Mein Leben mit Lungenkrebs
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Mit der Diagnose Lungenkrebs sieht sich jeder Betroffene mit einem plötzlich völlig veränderten Leben konfrontiert. Viele Lungenkrebspatienten kennen Sorgen und Unsicherheit, Verzweiflung und Wut, Ängste vor der Behandlung, den Folgen und das Grübeln über mögliche Ursachen. Mehr zum Thema Ursache finden Sie in der Rubrik „1 x 1 der Erkrankung“.
Familie und Freunde können Betroffenen bei der Bewältigung der Erkrankung unterstützen. Die Diagnose Lungenkrebs ist aber für sie oft ebenso eine große Herausforderung. Der Austausch über das, was Sie alle emotional bewegt, kann beide Seiten entlasten. Auch Selbsthilfegruppen und ein Psychologe/eine Psychologin können Ihnen bei diesem Prozess eine Hilfe sein.
Für die Verarbeitung der körperlichen und seelischen Belastungen gibt es kein Patentrezept, jeder Mensch reagiert anders. Um den richtigen Umgang mit der Erkrankung zu finden, kann es helfen, sich ausführlich zu informieren. Denn je mehr Sie über Lungenkrebs Bescheid wissen, desto besser können Sie Ihren Alltag meistern und sich der veränderten Lebenssituation gezielt stellen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Es bedarf Zeit, die Folgen der Therapie und die Erlebnisse der Erkrankung zu verarbeiten und wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Seien Sie geduldig mit sich, wenn Sie allmählich zurück in den Alltag finden. Erwarten Sie nicht, dass alles unmittelbar wieder beim Alten ist und Sie voll leistungsfähig und einsatzbereit sind. Die Lungenkrebserkrankung und deren Bewältigung sind ein massiver Einschnitt, der den Körper, die Seele und das menschliche Zusammenleben mit den Angehörigen oft lebenslang prägt.
Je nachdem, wie fortgeschritten die Erkrankung und welche Therapie zum Einsatz gekommen ist, müssen evtl. körperliche Anforderungen reduziert werden. In einer Situation, in der Lungenkrebs bereits gestreut hat, ist eine Heilung in der Regel nicht möglich. Ziel der Behandlung ist es, die Erkrankung über möglichst lange Zeit zu kontrollieren und tumorbedingte Beschwerden zu verhindern bzw. zu lindern. Auch nach einer Heilungsphase wird eine regelmäßige Nachsorge ein wesentlicher Bestandteil Ihres Lebens sein. Mehr zum Thema Nachsorge finden Sie in der Rubrik "Behandlung".
Aber trotz Einschränkungen können Sie ein intensives Leben führen. Es kommt dabei sehr stark darauf an, was Sie selbst daraus machen und wie Sie Ihre persönliche Zukunft und den Umgang mit der Krankheit gestalten. Als Patient können Sie zur Erhaltung und Verbesserung der eigenen Lebensqualität beitragen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Ängste sind bei einer Erkrankung wie dem Lungenkrebs ein häufiger Begleiter. Bei fast allen Betroffenen treten mit der Ungewissheit über den Verlauf und die Zukunft bedrohliche Gefühle auf. Bei einigen Patienten äußern sich diese in eher unklaren Angstgedanken, andere reagieren wiederum mit körperlichen Symptomen wie Atemnot und Herzrasen. Man sollte aufpassen, dass diese Emotionen das Leben nicht auf Dauer negativ beherrschen.
Es gibt aber Strategien, damit die Angst nicht zum ständigen Begleiter wird. Ein wichtiger erster Schritt ist dabei, Ihre Angst zu akzeptieren. Verdrängen Sie sie nicht. Setzen Sie sich aktiv mit ihr auseinander und lernen Sie, mit ihr umzugehen. Vielleicht hilft es Ihnen, über Ihre Ängste zu sprechen oder Ihre diffusen Gedanken gegebenenfalls aufzuschreiben. Suchen Sie sich Möglichkeiten, um Ihrer Angst „Luft zu machen“. Bewegung oder Entspannungsübungen können hierbei hilfreich sein. Sie können Ihre Gefühle durch gezielte Aktionen und neue Verhaltensweisen auf andere Gedanken lenken. Finden Sie heraus, welche Strategie für Sie die richtige ist. So lernen Sie mit Ihren Ängsten umzugehen und gewinnen wieder an Lebensqualität. Sollte Ihnen eine psychoonkologische Betreuung nicht direkt angeboten werden, fragen Sie direkt nach und zögern Sie nicht, diese Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Adressen von Therapeuten finden Sie auf den Webseiten des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums und dem psychoonkologischen Beratungs- und Therapieportal für Krebsbetroffene.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.07.20 -
Viele Patienten haben den Wunsch, selbst aktiv zu werden, um zu verhindern, dass der Krebs zurückkehrt oder sich weiter im Körper ausbreitet. Das ist nur allzu verständlich. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Studienergebnisse, die belegen, wie Sie der Bildung von Metastasen vorbeugen oder Sie sich davor schützen können, dass der Krebs wiederkommt. Es liegen auch keine Erkenntnisse vor, ob z. B. Vitaminprodukte und andere Nahrungsergänzungsmittel die Heilungschancen beeinflussen. Möchten Sie ein Präparat zu sich nehmen, sollten Sie zuvor unbedingt Ihren Arzt/Ihre Ärztin hierzu befragen, um mögliche Risiken für die Krebstherapie zu vermeiden.
