Wie lange wird es dauern bis ich mich von der Operation erholt habe und brauche ich zu Hause Hilfe?

Wie lange Sie nach der Operation im Krankenhaus bleiben müssen, hängt unter anderem auch vom OP-Verfahren und Ihrem Allgemeinzustand ab. In der Regel bleiben Sie zwischen wenigen Tagen bis einer Woche im Krankenhaus.

In der Regel können Sie sich dann zu Hause wieder alleine versorgen, der  Körper braucht aber Zeit, sich wieder zu erholen und bis die Wunden abheilen, die durch den Eingriff entstanden sind. Eventuell können auch Schmerzmittel erforderlich sein. In der Phase der Erholung sollten Sie Belastungen meiden. Fragen Sie Ihren Arzt, welche Erholungszeiten bei Ihnen zu erwarten sind.

Alles Wissenswerte rund um Operationen bei Krebs finden Sie beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Eine Rehabilitation kann Sie dabei unterstützen, nach der Operation körperlich und seelisch wieder auf die Beine zu kommen, um so schnell zurückzufinden in Ihren Alltag. Mehr dazu finden Sie in der Rubrik "Rehabilitation".

Mehr dazu, wie es nach der Operation weitergeht, finden Sie in der Patientenleitlinie Nierenkrebs.

Welche Konsequenzen hat die (Teil-)Entfernung der gesamten Niere für mich?

Im Prinzip können Sie nach der (Teil-)Entfernung einer Niere ein ganz normales Leben führen und es kommt zu keinen Einschränkungen im Alltag. Die verbliebene „Restniere“ kann in der Regel die Aufgaben der entfernten Niere übernehmen, vorausgesetzt, die verbleibende Niere ist voll funktionsfähig. Daher müssen auch Patienten mit nur einer gesunden Niere in der Regel auch nicht regelmäßig ihr Blut reinigen lassen (in der Fachsprache Blutwäsche oder Dialyse).

Die Nierenfunktion hat sich normalerweise innerhalb von 3 bis 6 Monaten nach der Operation wieder erholt. Es gibt allerdings einige Empfehlungen, mit denen Sie die Nierenfunktion unterstützen können. Dazu gehört vor allem, dass Sie ausreichend trinken sollten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, der Ihnen Trinkempfehlungen für Ihre individuelle Situation geben kann.

Als Orientierung kann Ihnen dienen: Ihre Trinkmenge ist dann ausreichend, wenn Ihr Urin so hell wie eine Weißweinschorle ist und keinen starken Geruch hat. 

Wichtig ist, dass Sie Ihrem Arzt immer sagen, dass Sie an der Niere operiert worden sind, damit er dies bei der Verschreibung von Medikamenten o.Ä. berücksichtigen kann.

Mehr über ein normales Leben nach Nierenentfernung können Sie im Blauen Ratgeber Nierenkrebs der Deutschen Krebshilfe nachlesen.

Weitere Tipps zur Schonung der Restniere finden Sie bei der Patientenorganisation „Das Lebenshaus“.

Was passiert, wenn der Nierentumor nicht vollständig entfernt wurde?

Bei der Operation eines Tumors soll der Tumor „im gesunden Gewebe“ entfernt werden. Das bedeutet, dass ein kleiner Rand gesunden Gewebes um den Tumor herum mit entfernt werden soll – dies wird auch Schnittrand genannt.

Das Gewebe aus der Niere, das bei einer Operation entnommen wurde, wird von einem Pathologen unter dem Mikroskop untersucht. In seltenen Fällen kann es passieren, dass doch noch einzelne Krebszellen im Körper verblieben sind. Anders als bei anderen Krebserkrankungen hat dies bei Nierenkrebs aber keinen Einfluss auf die Überlebenschancen.

Mehr darüber lesen, was passiert, wenn der Tumor nicht vollständig entfernt worden ist, können Sie in der Patientenleitlinie Nierenkrebs.

Was ist, wenn mein Arzt mir sagt, dass der Tumor nicht operiert werden kann?

In den seltenen Fällen, in denen der Tumor nicht operiert werden kann, weil er zu groß ist oder bereits das Nachbargewebe befallen hat, oder wenn die Operation mit einem hohen Risiko zu versterben verbunden ist, wird Ihr Arzt mit Ihnen ein individuelles Behandlungskonzept besprechen.

Wenn Sie zu Ihrer Diagnose oder der vorgeschlagenen Behandlung noch eine weitere Meinung einholen möchten, besteht die Möglichkeit, eine Zweitmeinung durch einen spezialisierten Arzt einzuholen.

