Ich habe das Bedürfnis, noch mehr für mich zu tun. Was kann ich tun und wer kann mir helfen?

Viele Krebspatient:innen erkennen mit der einschneidenden Diagnose, dass Sie zuvor zu wenig Zeit mit Dingen verbracht haben, die ihnen wirklich guttun. Sie können selbst viel für die Erhöhung der eigenen Lebensqualität tun. Gestalten Sie Ihren Alltag neu. Schaffen Sie sich auch während der Auseinandersetzung mit der Krebserkrankung Freiräume, in denen Sie sich bewusst den Sachen zuwenden, die Ihnen Freude bereiten. Vielleicht entdecken Sie an sich bisher unbekannte künstlerische oder sportliche Interessen.

Wenn Sie momentan ideenlos sind, stöbern Sie doch mal durch die große Vielfalt der angebotenen Programme und Kurse der Volkshochschulen. Auf der Suche nach einer neuen Freizeitbeschäftigung können Sie hier oder hier eine erste Inspiration finden. Oder Sie fragen Freunde und Angehörige nach Anregungen und Vorschlägen.

Probieren Sie sich aus. Sie werden einen positiven Effekt auf Ihr seelisches Wohlbefinden feststellen können.

Ich möchte eine Reise machen. Was muss ich beachten?

Für Menschen mit einer schweren Erkrankung wie Lungenkrebs bietet Urlaub eine Möglichkeit der Erholung, bzw. Abstand vom Behandlungsalltag zu bekommen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin vor Antritt des Urlaubs Ihre Reisetauglichkeit bestätigen und klären Sie eventuelle Einschränkungen ab.

Neben der herkömmlichen Reiseapotheke sollte die ausreichende Versorgung mit den von Ihnen regelmäßig eingenommenen Medikamenten sichergestellt sein. Wenn Sie während des Urlaubsaufenthalts medizinische Versorgung benötigen sollten, kann es sinnvoll sein, sich bereits vor Antritt der Reise eine Arztpraxis oder eine Ambulanz am Urlaubsort zu suchen und diese gegebenenfalls vorab zu informieren. Kopien wichtiger Dokumente gehören in jedes Reisegepäck. Bei Reisen ins Ausland kann unter Umständen eine Übersetzung ins Englische nützlich sein. Dazu gehören z. B. die Kontaktdaten Ihres behandelnden Arztes/Ihrer Ärztin und der Krankenversicherung; eine Befundauskunft, aus der die Diagnose und die aktuelle Behandlung hervorgehen, sowie eine Übersicht der derzeit verwendeten Arzneimittel, inklusive Dosierung und Beipackzettel.

Beachten sollten Sie auch, dass Sie vor der Reise unbedingt die Krankenkasse kontaktieren sollten, um für einen eventuellen Notfall abgesichert zu sein.

Einen Überblick zum Thema Reisen finden Sie auch beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Sollten Sie unsicher sein, ob Sie eine Reise wirklich genießen können, eignen sich manchmal Kurztrips, um die eigene Reisefähigkeit und die damit verbundenen „Belastungen“ auszuprobieren. Hören Sie stets auf Ihr Bauchgefühl. Nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Im Vordergrund steht die Erholung – es ist Ihr Urlaub!

Gibt es spezielle Sportangebote für Krebspatient:innen?

Einige Sport- und Bewegungsprogramme richten sich ganz speziell an Krebspatient:innen. In großen Krebszentren werden diese häufig im Rahmen der Nachsorge angeboten. Hier finden Sie von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte onkologische Zentren. 

Informationen zu Sportangeboten gibt es auch bei Landeskrebsgesellschaften, Selbsthilfegruppen, psychosozialen Krebsberatungsstellen, Krankenversicherungen sowie Sportvereinen und -studios. 