Von Spezialisten wird empfohlen, die eigene Lebensqualität zu erhalten und wenn möglich zu verbessern. Ein gesunder Lebensstil mit Bewegung, frischer Luft, vollwertiger ausgewogener Ernährung und einem normalen Körpergewicht kann sich positiv auf Sie auswirken.
Weiterführende Tipps zu Bewegung und Sport bei Krebs können Sie beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums nachlesen.
Für Krebspatienten gibt es zudem zahlreiche Angebote von Psychoonkologen oder Sporttherapeuten, die dazu beitragen, Ihre Lebensqualität zu verbessern. Scheuen Sie sich nicht, Ihren Arzt nach einer Empfehlung zu fragen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Ernährung
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Auch wenn mancher Ratschlag anderes verspricht, eine Wunderdiät, mit der man Tumore heilen kann, gibt es nicht. Bei einer Krebserkrankung kann es vorkommen, dass sich Ihre Essgewohnheiten umstellen, Ihr Appetit sich ändert oder Sie plötzlich bestimmte Lebensmittel nicht mehr so gut vertragen. Umso wichtiger es, dass Sie auf gesunde Mahlzeiten achten, um das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Nahrungsergänzungsmittel sollte man nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt einnehmen. Falls Sie sich bewusster ernähren wollen und hierbei Hilfe benötigen, können Sie sich mit der Unterstützung eines professionellen Ernährungsberaters einen Ernährungsplan erstellen, der Ihre individuellen Speisevorlieben und wünsche berücksichtigt.
Eine auch noch so ausgewogene Ernährung bietet keinen 100%igen Schutz vor Krebs, aber sie trägt zu Ihrer Gesundheit bei und fördert die Lebensqualität. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bietet Hintergrundinformationen und hat zehn Regeln für eine allgemeine vollwertige Ernährung aufgestellt, die hier nachzulesen sind.
Worauf Lungenkrebspatienten bei der Ernährung während einer Chemotherapie achten sollten, erklärt der Krebsinformationsdienst. Weitere Antworten zum Thema Ernährung bei Krebs finden Sie auf der Website der Deutschen Krebsgesellschaft oder in der Broschüre des Blauen Ratgebers „Krebs und Ernährung" der Deutschen Krebshilfe.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.07.20 -
Ungewollter Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit sind häufige Begleiterscheinungen von Krebserkrankungen. Der mangelnde Appetit kann auch eine Nebenwirkung der medikamentösen Therapie sein. Wichtig ist, dass Sie mit ausreichend Energie und allen nötigen Nährstoffen versorgt sind. Hochkalorische Zusatznahrung (sogenannte Astronautenkost) kann dabei helfen. Es gibt unterschiedliche Empfehlungen, wie Sie Ihren Appetit anregen können, aber was dem einen Patienten dabei gut hilft, mag dem anderen gar nicht bekommen. Hilfestellungen rund um das Thema Ernährung bei Lungenkrebs bieten auch die Deutschen Krebsgesellschaft oder die Lektüre des Blauen Ratgebers „Krebs und Ernährung" der Deutschen Krebshilfe.
Wenn Sie Anzeichen erkennen, dass Sie Schwierigkeiten mit Ihrer Ernährung und Ihrem Gewicht haben, sollten Sie auf jeden Fall das Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer Ärztin suchen. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Gewichtsverlust und Mangelernährung.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.06.23 -
Sogenannte Genussmittel wie Alkohol und Tabak schwächen das Immunsystem. Während ein maßvoller Alkoholkonsum mitunter vertretbar erscheint, sollte das Rauchen wenn möglich komplett eingestellt werden. Der Verzicht auf Zigaretten nutzt auch bei metastasiertem Lungenkrebs auf jeden Fall. Langfristig werden Therapien besser verkraftet und wirken womöglich sogar effektiver, Nebenwirkungen verringern sich, und auch das Risiko für Störungen des Wundheilungsprozesses reduziert sich.
Sprechen Sie Ihren Arzt / Ihre Ärztin auf mögliche Hilfen bei der Rauchentwöhnung an. Neben verhaltenstherapeutischen Maßnahmen kann im Einzelfall auch eine Nikotinersatztherapie (z.B. Kaugummi, Lutschtablette, Spray, Inhaler, Nikotinpflaster und/oder Medikamente zur Rauchentwöhnung) erwogen werden, um die Wahrscheinlichkeit eines dauerhaften Nikotinverzichts zu erhöhen.