Dazu können Sie sich an ein durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziertes Zentrum wenden, wo viele verschiedene Spezialisten unter einem Dach arbeiten. Gute Anlaufstellen für eine Empfehlung sind auch Patientenorganisationen, die sich speziell um Nierenkrebspatienten kümmern, wie zum Beispiel „Das Lebenshaus“. Unterstützung bei der Suche nach einem Spezialisten für eine zweite Meinung bieten auch einige Anbieter im Internet wie zum Beispiel BetterDoc.

Gibt es auch andere Möglichkeiten als eine Operation und für wen kommen diese Methoden infrage?

Bei Patienten im hohen Alter und mit mehreren Erkrankungen, bei denen eine Operation deshalb zu belastend wäre, und bei denen der Nierentumor bis zu 3 cm groß ist, können in Einzelfällen auch andere Methoden zur Tumorbehandlung eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um sogenannte ablative Verfahren.

Bei diesen Verfahren wird das Tumorgewebe direkt in der Niere zerstört und zwar ohne größeren operativen Eingriff durch den Einsatz von Hitze (in der Fachsprache Radiofrequenzablation) oder Kälte (in der Fachsprache Kryoablation).

Die Radiofrequenzablation zerstört das Krebsgewebe in der Niere durch starke Hitze von 60°C bis 100° C. Dazu wird eine Sonde direkt in den Tumor eingeführt und das Tumorgewebe so „zerkocht“. Bei der Kryoablation wird stattdessen eine Kältesonde eingeführt und das Gewebe dabei auf Temperaturen von -60°C bis -70°C abgekühlt. Dadurch sterben die Krebszellen ab.  

Häufig müssen diese ablativen Verfahren allerdings wiederholt werden und die Erfolgskontrolle durch Röntgen, CT oder MRT kann häufig schlechter beurteilt werden.

Wenn der Nierentumor nicht operiert werden muss, gibt es die Möglichkeit, den Tumor nicht zu entfernen, sondern lediglich sein Wachstum überwachen zu lassen. Um sicherzugehen, dass es sich nicht um einen aggressiven, schnell wachsenden Tumor handelt, der auf jeden Fall operiert werden sollte, entnehmen die Ärzte zu Beginn der Überwachung dann eine Gewebeprobe aus dem Tumor.

Einen guten Überblick über die örtliche Behandlung mit Hitze oder Kälte finden Sie in der Patientenleitlinie Nierenkrebs oder im Blauen Ratgeber Nierenkrebs der Deutschen Krebshilfe.

Wie kann ich mich auf eine Operation vorbereiten?

Wie viel Bedenkzeit habe ich? Wie wird die Operation ablaufen? Sicher haben Sie vor der Operation viele Fragen im Kopf. In der Patientenleitlinie Nierenkrebs finden Sie einen Gesprächsleitfaden mit weiteren nützlichen Fragen, die Sie Ihrem Arzt zu Beginn einer Behandlung stellen können.

Fragen Sie Ihren Arzt auch, welche Klinik er für den Eingriff empfiehlt und warum. Haben Sie auch keine Scheu, sich danach zu erkundigen, welche Erfahrungen in der Klinik / im Krebszentrum mit Operationen bei Nierenkrebs vorliegen.

In der Weissen Liste sehen Sie auch, wie viele Behandlungen im jeweiligen Krankenhaus bereits durchgeführt wurden und welche Erfahrungen andere Patienten dort gemacht haben.

Wenn Sie Zweifel an der vorgeschlagenen Therapie haben sollten, haben Sie die Möglichkeit, eine Zweitmeinung durch einen anderen Arzt einzuholen. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Zweitmeinung.

Welche OP-Verfahren gibt es und welche kommen für mich infrage?

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, den Nierentumor operativ zu entfernen:

  • Es wird nur ein Teil der Niere entfernt, und die restliche Niere bleibt erhalten (in der Fachsprache: partielle Nephrektomie).
  • Die Niere wird vollständig entfernt (in der Fachsprache: radikale Nephrektomie).

Gerade wenn der Tumor kleiner ist, wird in den meisten Fällen so operiert, dass die Niere möglichst erhalten bleibt. Entscheidend sind dabei nicht nur die Lage und die Größe des Tumors, sondern auch, wie viel Nierengewebe erhalten bleiben kann. Dies hat den Vorteil, dass die Schädigungen durch die Operation möglichst gering bleiben und die Genesung nach der Operation schneller geht. Ein Effekt auf die verbliebene Nierenfunktion ist nicht bewiesen.