Patient:innen mit Lungenkrankheiten können von sogenannten Lungensportgruppen profitieren. Dieses gezielte Training kann zu einer tieferen Atmung, besseren Leistungsfähigkeit der Muskulatur, des Bewegungsapparats und des Herz-Kreislauf-Systems verhelfen. Ob Sie am Lungensport teilnehmen können, sollte im Vorfeld durch Ihren Arzt/Ihre Ärztin beurteilt werden. Im Lungensportregister der Deutschen Atemwegsliga e.V. können Sie eine Trainingsgruppe in Ihrer Nähe ausfindig machen.

Spezielle Sportangebote für Menschen mit Krebs können Sie beim Netzwerk OnkoAktiv finden.

Beim Deutschen Behindertensportbund (DBS) werden auch für Menschen mit Krebserkrankungen Rehabilitationssportgruppen angeboten.

Jede:r Krebspatient:in kann Rehabilitationssport für sich nutzen. Diesen kann als ergänzende Maßnahme ärztlich verordnet werden, ohne dass es unter die budgetlimitierten Verordnungen fällt. Hierfür muss der Arzt auf dem Antrag auf Kostenübernahme für Rehabilitationssport (Muster 56) die Diagnose Krebs bestätigen. Diese Verordnung muss dann mit der Bitte um Genehmigung bei der gesetzlichen Krankenkasse eingereicht werden. Wer privat krankenversichert ist, sollte sich direkt bei seiner Krankenkasse erkundigen, welche Möglichkeiten es gibt.

Ich habe metastasierten Lungenkrebs. Was muss ich beachten, wenn ich mich sportlich betätigen will?

Sportliche Betätigung kann u. a. dazu beitragen, Nebenwirkungen zu verringern, den Appetit anzuregen, Muskelabbau zu verhindern, Müdigkeit zu reduzieren (das sogenannte Fatigue-Syndrom), Thrombosen vorzubeugen und Beweglichkeit zu bewahren. Mehr Informationen zum Thema körperliche Belastung und Sport finden Sie beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Einen interessanten Bericht über die positiven Auswirkungen von Yoga bei Krebspatient:innen finden Sie ind er ÄrzteZeitung. Weitere Informationen zu Yoga-Kursen bei onkologisch qualifizierten Yoga-Lehrer:innen bietet die Website "Yoga und Krebs".

Bestimmte Atemübungen können Ihnen helfen, die Leistungsfähigkeit der Lunge zu steigern und so Ihre körperliche Fitness zu verbessern. Fragen Sie Ihren Arzt/Ihrer Ärztin nach Angeboten für Atemphysiotherapie. 

Auch der sogenannte Lungensport kommt für Patient:innen infrage. Die Übungen richten sich stets individuell nach Ihrem aktuellen Krankheitsstatus. Vor dem Training sollte jedoch unbedingt durch einen Arzt/eine Ärztin festgestellt werden, ob Sie die gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllen.

Bewegung bedeutet nicht zwangsläufig, intensive Sportarten zu betreiben. Kriegen Sie ein Gefühl dafür, was Ihnen guttut. Gemäßigte Aktivitäten wie Gartenarbeit oder Spazierengehen wirken sich ebenfalls positiv auf Ihren Gesundheitszustand aus. Wie wichtig körperliche Aktivitäten in nahezu jeder Phase der Krebserkrankung sind, können Sie auf den Webseiten der Deutschen Krebsgesellschaft oder im Blauen Ratgeber Sport und Bewegung der Deutschen Krebshilfe nachlesen.

Spezielle Sportangebote für Menschen mit Krebs können Sie beim Netzwerk OnkoAktiv finden.

Darf/soll ich Sport treiben und wenn ja, was und ab wann?

Auch für bereits an Krebs erkrankte Menschen haben Bewegung und Sport eine immense Bedeutung. Sie wirken sich positiv auf den Krankheitsverlauf aus, können Nebenwirkungen verringern und die Psyche stabilisieren. Beim Erschöpfungssyndrom Fatigue empfiehlt die Deutsche Fatigue Gesellschaft angemessene Bewegung.