Über die Langzeitwirkungen eines Umstiegs auf E-Zigaretten ist bislang zu wenig bekannt, um hier eine klare Empfehlung geben zu können. Weitere Informationen und Hilfestellung zur Tabakentwöhnung bietet die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 19.01.22
Bewegung/Sport
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Auch für bereits an Krebs erkrankte Menschen haben Bewegung und Sport eine immense Bedeutung. Sie wirken sich positiv auf den Krankheitsverlauf aus, können Nebenwirkungen verringern, und für viele Patienten verbessert sich dadurch die allgemeine Lebensqualität. Beim Erschöpfungssyndrom Fatigue empfiehlt die Deutsche Fatigue Gesellschaft sogar angemessene Bewegung.
Welche wichtige Rolle Sport bei Krebserkrankungen spielt, können Sie auf der Website der Deutschen Krebsgesellschaft oder im Blauen Ratgeber Sport und Bewegung der Deutschen Krebshilfe nachlesen. Der Krebsinformationsdienst bietet Patienten ausführliche Tipps zum Thema Sport und Bewegung. Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin, ob in und in welchem Maße körperliche Bewegung während oder nach einer Krebstherapie für Sie geeignet sind. Er/sie kann Ihnen den passenden Lungensport verordnen. Mit ihm/ihr klären Sie auch, wann der geeignete Zeitpunkt für den Start eines gemäßigten Sportprogramms ist. Nicht jede Trainingsform ist für Lungenkrebserkrankte geeignet und zu empfehlen. Nähere Informationen finden Sie auch unter der Frage "Gibt es spezielle Angebote für Krebspatienten?".
Oft verfügen Lungenkrebspatienten nicht mehr über ihre volle Atemkapazität, sodass ihnen das Atmen schwer fällt und die körperliche Leistungsfähigkeit zusätzlich eingeschränkt ist. Regelmäßige atemgymnastische Übungen können dabei helfen, die Lunge und Muskulatur wieder zu trainieren und das Lungenvolumen zu vergrößern. Stimmen Sie sich mit Ihrem behandelnden Arzt ab, welche Techniken Sie in welchem Umfang durchführen können.
Egal für was Sie sich entscheiden, Sport und Bewegung regen den ganzen Körper an und aktivieren Ihre Lungenfunktion. Wie stark Sie sich belasten können, hängt jedoch von Ihrem individuellen Gesundheitszustand ab und entscheiden letztendlich Sie selbst. Körperliche Aktivität kann während und nach einer Krebserkrankung erheblich zum Wohlbefinden beitragen. Aber bei allen Formen der Bewegung gilt: Freude und Lust stehen an erster Stelle!
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.07.20 -
Sportliche Betätigung kann in vielerlei Hinsicht unterstützen, auch wenn sich bei Ihnen bereits Metastasen gebildet haben: Sie kann u. a. dazu beitragen, Nebenwirkungen zu verringern, den Appetit anzuregen, Muskelabbau zu verhindern, Müdigkeit zu reduzieren (das sogenannte Fatigue-Syndrom), Thrombosen vorzubeugen und Beweglichkeit zu bewahren. Manchen Patienten hilft die körperliche Aktivität auch dabei, sich nach einer Therapie schneller zu erholen, ihre Stimmung zu heben und die belastende Behandlung besser zu verarbeiten. Mehr Informationen zum Thema körperliche Belastung und Sport finden Sie beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Vielleicht ist Ihre volle Atemkapazität infolge einer Operation verloren gegangen und Sie nähern sich langsam dem Thema Bewegung an. Bestimmte Atemtechniken können Ihnen helfen, die Leistungsfähigkeit des Organs zu steigern und so Ihre körperliche Fitness zu verbessern. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin den geeigneten Zeitpunkt und den Übungsumfang, bevor Sie mit der Atemgymnastik beginnen. Grundsätzlich ist auch die Teilnahme am sogenannten Lungensport geeignet. Die Übungen richten sich stets individuell nach Ihrem aktuellen Krankheitsstatus. Vor dem Training sollte jedoch unbedingt durch einen Arzt festgestellt werden, ob Sie die gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllen.