Um den Nierenkrebs operativ zu entfernen, werden verschiedene Techniken eingesetzt:  

  • klassische „offene“ Operation, bei der der Bauchraum über einen längeren Schnitt geöffnet wird
  • sogenannte „Schlüssellochoperation“ (in der Fachsprache auch minimal-invasive- oder laparoskopische Operation, welche auch mit Roboterunterstützung durchgeführt werden kann), bei der über kleine Schnitte in die Bauchdecke eine Kamera und Operationsinstrumente in den Bauchraum eingeführt werden

Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Operationsverfahren können Sie in der Patientenleitlinie Nierenkrebs oder dem Blauen Ratgeber Nierenkrebs der Deutschen Krebshilfe nachlesen.

Grundsätzlich hängt die Wahl der Operationsmethode neben der Erfahrung des Operateurs vor allem von der Tumorgröße ab. Entscheidend ist aber immer auch die Lage des Tumors. Das operative Verfahren wird dann entsprechend der Möglichkeiten gewählt.

In der Patientenleitlinie Nierenkrebs finden Sie ein Übersichtsschema, welche Verfahren wann infrage kommen.

Der Tumor befindet sich nur auf der Niere (lokaler Nierentumor) Wie kann dieser behandelt werden?

Wenn Nierenkrebs bei Ihnen frühzeitig entdeckt worden ist und sich der Tumor nur in der Niere befindet und noch nicht in andere Bereiche des Körpers gestreut hat, ist das Ziel der Behandlung, den Krebs vollständig zu entfernen und damit zu heilen.

Dies geschieht in den meisten Fällen durch eine Operation. Dabei sollte so viel Nierengewebe wie möglich erhalten werden.

Wie umfangreich die Operation ist, hängt in erster Linie von der Größe und der Lage des Tumors ab.

Inwiefern eine medikamentöse Therapie vor oder auch nach der Operation den Behandlungserfolg bei Nierenkrebs möglicherweise verbessern kann, wird derzeit in klinischen Studien untersucht.  

Einen Überblick über die Behandlung eines lokalen Nierentumors finden Sie in der Patientenleitlinie Nierenkrebs oder im Blauen Ratgeber Nierenkrebs der Deutschen Krebshilfe.  

Einen allgemeinen Überblick über Operationen für Krebspatienten finden Sie beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

 

Was bedeutet ein auf die Niere begrenzter Tumor oder ein Tumor, der nicht mehr auf die Niere beschränkt ist, aber noch keine Metastasen gebildet hat?

Wahrscheinlich ist bei Ihnen bei einer Untersuchung mit bildgebenden Verfahren (zum Beispiel CT oder MRT) ein auf die Niere begrenzter Tumor entdeckt worden.

Das bedeutet, dass der Krebs noch nicht in andere Bereiche des Körpers gestreut hat. Man sagt auch, dass der Krebs noch keine Metastasen gebildet hat.

Das Ziel der Behandlung ist jetzt, den Krebs vollständig zu entfernen und damit zu heilen.

Warum sind regelmäßige Untersuchungen auch bei einer metastasierten Erkrankung wichtig?

Bei einer metastasierten Nierenkrebserkrankung dienen regelmäßige Kontrollen dazu, den Erfolg der Therapie zu beurteilen und mögliche Nebenwirkungen festzustellen und diese gegebenenfalls zu behandeln. Dabei ist ein Therapieerfolg nicht nur eine Verkleinerung der Metastasen, sondern auch ein Stillstand des Wachstums.

Sollten Metastasen gewachsen oder sogar neue hinzugekommen sein, wird Ihr Arzt gemeinsam mit Ihnen überlegen, wie die weitere Behandlung erfolgen soll.

Bei den Untersuchungen soll aber vor allem auch Ihr Wohlbefinden im Mittelpunkt stehen. Da es unter der Therapie häufig zu Nebenwirkungen und Einschränkungen im Alltag kommen kann, ist die frühe Erkennung und Behandlung von Nebenwirkungen entscheidend. Oft kann durch Zusatzmaßnahmen eine Verbesserung erzielt werden. Ihr Arzt kann Sie jedoch nur unterstützen, wenn er von Beschwerden weiß. Sprechen Sie daher offen Ihre Beschwerden an. Ein Teil der Patienten verträgt die Therapie trotz unterstützender Maßnahmen jedoch nicht, so dass in solchen Fällen die Anpassung des Medikaments auf ein individuell verträgliches Maß erfolgen muss.

Lesen Sie in der Patientenleitlinie Nierenkrebs im metastasierten Stadium mehr darüber, welche weiterführenden Untersuchungen notwendig sind, um festzustellen, ob der Nierenkrebs bereits gestreut hat.