Welche wichtige Rolle Sport bei Krebserkrankungen spielt, können Sie auf der Website der Deutschen Krebsgesellschaft oder im Blauen Ratgeber Sport und Bewegung der Deutschen Krebshilfe nachlesen. Der Krebsinformationsdienst bietet Patienten ausführliche Tipps zum Thema Sport und Bewegung

Halten Sie dazu Rücksprachemit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin. Nicht jede Trainingsform ist für Lungenkrebserkrankte geeignet und zu empfehlen. Nähere Informationen finden Sie auch unter der Frage "Gibt es spezielle Angebote für Krebspatienten?".

Oft verfügen Lungenkrebspatient:innen nicht mehr über ihre volle Atemkapazität, sodass ihnen das Atmen schwer fällt und die körperliche Leistungsfähigkeit zusätzlich eingeschränkt ist. Regelmäßige atemgymnastische Übungen können dabei helfen, die Lunge und Muskulatur wieder zu trainieren und das Lungenvolumen zu vergrößern. Stimmen Sie sich mit Ihrem behandelnden Arzt ab, welche Techniken Sie in welchem Umfang durchführen können.

Ich habe metastasierten Lungenkrebs. Darf ich jetzt nie wieder ein Glas Alkohol trinken oder rauchen?

Sogenannte Genussmittel wie Alkohol und Tabak schwächen das Immunsystem. Während ein maßvoller Alkoholkonsum mitunter vertretbar erscheint, sollte das Rauchen wenn möglich komplett eingestellt werden. Der Verzicht auf Zigaretten nutzt auch bei metastasiertem Lungenkrebs auf jeden Fall. Langfristig werden Therapien besser verkraftet und wirken womöglich sogar effektiver, Nebenwirkungen verringern sich, und auch das Risiko für Störungen des Wundheilungsprozesses reduziert sich.

Sprechen Sie Ihren Arzt / Ihre Ärztin auf mögliche Hilfen bei der Rauchentwöhnung an. Neben verhaltenstherapeutischen Maßnahmen kann im Einzelfall auch eine Nikotinersatztherapie (z.B. Kaugummi, Lutschtablette, Spray, Inhaler, Nikotinpflaster und/oder Medikamente zur Rauchentwöhnung) erwogen werden, um die Wahrscheinlichkeit eines dauerhaften Nikotinverzichts zu erhöhen.

Über die Langzeitwirkungen eines Umstiegs auf E-Zigaretten ist bislang zu wenig bekannt, um hier eine klare Empfehlung geben zu können. Weitere Informationen und Hilfestellung zur Tabakentwöhnung bietet die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

Seit meiner Diagnose habe ich stark abgenommen, ich habe überhaupt keinen Appetit mehr. Was kann ich tun?

Ungewollter Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit sind häufige Begleiterscheinungen von Krebserkrankungen. Der mangelnde Appetit kann auch eine Nebenwirkung der medikamentösen Therapie sein. Wichtig ist, dass Sie mit ausreichend Energie und allen nötigen Nährstoffen versorgt sind. Hochkalorische Zusatznahrung (sogenannte Astronautenkost) kann dabei helfen. 

Hilfestellungen rund um das Thema Ernährung bei Lungenkrebs bieten die Deutschen Krebsgesellschaft oder die Lektüre des Blauen Ratgebers „Krebs und Ernährung" der Deutschen Krebshilfe.

Wenn Sie Schwierigkeiten mit Ihrer Ernährung und Ihrem Gewicht haben, sollten Sie das Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer Ärztin suchen. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Gewichtsverlust und Mangelernährung.

Soll ich meine Ernährung umstellen? Und wenn ja, wie?

Auch wenn mancher Ratschlag anderes verspricht: eine Wunderdiät, mit der man Tumore heilen kann, gibt es nicht. Bei einer Krebserkrankung kann es vorkommen, dass sich Ihre Essgewohnheiten umstellen, Ihr Appetit sich ändert oder Sie plötzlich bestimmte Lebensmittel nicht mehr so gut vertragen. Umso wichtiger es, dass Sie auf gesunde Mahlzeiten achten, um das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. 