Als Patient mit einer fortgeschrittenen Lungenkrebserkrankung sollten Sie zudem eventuelle Begleiterkrankungen und dadurch bedingte Einschränkungen berücksichtigen. Denn während und kurz nach einer Therapie oder Operation ist bisweilen Vorsicht geboten. Gemeinsam mit Ihrem Arzt finden Sie heraus, welches Bewegungspensum in Ihrer Situation für Sie geeignet ist und wie viel Sie sich zumuten dürfen. Bewegung bedeutet dabei nicht zwangsläufig, intensive Sportarten zu betreiben. Vermeiden Sie Überbeanspruchung. Kriegen Sie ein Gefühl dafür, was Ihnen guttut. Gemäßigte Aktivitäten wie Gartenarbeit oder Spazierengehen wirken sich ebenfalls positiv auf Ihren Gesundheitszustand aus. Wie wichtig körperliche Aktivitäten in nahezu jeder Phase der Krebserkrankung sind, können Sie auf den Webseiten der Deutschen Krebsgesellschaft oder im Blauen Ratgeber Sport und Bewegung der Deutschen Krebshilfe nachlesen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Einige Sport- und Bewegungsprogramme richten sich ganz speziell an Krebspatienten. In großen Krebszentren werden diese häufig im Rahmen der Nachsorge angeboten. Hier finden Sie eine Suchmöglichkeit nach von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten onkologischen Zentren. Darüber hinaus können sich interessierte Patienten beispielsweise ebenso bei Selbsthilfegruppen, psychosozialen Krebsberatungsstellen, Krankenversicherungen sowie Sportvereinen und -studios über entsprechende Trainingsangebote beraten lassen. Patienten mit Lungenkrankheiten können vor allem von sogenannten Lungensportgruppen profitieren. Dieses gezielte Training kann zu einer tieferen Atmung, besseren Leistungsfähigkeit der Muskulatur, des Bewegungsapparats und des Herz-Kreislauf-Systems verhelfen. Ob Sie am Lungensport teilnehmen können, sollte im Vorfeld durch Ihren Arzt/Ihre Ärztin beurteilt werden. Im Lungensportregister der Deutschen Atemwegsliga e.V. können Sie eine Trainingsgruppe in Ihrer Nähe ausfindig machen.
Beim Deutschen Behindertensportbund (DBS) werden auch für Menschen mit Krebserkrankungen Rehabilitationssportgruppen angeboten.
Jeder Krebspatient kann Rehabilitationssport für sich nutzen. Diesen kann Ihnen Ihr Arzt als ergänzende Maßnahme verordnen, ohne dass es unter die budgetlimitierten Verordnungen fällt. Hierfür muss der Arzt auf dem Antrag auf Kostenübernahme für Rehabilitationssport (Muster 56) die Diagnose Krebs bestätigen und die Einschränkung, die durch Sport gemildert oder vermieden werden soll, bestätigen. Diese Verordnung muss dann mit der Bitte um Genehmigung bei der gesetzlichen Krankenkasse eingereicht werden. Möglich sind 50 Übungseinheiten in 18 Monaten oder 120 Einheiten in 36 Monaten in einem vom Behindertensportverband oder LandesSportBund zertifizierten Sportverein. Wer privat krankenversichert ist, sollte sich direkt bei seiner Krankenkasse erkundigen, welche Möglichkeiten es gibt.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 20.04.21
Freizeit
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Auch für Menschen mit einer Lungenkrebserkrankung ist Urlaub eine Möglichkeit der Erholung, bzw. Abstand vom Behandlungsalltag zu bekommen. Vermutlich werden Sie direkt nach einem operativen Eingriff einige Wochen warten müssen, bis Sie sich wieder fit genug fühlen, um zu verreisen. Aber prinzipiell ist Urlaub machbar. Allerdings sollte das Reiseziel den Bedürfnissen des Patienten angepasst sein. Urlaub im Gebirge, Tauch- oder Fernreisen sind nicht immer uneingeschränkt empfehlenswert. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin vor Antritt des Urlaubs Ihre Reisetauglichkeit bestätigen und klären Sie mit ihm/ihr eventuelle Einschränkungen ab.
Allgemein gilt: Eine gute Reiseplanung ist die beste Voraussetzung für einen schönen Urlaub! Neben der herkömmlichen Reiseapotheke sollte die ausreichende Versorgung mit den von Ihnen regelmäßig eingenommenen Medikamenten sichergestellt sein. Wenn Sie während des Urlaubsaufenthalts medizinische Versorgung benötigen sollten, kann es sinnvoll sein, sich bereits vor Antritt der Reise einen Arzt oder eine Ambulanz am Urlaubsort zu suchen und diese gegebenenfalls vorab zu informieren. Kopien wichtiger Dokumente gehören in jedes Reisegepäck. Bei Reisen ins Ausland kann unter Umständen eine Übersetzung ins Englische nützlich sein. Dazu gehören z. B. die Kontaktdaten Ihres behandelnden Arztes und der Krankenversicherung; eine Befundauskunft, aus der die Diagnose und die aktuelle Behandlung hervorgehen, sowie eine Übersicht der derzeit verwendeten Arzneimittel, inklusive Dosierung und Beipackzettel.
Beachten sollten Sie auch, dass Sie zwar in Deutschland Versicherungsschutz genießen, für Auslandsreisen vorab aber unbedingt die Krankenkasse kontaktieren sollten, um für einen eventuellen Notfall abgesichert zu sein.
