstbewusstseins. Ob es für Ihren Partner/Ihre Partnerin sinnvoll ist, weiter zu arbeiten, hängt sowohl von der Art der Berufstätigkeit als auch von den sonstigen Lebensumständen ab.
Metastasierter Lungenkrebs kann zur Einschränkung der Lungenfunktion führen, was vor allem bei körperlicher Arbeit zu spüren ist. Ist Ihr Partner nicht mehr so belastbar, kann mit dem Vorgesetzten besprochen werden, ob Ihr Partner/Ihre Partnerin z. B. innerhalb des Arbeitsumfelds eine andere Position ausüben kann, deren Anforderungen für ihn/sie zu bewältigen sind.
Wenn Ihr Partner/Ihre Partnerin an einen Wiedereinstieg in den Beruf denkt, sollte die Behandlung ihn/sie nicht zu stark belasten oder einschränken. Außerdem sollte der behandelnde Arzt/die Ärztin den geplanten Wiedereinstieg in das Berufsleben befürworten.
Reden Sie offen darüber, falls sie unsicher sind, ob die Kraft Ihres Partners/Ihrer Partnerin zum Arbeiten ausreichen kann oder nicht. Schauen Sie auch in der Rubrik „Beruf und Soziales/Teilhabe am Arbeitsplatz“ vorbei.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Krankheit sollte Ihre Familie nicht arm machen! Ist Ihr Partner gesetzlich versichert und krankgeschrieben, dann zahlt der Arbeitgeber in der Regel zunächst 6 Wochen lang seinen Lohn bzw. sein Gehalt weiter. Danach springt die Krankenkasse ein. Diese zahlt bis zu 78 Wochen pro Krankheitsfall. Hat Ihr Partner 6 Wochen Lohnfortzahlung von seinem Arbeitgeber erhalten, sind es längstens 72 Wochen. Bei Fragen bezüglich des Krankengeldes hilft die Krankenkasse weiter.
Dauert die Krankheit länger als 78 Wochen an und es ist noch nicht abzusehen, ob Ihr Partner Rente beantragen oder doch wieder arbeiten gehen kann, kann unter bestimmten Voraussetzungen die sogenannte Nahtlosigkeitsregelung finanziell entlasten. Die Nahtlosigkeitsregelung soll eine mögliche zeitliche Lücke zwischen dem Anspruch auf Krankengeld und beispielsweise einer späteren eventuellen Arbeitsaufnahme oder einem geplanten Rentenbeginn schließen. Für diesen Zeitraum kann Arbeitslosengeld I beantragt werden. Im Fall einer längeren Krankheit kommt für Ihren Partner eine Erwerbsminderungsrente infrage. Hierzu müssen entsprechende Vorversicherungszeiten vorliegen. Eine individuelle Beratung bei der gesetzlichen Krankenversicherung oder der Rentenversicherung ist dann unverzichtbar. Bei einem Klinikaufenthalt steht Ihnen der Soziale Dienst für Fragen zur Verfügung.
Weiterführende Informationen zur Erwerbsminderungsrente finden Sie auf der Website der Deutschen Rentenversicherung. Mehr zum Thema finden Sie im Blauen Ratgeber „Wegweiser zu Sozialleistungen“ der Deutschen Krebshilfe. Schauen Sie auch in der Rubrik „Beruf und Soziales/ Finanzielle Absicherung bei Krankheit" vorbei. Als Mitglied eines Sozialverbandes (z. B. VdK oder Sozialverband Deutschland) kann man auch bei Widersprüchen/Anträgen auch die Hilfe von Anwälten des VdK in Anspruch nehmen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 16.12.20
Palliative Versorgung
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Wenn der Krebs bereits gestreut hat, ist eine Heilung in der Regel nicht möglich. Ziel der Behandlung ist es dann, die Erkrankung über möglichst lange Zeit zu kontrollieren, tumorbedingte Beschwerden zu verhindern bzw. zu lindern und die Lebensqualität zu halten.