Nahrungsergänzungsmittel sollte man nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin einnehmen. 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bietet Hintergrundinformationen und hat Regeln für eine allgemeine vollwertige Ernährung aufgestellt, die hier nachzulesen sind.

Worauf Lungenkrebspatienten bei der Ernährung während einer Chemotherapie achten sollten, erklärt der Krebsinformationsdienst. Weitere Antworten zum Thema Ernährung bei Krebs finden Sie auf der Website der Deutschen Krebsgesellschaft oder in der Broschüre des Blauen Ratgebers „Krebs und Ernährung" der Deutschen Krebshilfe.

Auch regionale Krebsgesellschaften und manche Universitätskliniken bieten Hinweise und Beratung zur Ernährung. Sprechen Sie Ihre behandelnden Ärzt:innen darauf an.

Was kann ich tun, damit der Krebs nicht wiederkommt oder streut?

Viele Patient:innen haben den Wunsch, selbst aktiv zu werden, um zu verhindern, dass der Krebs zurückkehrt oder sich weiter im Körper ausbreitet. Das ist nur allzu verständlich. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Studienergebnisse, die belegen, wie Sie der Bildung von Metastasen vorbeugen oder Sie sich davor schützen können, dass der Krebs wiederkommt. Es liegen auch keine Erkenntnisse vor, ob z. B. Vitaminprodukte und andere Nahrungsergänzungsmittel die Heilungschancen beeinflussen. Möchten Sie ein Präparat zu sich nehmen, sollten Sie zuvor unbedingt Ihren Arzt/Ihre Ärztin hierzu befragen, um mögliche Risiken für die Krebstherapie zu vermeiden.  

Trotzdem können sie einiges dafür tun, um die eigene Lebensqualität zu erhalten und wenn möglich zu verbessern. Ein gesunder Lebensstil mit Bewegung, frischer Luft, vollwertiger ausgewogener Ernährung und einem normalen Körpergewicht kann sich positiv auswirken. 

Weiterführende Tipps zu Bewegung und Sport bei Krebs können Sie beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums nachlesen.  

Für Krebspatient:innen gibt es zudem zahlreiche Angebote von Psychoonkolog:innen oder Sporttherapeut:innen, die dazu beitragen, Ihre Lebensqualität zu verbessern. Scheuen Sie sich nicht, in der Sprechstunde nach einer Empfehlung zu fragen.

Seit meiner Lungenkrebserkrankung machen mir meine Ängste sehr zu schaffen. Es fällt mir schwer, sie zu kontrollieren. Was kann ich tun?

Ängste sind bei einer Erkrankung wie dem Lungenkrebs ein häufiger Begleiter. Die Ungewissheit über den Verlauf und die Zukunft sind eine zusätzliche Belastung neben den physischen Krankheitsfolgen. Bei einigen Patient:innen äußert sich diese in eher unklaren Angstgedanken, andere reagieren wiederum mit körperlichen Symptomen wie Atemnot und Herzrasen. 

Es gibt aber Strategien, damit die Angst nicht zum ständigen Begleiter wird. Ein wichtiger erster Schritt ist dabei, Ihre Angst zu akzeptieren. Verdrängen Sie sie nicht. Setzen Sie sich aktiv mit ihr auseinander und lernen Sie, mit ihr umzugehen. Vielleicht hilft es Ihnen, über Ihre Ängste zu sprechen oder Ihre diffusen Gedanken aufzuschreiben. Suchen Sie sich Möglichkeiten, um Ihrer Angst „Luft zu machen“. Bewegung oder Entspannungsübungen können hierbei hilfreich sein. Finden Sie heraus, welche Strategie für Sie die richtige ist. So lernen Sie mit Ihren Ängsten umzugehen und gewinnen wieder an Lebensqualität. Sollte Ihnen eine psychoonkologische Betreuung nicht direkt angeboten werden, fragen Sie direkt nach und zögern Sie nicht, diese Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Adressen von Therapeuten finden Sie auf den Webseiten des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums und dem psychoonkologischen Beratungs- und Therapieportal für Krebsbetroffene.