Einen wissenswerten Überblick zum Thema Reisen als Krebspatient finden Sie auch beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Sollten Sie unsicher sein, ob Sie eine Reise wirklich genießen können, eignen sich manchmal Kurztrips, um die eigene Reisefähigkeit und die damit verbundenen „Belastungen“ auszuprobieren. Hören Sie stets auf Ihr Bauchgefühl. Nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Im Vordergrund steht die Erholung – es ist Ihr Urlaub!
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.07.20 -
Viele Krebspatienten erkennen erst mit der einschneidenden Diagnose, dass Sie zuvor zu wenig Zeit mit Dingen verbracht haben, die ihnen wirklich guttun. Es ist richtig, dass Sie Ihr Leben dahingehend ändern und sich jetzt um sich kümmern wollen. Sie können selbst viel für die Erhöhung der eigenen Lebensqualität tun. Gestalten Sie Ihren Alltag neu. Schaffen Sie sich auch während der Auseinandersetzung mit der Krebserkrankung Freiräume, in denen Sie sich bewusst den Sachen zuwenden, die Ihnen Freude bereiten. Vielleicht entdecken Sie an sich bisher unbekannte künstlerische oder sportliche Interessen.
Wenn Sie momentan ideenlos sind, stöbern Sie doch mal durch die große Vielfalt der angebotenen Programme und Kurse der Volkshochschulen. Auf der Suche nach einer neuen Freizeitbeschäftigung können Sie hier oder hier eine erste Inspiration finden. Oder Sie fragen Freunde und Angehörige nach Anregungen und Vorschlägen.
Probieren Sie sich aus. Sie werden einen positiven Effekt auf Ihr seelisches Wohlbefinden feststellen können.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.06.23
Partnerschaft/Familie
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Viele Angehörige, Freunde oder Bekannte haben das dringende Bedürfnis, den Patienten zu unterstützen, indem sie ihm gut zusprechen und ungefragt Ratschläge verteilen. Das ist sicher nicht böse gemeint. Sie wollen, dass es Ihnen wieder besser geht.
Erklären Sie ihnen offen, wenn diese Aussagen Sie in Ihrer Situation belasten. Bestimmt wissen sie gar nicht, welche Gefühle diese gutgemeinten Sätze bei Ihnen auslösen. Nur wenn sich Ihre Angehörigen, Freunde oder Bekannte bewusst darüber sind, können sie es künftig besser machen. Ein offener, aufrichtiger Umgang hilft, Probleme zu klären, und schafft Vertrauen. Sie werden sehen, dass Sie auf Verständnis stoßen werden.
Es gibt viele Wege, gelassener mit zu gut gemeinten Ratschlägen umzugehen. Wenn Sie nicht das Bedürfnis haben, Stellung zu beziehen, lohnt es sich nicht immer, Energie in eine Erklärung zu stecken. Dann könnte auch die simple Methode helfen, den Ratschlag dankend und offenbar interessiert zur Kenntnis zu nehmen und vorzugeben, dass man sich diesem zu einem späteren Zeitpunkt widmet. Allmählich werden die gut gemeinten Ratschläge weniger.
Manchen Menschen hilft es auch, sich Distanz zu verschaffen, damit sie sich nicht verletzt fühlen. Betrachten Sie den Tipp lediglich als einen Vorschlag, was Ihr Gegenüber in Ihrer Situation machen würde, und den Sie nicht umsetzen möchten.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Die Lungenkrebserkrankung hat erhebliche Auswirkungen auf das bisherige Leben. Nicht nur auf Ihres, sondern auch auf das Ihres Partners/Ihrer Partnerin. Seien Sie sich im Klaren darüber, dass die psychische Belastung auch für Partner und Angehörige groß ist. Jeder Mensch geht anders mit Verunsicherung und Angst, Wut und Verzweiflung um. Es sollte jedoch nicht in erster Linie Ihre Aufgabe sein, andere zu unterstützen, Sie stehen im Vordergrund. Bei der gemeinsamen Bewältigung kann ein offener Austausch über Gedanken und Sorgen helfen. Jetzt kommt es darauf an, den Weg gemeinsam zu gehen und zusammen zu halten. Ihr Partner weiß vielleicht oft gar nicht, ob und wie er/sie das Gespräch mit Ihnen suchen kann. Sie könnten ihm auch empfehlen, sich psychotherapeutischen Beistand zu suchen, der dabei helfen kann, mit den Ängsten besser umzugehen. Adressen von Therapeuten finden Sie auf den Webseiten des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums oder auf dem psychoonkologischen Beratungs- und Therapieportal für Krebsbetroffene.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.07.20 -
Eine Krebserkrankung kann sich auf sämtliche Lebensbereiche auswirken. Es ist nur verständlich, dass nach der Diagnose andere Aspekte zunächst viel präsenter sind als Sexualität. Oft fordern chronische Müdigkeit, Schmerzen und emotionale Herausforderungen der Therapie große Kraftreserven. Durch diese körperlichen Belastungen und seelischen Strapazen kann sich die Lust auf Intimität verändern oder erst einmal verschwinden.