Aber Betroffene sollten sich nicht durch Statistiken entmutigen lassen oder die Therapie vorzeitig beenden. Ermittelte Durchschnittswerte sagen nur bedingt etwas über die Lebenserwartung einzelner Patienten aus. Es gibt immer wieder Verläufe, die ganz anders sind als alle Beispiele aus der Fachliteratur. Am ehesten können die behandelnden Ärzte etwas zur Prognose Ihres Partners sagen. Sie kennen die Befunde und können erklären, was sich daraus ableiten lässt.
Wenn Lungenkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium andere lebenswichtige Organe stark angreift und wichtige Körperfunktionen beeinträchtigt, können unterstützende Maßnahmen Ihrem Partner helfen, den Gesundheitszustand zu stabilisieren, Symptome zu verringern und das Leben erheblich zu verlängern. Weitere Informationen zu einer palliativen Versorgung finden Sie hier.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Wenn Ihr Partner/Ihre Partnerin eine so stark fortgeschrittene Lungenkrebserkrankung hat, ist es besonders wichtig, den richtigen Arzt und die richtige Pflege zur Seite zu haben.
Auch unheilbar an Krebs erkrankte Patienten müssen ihren letzten Lebensabschnitt nicht unbedingt im Krankenhaus verbringen. Gesetzlich versicherten Schwerkranken steht vielerorts das besondere Angebot der sogenannten Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) zur Verfügung. Die „Palliative-Care-Teams“ bestehen aus Ärzten, Pflegenden und häufig auch Sozialarbeitern. Zusammen gewährleisten sie Patienten sowie Angehörigen rund um die Uhr eine gute und sichere Versorgung. Wenn die Voraussetzungen für eine häusliche Pflege nicht gegeben sind oder der Zustand Ihres Partners diese nicht zulässt, übernehmen Palliativstationen im Krankenhaus die nötige Betreuung. Palliativmedizin hat zum Ziel, Beschwerden, die infolge der Krebserkrankung und ihrer Therapien auftreten, zu lindern. Sie unterstützt zudem bei Bedürfnissen, die über die medizinische Versorgung hinausgeht, wie beispielsweise bei sozialen oder spirituellen Fragen. Eine Liste mit Palliativstationen finden Sie hier.
Wenn Sie Ihren Partner/Ihre Partnerin nicht zu Hause betreuen können oder wollen, kann auch ein Hospiz ein geeigneter Ort sein. Auch hier wird in möglichst familiärer Atmosphäre auf die ganzheitliche Betreuung Schwerstkranker Wert gelegt. Der Wegweiser Hospiz und Palliativmedizin Deutschland der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin unterstützt Sie und Ihren Partner bei der Suche nach Hospizen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Es ist wichtig, dass Partner in jedem Fall, auch wenn es ganz ernst ist, füreinander da sein können. Auch wenn es Ihnen jetzt schwerfällt, darüber nachzudenken, diese drei Formulare können vieles vereinfachen und schaffen Sicherheit, falls Ihr Partner/Ihre Partnerin aufgrund seiner/ihrer Erkrankung nicht mehr selbst entscheiden und sich äußern kann. Auch für Sie kann es eine Erleichterung sein, wenn Sie seine/ihre Wünsche kennen und respektieren können.
Weiterführende Informationen und Vordrucke zu Vorsorgevollmacht, Patienten- und Betreuungsverfügung finden Sie beim Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz oder auch bei Sozialverbänden und kirchlichen Organisationen.
Gute Beratung zum Inhalt und Hilfe bei einer persönlichen Patientenverfügung mit Vorsorgevollmacht bieten auch viele ambulante Hospizinitiativen vor Ort an. Wenn Sie sich näher mit dem Thema Vorsorge beschäftigen wollen, empfehlen wir Ihnen das Buch „Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung" der Verbraucherzentrale.
Mehr Informationen finden Sie auch in der Rubrik „Leben mit der Erkrankung/ Vorsorge treffen“.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20