Vielleicht beruhigt es Sie zu wissen, dass Betroffene häufig keine Freude und kein Verlangen mehr nach Sex verspüren. Vielen Menschen fällt es dann nicht leicht, über ihre veränderte Körperwahrnehmung und sexuellen Empfindungen zu reden. Suchen Sie das offene Gespräch mit Ihrem Partner, auch wenn es schwerfällt. Für viele Paare kann ein Schweigen zur Belastung werden. Wenn Sie das Gefühl haben, dass eine Unterstützung von außen angebracht wäre, nehmen Sie die Hilfe von einem geeigneten Paartherapeuten in Anspruch. Adressdatenbanken von Psychoonkologen finden Sie auch beim Krebsinformationsdienst oder dem psychoonkologischen Beratungs- und Therapieportal für Krebsbetroffene.
In der Regel stellt sich im Laufe der Erkrankung das Bedürfnis nach Sex allmählich wieder ein. Natürlich kann körperliche Intimität auch ein wichtiger Bestandteil Ihres Lebens mit Lungenkrebs bleiben und die Partnerschaft stärken.
Erfahren Sie hier noch mehr über Sexualität nach einer Krebserkrankung. Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums hat für Patienten und ihre Partner zwei Ratgeber herausgebracht:
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.07.20 -
Eine Krebstherapie kann die Zeugungsfähigkeit und Fertilität beeinträchtigen. So kann beispielsweise eine Chemo- oder Strahlentherapie die Eizellen von Frauen und die Samenzellen von Männern schädigen. Im ungünstigsten Fall kann es sein, dass Patienten/Patientinnen nach einer Krebstherapie auf natürlichem Wege keine Kinder mehr zeugen bzw. bekommen können.
Je nach persönlicher Lebenssituation kann es deshalb ratsam sein, dass Patienten und Patientinnen sich vor dem Therapiestart Gedanken darüber machen, welche Bedeutung das Thema Familienplanung für sie hat. Fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, welche Auswirkungen die Therapie auf die Familienplanung haben kann und welche Möglichkeiten es gibt, um die Fruchtbarkeit und Zeugungsfähigkeit zu erhalten. Weitere Informationen finden Sie im Blauen Ratgeber „Kinderwunsch und Krebs“ der Deutschen Krebshilfe und beim Fertiprotekt-Netzwerk für fertilitätsprotektive Maßnahmen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Viele Eltern wollen ihre Kinder vor emotionalen Belastungen schützen und trauen sich nicht, offen mit ihnen über ihre Krebserkrankung zu sprechen. Selbst sehr kleine Kinder spüren aber ganz genau, wenn sich die Stimmung in der Familie verändert. Experten raten daher, mit Kindern möglichst früh über die Krebserkrankung eines Elternteils zu sprechen. Was und wie viel Sie erzählen sollten, hängt dabei vom jeweiligen Alter und der Verständigkeit Ihrer Kinder ab. Lassen Sie die Gespräche schrittweise erfolgen. Beantworten Sie Fragen des Kindes geduldig und behutsam. Machen Sie Ihrem Kind verständlich, dass die neue Situation nichts mit ihm zu tun hat. Bleiben Sie ehrlich und aufrichtig, auch wenn es schwerfällt und Ihre Erkrankung bereits fortgeschritten und nicht mehr heilbar ist. Kinder reagieren auf die Krebserkrankung sehr individuell. Grundsätzlich können sie mit diesem Wissen aber leichter umgehen als mit einer Verunsicherung über das Verhalten der Eltern.
Dennoch ist es sehr wichtig, dass Sie trotz der eigenen Belastung stets für die Ängste und Sorgen Ihrer Kinder aufmerksam bleiben. Diese brauchen in dieser Phase ihres Lebens die liebevolle Zuwendung der Eltern. Sie können Ihre Kinder auch unterstützen, indem Sie ihnen erklären, dass sämtliche Gefühle wie Angst, Trauer, aber auch Wut vollkommen in Ordnung sind. Auch Spaß darf seinen Platz haben. Kinder sollten nicht immer auf das erkrankte Elternteil Rücksicht nehmen müssen und spielen, toben und Freunde treffen dürfen.
Für den Umgang mit den Kindern krebskranker Eltern gibt es keine allgemein gültige Lösung. Offenheit in der Familie stärkt jedoch das Vertrauen, dass sich Kinder auch während der Krebserkrankung auf ihre Eltern verlassen können. Wer für die Gespräche mit seinen Kindern Unterstützung benötigt, sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Wertvolle Tipps, was Kindern krebskranker Eltern hilft, finden Sie u. a. auf der Website der Deutschen Krebsgesellschaft, von Flüsterpost e.V. oder Hilfe für Kinder krebskranker Eltern e.V. Auch auf den Seiten des Krebsinformationsdienst können Sie Informationen zum Thema nachlesen.
Die Interessengruppe „Kinder krebskranker Eltern“ in der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für psychosoziale Onkologie (dapo e.V.) hat eine Übersicht mit Einrichtungen für Kinder krebskranker Eltern zusammengestellt.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20
Vorsorge treffen
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Um auch mit Fortschreiten der Krebserkrankung selbstbestimmt bleiben zu können, ist es wichtig, frühzeitig Verantwortung zu übernehmen. Auch wenn es Ihnen jetzt schwerfällt, darüber nachzudenken, kann es vieles vereinfachen, wenn man vorsorglich seine Wünsche zur Behandlung, Unterbringung und Versorgung mitteilt. Auch für Ihre Angehörigen ist es eine Erleichterung, wenn sie Ihre Wünsche kennen und respektieren können.
Es bietet sich an, eine Vorsorgevollmacht zu erstellen, die eine Vertrauensperson bevollmächtigt, in Ihrem Namen Entscheidungen zu fällen oder behördliche Angelegenheiten zu erledigen, die Sie als Patient evtl. nicht mehr selber regeln können oder möchten. Sie können in dieser Vollmacht ganz genau eingrenzen und festlegen, in welchen Bereichen die Vertrauensperson Ihre Angelegenheiten übernehmen darf. Es ist also möglich, dass Sie beispielsweise alle medizinischen Entscheidungen weiterhin selber fällen.
Falls Sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht die gesamte Führung Ihrer Angelegenheiten aus der Hand geben, aber dennoch für den Notfall vorsorgen möchten, können Sie das vorab mittels einer Betreuungsverfügung tun. Diese ist ein Auftrag an das Gericht, eine von Ihnen gewünschte Person zu Ihrem rechtlichen Betreuer zu bestellen, falls es in einer Phase Ihrer Krebserkrankung nötig sein sollte.
Viele Patienten und deren Angehörige entlastet eine Patientenverfügung. Sie regelt, welche medizinischen Behandlungen von Ihnen gewünscht sind, falls Sie nicht mehr in der Lage dazu sein sollten, selbst zu entscheiden.
Bedenken Sie, dass Vollmachten immer schriftlich verfasst werden sollten. Zudem sollte, wann immer möglich, auf allgemeine Formulierungen verzichtet werden, die einen breiten Interpretationsspielraum lassen. Nehmen Sie sich die Zeit, genau zu beschreiben, welche Therapie für Sie in einer Situation noch infrage kommt, in der Sie Ihren Willen nicht mehr kundtun können. Wichtig zu wissen ist auch, dass Sie Vollmachten und Patientenverfügung zeitlich befristen oder jederzeit widerrufen können.
Diese drei Formulare schaffen Sicherheit. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit und machen Sie sich Gedanken über das Vorhaben. Es kann sinnvoll sein, sich auch mit dem behandelnden Arzt/der Ärztin auszutauschen, psychoonkologischen Rat einzuholen und sich bei Sozialstationen sowie Patientenorganisationen zu erkundigen.
Weiterführende Informationen und Vordrucke zu Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuungsrecht finden Sie beim Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz oder auch bei kirchlichen Organisationen wie z. B. der Caritas. Das Ministerium bietet zu den Themen Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung Broschüren an.
Es ist empfehlenswert, seine Dokumente beim Zentralen Vorsorgeregister zu registrieren, damit im Betreuungsfall Ihre Vorsorgeurkunde sicher gefunden wird. Zusätzlich können Sie diese auch noch bei Angehörigen, einer Vertrauensperson oder einem Rechtsanwalt bzw. Notar hinterlegen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.06.23 -
Patienten, die vorsorglich Regelungen treffen wollen, ob und wie sie in einem medizinischen Notfall behandelt werden, sollten dies schriftlich festhalten. Aber selbst mithilfe eines Vordrucks fällt es vielen schwer, die passenden Formulierungen zu finden.
Es gibt zahlreiche Musterpatientenverfügungen, denen unterschiedliche konzeptionelle Überlegungen und Überzeugungen zugrunde liegen. Einige sind eher generell formuliert, andere sind konkreter, enthalten Alternativen und individuelle Anpassungsmöglichkeiten durch den Verfasser. Für alle Patientenverfügungen gilt aber, dass auf allgemeine Formulierungen verzichtet werden sollte. Vielmehr muss möglichst detailliert beschrieben werden, in welchen Situationen Ihre Patientenverfügung greifen soll und welche individuellen Behandlungswünsche Sie haben.
Der Erstellung einer Patientenverfügung sollte eine eindringliche persönliche Auseinandersetzung mit Krankheit und Tod vorangehen, damit Ihnen die Konsequenzen ihrer Umsetzung bewusst sind.
Sie können die Formulierungshilfen und Textbausteine des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz als Anregungen und Grundlage für die Beschreibung Ihrer eigenen Lage verwenden und um Ihre persönlichen Bedürfnisse erweitern. Wir empfehlen, sich die Vordrucke anzuschauen und möglicherweise aufkommende Fragen zu notieren. Sprechen Sie dazu mit einem Vertrauten und lassen Sie sich gegebenenfalls von Ihrem Arzt oder Notar beraten.
Unterstützung bei der Erstellung und Prüfung Ihrer Vollmachten und Verfügungen bietet die Deutsche Stiftung Patientenschutz. Die Zentralstelle Patientenverfügung des Humanistischen Verbands Deutschlands engagiert sich für das individuelle Selbstbestimmungsrecht und bietet Beratung und Unterstützung bei der Erstellung von Patientenverfügungen an.
Gute Ratgeber sind auch die Sozialverbände (VdK oder Sozialverband Deutschland). Die Caritas informiert zum Thema Vorsorge umfassend in ihrer Online-Beratung. Krankenkassen oder die Verbraucherzentralen können ebenfalls ein entsprechend kompetenter Ansprechpartner sein.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 05.06.23 -
Wenn die Lungenkrebserkrankung weiter voranschreitet, ist es verständlich, dass Ihre Gedanken um die anstehende Betreuung kreisen. Für diese Phase sind eine gute unterstützende Begleitung, professionelle Pflege und medizinische Versorgung wichtig. Sie werden in diesem schwierigen Lebensabschnitt nicht allein gelassen. Es gibt viele ambulante, stationäre und häusliche Formen der Unterstützungen für Sie und Ihre Angehörigen.
Überlegen Sie ganz konkret, welche Art der Betreuung Sie erforderlichenfalls wünschen. Für die Entscheidung über die Pflege am Lebensende gibt es auch kein „Richtig" oder „Falsch" – Ihre Bedürfnisse sind der alleinige Maßstab. Bevor Sie sich in dieser Situation festlegen, ist es in aller Regel hilfreich, wenn Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin, einem Menschen Ihres Vertrauens oder jemandem, der sich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Betreuung auskennt, offen sprechen.
Das Informationsblatt des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums bietet eine gute Übersicht zum Thema ärztliche Behandlung, Pflege und Versorgung bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung.
Für schwerstkranke Menschen können palliative Behandlungen zur weitestgehenden Linderung der Symptome und Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Ziel ist es, die Selbstbestimmung von Patienten mit einer fortgeschrittenen lebensbegrenzenden Erkrankung so weit wie möglich zu erhalten und ihnen ein würdiges verbleibendes Leben zu ermöglichen. Mehr darüber erfahren Sie in der Rubrik "Behandlung/palliative Behandlung".
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 21.07.20 -
Auch unheilbar an Krebs erkrankte Patienten müssen ihren letzten Lebensabschnitt nicht unbedingt im Krankenhaus verbringen. Bei entsprechender fachlicher Betreuung durch den Hausarzt / die Hausärztin oder den Facharzt / die Fachärztin sowie qualifizierte Pflegedienste können Patienten auch zu Hause versorgt werden.
Gesetzlich versicherten Schwerkranken steht vielerorts das besondere Angebot der sogenannten Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) zur Verfügung. Die „Palliative Care-Teams“ bestehen aus Ärzten, Pflegenden und häufig auch Sozialarbeitern. Zusammen gewährleisten sie Patienten sowie Angehörigen rund um die Uhr eine gute und sichere Versorgung.
Wenn die Voraussetzungen für eine häusliche Pflege nicht gegeben sind oder der Zustand des Erkrankten diese nicht zulässt, können Palliativstationen im Krankenhaus die nötige Betreuung bieten. Palliativmedizin hat zum Ziel, Beschwerden, die infolge der Krebserkrankung und ihrer Therapien auftreten, zu lindern. Sie unterstützt zudem bei Bedürfnissen, die über die medizinische Versorgung hinausgehen, wie beispielsweise bei sozialen oder spirituellen Fragen.
Hier finden Sie eine Liste mit Palliativstationen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20 -
Ein Hospiz ist eine geeignete Pflegeeinrichtung für unheilbar Kranke und ein Ort für die respektvolle Sterbebegleitung. Hier wird in möglichst familiärer Atmosphäre auf die ganzheitliche Betreuung Schwerstkranker Wert gelegt. Leistungen der stationären Hospize sind für Patienten kostenfrei. Voraussetzung für die Aufnahme in ein Hospiz ist, dass Ihnen Ihr behandelnder Arzt / Ihre Ärztin den Aufenthalt verordnet und die Notwendigkeit zur Pflege in einem Hospiz begründet. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über einen entsprechenden Antrag bei der Kranken- oder Pflegekasse.
Der Wegweiser Hospiz und Palliativmedizin Deutschland der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin unterstützt Betroffene bei der Suche nach Hospizen.
Verfasst von der HILFEFÜRMICH-Redaktion und aktualisiert am 01.09.20